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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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VERMISCHTES

Dr. Leo Planiscig wurde zum Äffiftenten
extra statum an den kunfthiftorifchen Samm-
lungen des Äh. Kaiferhaufes ernannt.

VERMISCHTES

EINE KÜNSTLERADRESSE Die

öfterr.-fchlefifchen Künftler haben dem Direktor
des Franz Jofef-Mufeums inTroppau, Dr. E. W.
Braun, kürzlich in Würdigung feiner bedeu-
tenden Verdienfte, die er fich auf feinem Poften
um die Kunftpflege in Schlefien erworben, durch
Überreidiung einer von Ädolf Zdrazila (M. d.
Wiener „Sezeffion“) künftlerifch ausgeftatteten
Ädreffe eine Ehrung bereitet. In diefer wird
befonders anerkennend hervorgehoben die reidie
Äusgeftaltung des Mufeums und deffen erziehe-
rifche Tätigkeit, fowie das Verdienft, das Dr.
Braun fidi um die Erhaltung alter Kunftdenk-
mäler des Landes und die Förderung der fchle-
fifchen Kunft der Gegenwart erworben. Die
Ädreffe wurde u. a. unterzeichnet von Prof,
Leopold Bauer-Wien, E. J. Koffuth-Berlin, Prof.
Rudolf Mayer-Karlsruhe, Adolf Zdrazila-Troppau.

Ä. R. F.

BASEL Wettbewerb für ein neues
Kunftmufeum. Nachdem die erfte Konkurrenz
für den Neubau eines Kunftmufeums in Bafel
vor vier Jahren ohne befriedigendes Refultat
verlaufen war, wurde 1913 ein neuer Wett-
bewerb unter fchweizerifchen Ärchitekten aus-
gefchrieben. Än Stelle des früher gewählten
Bauplanes, der Elifabethenfchanze, ift nun das
ebene Terrain der Schüßenmatte im modernen
St. Paulusquartier für das Mufeum gewählt
worden, nachdem der Münfterplaß, der jede
freie Entwicklung der Sammlungen gehemmt
hätte, glücklicherweife außer Diskuffion gekom-
men. Mitte Äpril verfammelte ßch das Preis-
gericht zur Beurteilung der 71 Pläne, welche
eingefchickt wurden. Das Refultat der Beratungen
ift folgendes: es wurden zugefprochen zwei
Preife von je 3000 fr. den Projekten „Rund-
gang“ und „Cour d’Honneur“, je zwei zu 2000 fr.
und zwei zu 1000 fr. Das Projekt Rundgang
wurde als zur Ausführung geeignet bezeichnet,
wenn gewiffe architektonifche Modifikationen am
Äußern vorgenommen werden; in der Gefamt-
anlage erweift es ßch als überaus praktifch und
klar gedacht, alte und neue Kunft, graphifche
Sammlung und Verwaltung in Gruppen gut zu-
fammenfaffend, die ganze Anlage auf Erdgefchoß
und erftes Stockwerk befchränkend. Das Projekt
ftammt von Architekt E. Fäfch, Bafel. Das Projekt
Cour d’Honneur der Ärchitekten H. Bernoulli
und R. Grüninger (Basler Baugefellfchaft) ift in
der ganzen Auffaffung bemerkenswert künft-

lerifch, in der innern Dispoßtion aber teilweife
die Forderungen des Bauprogramms überfchrei-
tend, teilweife fie nicht einhaltend. — Die Preife
von 2000 fr. fielen an die Ärchitekten Albert
Maurer aus Zürich in Düffeldorf und Gebrüder
Bräm in Zürich, während die Preife zu 1000 fr.
die Herren Willi Meyer, Lehrer an der kgl. Kunft-
gewerbefchule zu Dresden und Prof. Carl Mofer
in Fa. Curjel & Mofer, Zürich und Karlsruhe
erhielten. Der Entfcheid der Regierung über
die Bauausführung fteht noch aus; der Bau-
beginn ift auf das Frühjahr 1915 vorgefehen. —
Äls Preisrichter waren tätig die Herren Saraßn-
Schlumberger, als Präßdent der Basler Kunft-
kommiffion; die Ärchitekten Prof.Theodor Fifcher,
München; Niki. Hartmann, St. Moriß; Leonhard
Friedrich, Bafel; der ehemalige Präßdent der
Basler Mufeumskommiffion Herr Dr. K. Stehlin;
Hochbauinfpektor Hünerwadel, Bafel; und Dr.
Jules Coulin, Äffiftent an der Basler Kunßfamm-
lung (leßtere zwei als Erfaßmänner für den
verhinderten Berliner Ärchitekten Geh. Rat Hoff-
mann und für Prof. Ganz, den Konfervator der
Kunftfammlung, die beide durch Krankheit ab-
gehalten waren). C.

KARLSRUHE Die Refidenz ift in jüngfter
Zeit um einige architektonifche Schöpfungen,
die für das Stadtbild von weittragendßer Be-
deutung ßnd, bereichert worden, fo einmal durch
die Errichtung zweier großer Warenhäufer in der
Kaiferftraße; das Haus Tieß, von den Ärchi-
tekten Curjel und Mofer entworfen, ftellt den rein
zweckmäßigen modernen Warenhaustyp, fo wie
ihn Meffel einmal gefchaffen hat, dar; als einziger
Schmuck ift vor dem Änfaß des zurückliegenden
Daches eine rhythmifch mit der großen Fenfter-
anlage korrefpondierende Attika angebracht,
deren Intervalle durch aufgefeßte Putten mar-
kiert find. Dagegen hat Wilh. Kreis für das
Haus Knopf eine im ganzen ßreng gehaltene,
durch ornamentale Zugaben aber vornehm ge-
milderte Prunkfaffade gefchaffen, deren Schwer-
punkt ein Giebel bildet. Im Innern beßßen beide
Häufer, die ßch in ihren architektonifchen Prin-
zipien gegenüberftehen und die troßdem gleich-
wertig genannt werden können, hervorragend
angelegte und gefchmückte Lichthöfe. Eine groß-
zügige architektonifche Anlage verfpricht fodann
die Bebauung des neuen Bahnhofplaßes zu wer-
den, deren Entwurf von dem Architekten Vittali
ftammt; hoffentlich gelingt es hierbei einigermaßen
das zu retten, was bei der Erftellung des Bahn-
hofes felbft in architektonifchem Sinne nicht oder
nur teilweife gelöft worden ift. Weitere große
architektonifche Aufgaben ßehen der Stadt des
alten Weinbrenner bevor; fo z. B. die Äusgeßal-

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