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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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PERSONALIEN ° VERMISCHTES

Leibi-Katalog zu nennen, ferner fein Buch über
die Kleinmeifter, die deutfche Ausgabe von Durets
Manetwerk, fowie die kürzlich herausgegebenen
„Griechifchen Originale“.

BUDAPEST Jofeph Konftantin Beer,
dem verdienten Konfervator des Mufeums für
Bildende Kunft in Budapeft, wurde der Titel
eines Königlichen Rates verliehen.

DUBLIN Zum Direktor der Dubliner Na-
tional Gallery of Ireland ift an Stelle des
Sir Walter Ärmftrong der bekannte Sammler
Sir Hugh Lane ernannt worden. Die Er-
nennung überrafcht eigentlich, denn Sir H. Lane
hat feit einiger Zeit mit der Dubliner Korpora-
tion einen eigentümlichen Kampf ausgefochten.
Er bot der Stadt eine bedeutende Sammlung
alter Meifter an, wenn fie fie als ftädtifche Ga-
lerie in einem Gebäude unterbrächte, für das
er Architekt und Platj bereits ausgefucht hatte.
Die geplante Galerie follte fleh auf einer Brücke
erheben und eine fchöne Silhouette und ein be-
deutfames Stadtbild abgeben. Es fchien fchon,
als wollte man feinen Wünfchen nachgeben.
Schließlich aber wurde die ganze Sache von der
Korporation der Stadt abgelehnt, und Sir H. Lane
zog fein Angebot zurück. Ob er die geplante
Stiftung nun der feiner Hut anvertrauten National
Gallery zugute kommen laffen wird, bleibt ab-
zuwarten. Man follte meinen, daß dem fo wäre.

F.

DÜSSELDORF Der bisherige Direktorial-
affiftent amProvinzialmufeum in Bonn, Dr. Walter
Cohen, hat zum 1. April diefes Jahres eine Be-
rufung als Direktorialaffiftent an die Düffeldorfer
Mufeen erhalten und angenommen.

FLENSBURG Dr. Kurt Frey er, bisher
Affiftent am ftädtifchen Mufeum zu Halle a. S„
wurde zum 1. April als Affiftent an das ftädtifche
Kunftgewerbemufeum berufen.

ROM Zum Ehrendirektor des Mufeo Bar-
racco ift von der Gemeinde Rom der hier feit
zwanzig Jahren lebende öfterreichifche Archäolog
Dr. Ludwig Pollak, der ein intimer Freund des
am 14. Januar verdorbenen Gründers des Mufeo
war, ernannt worden. —g—

* *

*

Am 7. März ftarb hier im Alter von 73 Jahren
der Direktor des Mufeums von Palermo Prof.
Antonio Salinas. Salinas war im Jahre 1841
in Palermo geboren und fchloß fich im Alter von
19Jahren der nationalen Bewegung unterGaribaldi
an. Er ftudierte Archäologie in Berlin und wurde
dann erft Profeffor an der Univerfität Palermo,

hierauf Direktor des dortigen Nationalmufeums,
das er um viele und wichtige Denkmäler be-
reicherte. Sein eigentliches Arbeitsfeld war die
antike Numismatik. Salinas hinterläßt bei allen,
die ihn kannten, das Andenken an einen zwar
nicht bahnbrechenden großen Gelehrten, aber
einen vornehmen, ftets freundlichen, feine Hilfe
nie verjagenden Charakter. L. P.

WIEN Hofrat Prof. Dr. Jofef Neuwirth
wurde auf feinen Wunfch vom Amte eines Ge-
neralkonfervators der k. k. Zentralkommiffion
für Denkmalpflege enthoben. Der Kaifer hat
ihm aus diefem Anlaß den Stern zum Komtur-
kreuz des Franz-Jofefs-Ordens verliehen.

VERMISCHTES

NOCHMALS TIEPOLOS AUFFIN-
DUNG MOSES Eine im vorigen Jahre in
diefem Blatte erftmals veröffentlichte Entdeckung
hat ßch jeßt beftätigt. Damals (im Januar 1913)
wurde von Hermann Uhde-Bernays ein „Helle-
bardenträger“, 79X51’/‘2 inches als „Werk Tie-
polos“ im Cicerone veröffentlicht, den Herr
Brunner bei Chriftie erftanden hatte. In der
nächften Nummer des „Cicerone“ befprach dann
Mr. Fred C. Willis das Werk und kam zu dem
Ergebnis, daß diefes Gemälde das fehlende Stück
der in der Edinburger National Gallery hängen-
den „Auffindung Mofes“ von Tiepolo fei. Als
der Hellebardenträger dann reftauriert wurde,
fand es fich, daß ein Stück der Leinwand links
abgefchnitten und rechts wieder angefügt worden
war, um fo die Figur des Mannes und des
ihn begleitenden Hundes vollenden zu können,
von welch leßterem urfprünglich nur der Kopf
zu fehen gewefen war. Der Künftler, der diefe
Änderung vornahm, änderte zugleich auch die
Beinftellung der Figur und fügte zu der Gruppe
einige Pßanzen hinzu. Herr Brunner ließ den
Streifen nun wieder an feinem urfprünglichen
Plaß anbringen, und als dann die oberfte Farben-
fchidit fortgenommen war, kam die urfprüngliche
Malerei des Mittelgrundes: Fifcher, die ihreNeße
aus einem Strome ziehen ufw., zum Vorfchein.
Dies ftimmt mit der in Stuttgart befindlichen Skizze
nach dem genannten Bilde in der Edinburger
National Gallery genau überein, fo daß nunmehr
kein Zweifel mehr darüber beftehen kann, daß es
ßch bei dem „Hellebardenträger“ um einen Teil
der Edinburger „Aufpndung des Mofes“ handelt.
Der Direktor der Edinburger Galerie hat fich an
Herrn Brunner, dem der „Hellebardenträger“ ge-
hört, gewandt, um, wenn irgend möglich, das
Bild für feine Galerie zu gewinnen. Man darf
alfo hoffen, in abfehbarer Zeit eines der köft-

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