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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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6. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0247

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DER KUNSTMHRKT— von den Auktionen

Bevorftehende Auktionen

BERLIN Die nächften Wodien bringen wieder
eine Änzahl bemerkenswerter Auktionen im
Haufe Rudolph Lepke. Zunädift am 24.März
und den folgenden Tagen eine Kollektion von
Antiquitäten, Möbeln und Orientteppi-
chen aus verfchiedenem Befig. Unter den An-
tiquitäten find zu erwähnen: ein Meißner Por-
zellanfaß mit Amorette aus dem 18. Jahrhundert,
ein Sag dreier fehr fdiöner Ludwigsburger Vafen,
und Figuren und Gefdiirre der wichtigften
deutfchen Manufakturen. Eine kleine Abteilung
von Erinnerungslücken an Napoleon und
feine Zeit enthält den Bronzeguß der
Original-Totenmaske Napoleons I„ der
aus dem Befig Jeromes, Königs von
Weftfalen ftammt, ferner u. a. zwei
Teller aus dem bei Waterloo erbeuteten
Napoleonsfervice und zwei Taffen, Ar-
beiten des Berliner Juweliers Godet, die
die Königin Luife auf ihrer Flucht nach
Königsberg verfchenkte. Unter den Ar-
beiten in Holz des 15.—19. Jahrhunderts
ragt befonders eine Sigßgur Johannes
des Täufers hervor, die Halm als Arbeit
des Meifters von Rabind nachgewiefen
hat. Es folgen weiter gute Zinnarbeiten,
ein kleiner Sag fehr guter fchleßfcher
Gläfer, Miniaturen, darunter zwei fran-
zöfifche Porträtminiaturen in der Art
Petitots, im alten gefchnigten Rahmen,
und ein Knabenbildnis des fpäteren Prinz-
regenten Luitpold von W. Kobell, 1830.

Sonft kommen noch zum Verkauf Bronze-
kleinplaftiken und Plaketten, Fayencen
und Majoliken, Gold- und Silbergeräte
und eine große Änzahl guter alter Orient-
teppiche.

Am 31. März folgen Gemälde des
14. — 17. Jahrhunderts, Sammlungen
des verftorbenen Direktors des South
Kenfington Mufeums Sir J. C. Robin fon
und feines Sohnes Charles Newton Ro-
bin fon-London nebft einigen Beiträgen
aus anderem Befig. Die Bilder der Ro-
binfonfdien Kollektionen ftammen zum
Teil aus angefehenen Sammlungen und
find auch, namentlich die fpanifchen,
auf den Ausheilungen des Burlington
Clubs zu fehen gewefen. Aus der
nicht fehr umfangreichen Kollektion ßnd
zunächft eine Rötelzeichnung, die Lio-
nardo zugefdmeben wird, und drei
Zeichnungen zu nennen, die Michel-
angelos Namen tragen, eine davon der

Entwurf für das Salzfaß für Francesco Maria
von Urbino. Unter den Ölgemälden fallen zu-
nächft die fpanifchen auf. Von einem Künftler
um 1470 ein Meßwunder des hl. Gregor, eine
Verkündigung von Juan de Burgos, und von
Diego Correa eine thronende Madonna und
Joachim und Anna. Sonft ßnd u. a. zu nennen:
von den Italienern eine Landfchaft Annibale
Carraccis, von Francesco Francia eine Lucretia,
zwei kleine Medaillons von Perugino, ein Änt.
Canaletto und ein weibliches Bildnis aus dem
16. Jahrhundert. Reich ßnd die Niederländer
vertreten, wir nennen: Barth. Brugn, den Pieter

Ludwigsburger Vafe, 1764, Modell von J. G. Trothe

Kat.-Nr. 67 der Verweigerung von Antiquitäten, Möbeln und Orient-
teppidien aus verfchiedenem Bept} bei Rud. Lepke-Berlin am
24. März und folgenden Tagen

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