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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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14. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0544

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RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKRTIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG

DAS KREISMUSEUM IN GELDERN

In dem Sinne, den Georg Dehio in feinem be-
kannten Vortrage des Salzburger Tages für
Denkmalpflege (1911) meinte1, und nach dem
erfolgreichen Beifpiel des bayrifchen General-
konfervators Hager, betrachtet auch der Pro-
vinzialkonfervator der Rheinlande, Prof. E. Re-
nard, die Pflege der Lokal-
mufeen als einen Teil der Denk-
malpflege. Er hat eine Lifte
aufgeftellt, erftmal für den Be-
zirk Düffeldorf, und gezählt,
daß dort außer den bekannten
Mufeen der großen Städte 16
kleinere Mufeen auf engem
Raum fidi zufammendrängen,
manche mit wertvollem Befiß,
manche unter energifcher Lei-
tung, andere wieder ohne ent-
fprechende Pflege oder ohne
Programm und beftimmte Ziele.

Renard will nun, wie er in
einer Denkfchrift an den Re-
gierungspräfidenten in Düffel-
dorf, deffen förderndem Inter-
effe wefentlich das Zuftande-
kommen des Planes zu danken
ift, ausführte, in Form von Mu-
feumsberatung verfuchen,
die Tätigkeit der kleineren
Mufeen in gleichmäßige und
teilweife gemeinfame Bahnen
lenken und fie bei Nutjbar-
machung ihrer Sammlungen
wiffenfchaftlich und finanziell

1 Kunfthiftorifche Auffät^e von Georg
Dehio (München 1914), S. 292.

unterftüljen. Die Provinz hat zu diefem Zweck
Mittel bereit geftellt, um den Kommunen, die
von fleh aus jeweils die Hälfte des erforder-
lichen Betrages zufchießen müffen, einen mu-
feumstechnifch vorgebildeten Kunfthiftoriker auf
kürzere Frift — gewiffermaßen leihweife — zur
Verfügung zu ftellen. Diefer hat die Aufgabe,
einen Zettelkatalog und einen
populären Führer anzufertigen
und die nötigen Verbefferungen
in der Aufftellung und Kon-
fervierung vorzunehmen. Es
gibt natürlich felbft in derRhein-
provinz Lokalmufeen, denen
auf keine Weife zu helfen ift
und wo alle Mühe vergebens
verfchwendet würde, aber es
gibt auch andere, wo die Ar-
beit Freude macht und Früchte
trägt. So bei den beiden Mu-
feen, wo die Idee Prof. Renards
zuerft praktifch erprobt wurde,
in Gelderp und Kempen. Der
ausgeliehene Kunfthiftoriker
war in diefen Fällen ich.

Das Kreismufeum in Geldern,
einer Stadt nahe der holländi-
fchen Grenze mit ruhmreicher
Vergangenheit, aber ftiller Ge-
genwart, kam auf folgende
Weife zufammen. Im nahe-
gelegenen Nieukerk hatte ein
Geometer Michael Bugx etwa
zwifchen 1820 und 1860 eine
Sammlung von Altertümern zu-
fammengebracht, die faft aus-
nahmslos dem Gebiet des Nie-

Abb. 1. Sakrifteifchrank von 1595

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