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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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3. Heft
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Ausstellungen
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Denkmalpflege
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AUSSTELLUNGEN » DENKMALPFLEGE

ponen der Erna Frank, dann — ein Äugen-
fchmaus — Frühdrucke Leiblfcher Radierungen.

* *

*

Im RHEINISCHEN KUNSTSÄLON fordert der
junge Berliner Erich Heckei nachdrücklich Be-
achtung. Es ift in den 19 Ölbildern, die gezeigt
werden, intereffant zu beobachten, wie eine
kräftige Individualität fremde Anregungen gleich-
fam verfchlingt und aus ihnen heraus feine Äus-
drucksmöglichkeiten fteigert. Sichere Äbftraktion
aus der Vielheit der Erfcheinungen zu wenigen,
unverrückbaren Formen und Linien, eine nie-
mals bunte Farbigkeit von unglaublicher Kraft
und eine Innerlichkeit, der Melancholie in den
tiefften Momenten nicht fernfteht, heben Heckei
aus der Menge der Mitftrebenden als eine ftarke
Hoffnung heraus. Heinrich Willemfen.

NEW-YORK Messrs. DUVEEN peilen in
ihrem Salon in der Fifth Ävenue 17 englifche
Porträts, fünf von Reynolds, fünf von Gains-
borough, zwei von Romney, je eines von Hoppner
und Raeburn (von letzterem das jüngft um £ 22260
bei Chriftie verfteigerte Porträt der Mrs. Andrew
Hay) und drei von Lawrence aus, offenbar um
den amerikanifchen Multimillionären darzutun,
daß fie von ihnen die beften und wertvollften
Werke diefes Genres erftehen können. Darum
wohl find die Werke auch für die Phantape-
fumme von, wie es heißt und urbi et orbi aus-
pofaunt wird, zwei Millionen Pfund verpchert,
und die Firma läßt es pch etwas koften, jeder-
mann zu wiffen zu tun, daß alle diefe Bilder
durch ihre Hände gegangen feien und zwar
innerhalb der allerletzten Jahre. F.

WIEN Die SEZESSION veranftaltete eine
Studien- und Skizzen-Äusftellung ihrer Mit-
glieder. Das reizvolle Programm der Au-
fteilung, das dem freieften Spiel der künftlerifchen
Kräfte einen weiten Tummelplatz verhieß, er-
fchien in dem tatfächlich Gebotenen fehr wefent-
lich verengt. Keine diefer „Studien“ bedeutete
den felbftherrlichen Ausdruck einer künftlerifchen
Idee; faft ausnahmslos entfprachen die aus-
geftellten Arbeiten dem landläupgen befcheide-
neren Sinn des Begriffes als einer zweckgebun-
denen Vorftufe zur höher gewerteten bildmäßigen
Geftaltung. Der entfchiedene Bildcharakter, den
eine große Anzahl der hier vereinigten Werke
— und vielleicht gerade der beften — unzwei-
deutig zur Schau trug, benahm diefer Äusftellung
vollends jede Sonderart.

So nimmt es nicht wunder, daß man keinen
der Künftler der Sezefpon innerhalb der folcher
Art felbftgezogenen Grenzen von einer neuen

Seite kennen lernte, obwohl eine Reihe von
Kollektivausftellungen dem einzelnen eine un-
gewöhnlich reiche Vertretung ermöglichte. Zu-
dem bewirkte dies ein allzu rafches Erlahmen
des Intereffes, da pch das einigende Band der
Perfönlichkeit nur feiten als tragfähig genug
erwies. Daß auch diesmal etwa die ausge-
zeichneten Bleiftiftzeichnungen Ä. Hänifch’,
die ßächigen Malereien Grom-Rottmayers,
die Landfchaftsfkizzen Harlfingers mit ihrem
intereffant gewählten Bildausfchnitt einen treff-
lichen Durcnfchnitt nach oben hin ergaben,
braucht kaum mehr betont zu werden. An
der unteren Grenze blieben die Pflanzen- und
Infektenftudien Friedrichs, deren fachliche
Treue pe als geeignete Vorlagen naturwiffen-
fchaftlicher Lehrbücher bezeichnen mag, eine
Verwendbarkeit, die freilich im Zeitalter einer
ausgebildeten photomechanifchen Reproduktions-
technik leicht entbehrlich fcheint. Stolbas
ftilifiertere Zeichnungen gleichartiger Motive
flehen künftlerifch nicht viel höher. Die zahl-
reichen Studien Engelharts zu feinem Wald-
müller'Denkmal lieferten den charakteriflifchen
Beweis, daß das Intereffe des Künftlers von
vornherein auch bei der Geftaltung einer monu-
mentalen Aufgabe im Genrehaften befangen
war; die Studien des Vielgewandten nach ägyp-
tifchen Motiven und Kunflwerken verrieten ent-
fprechender Weife die Tendenz, die erhabene
Größe der Vorbilder zu verfüßlichen. Die Zeich-
nungen Thiemanns, Klemms und Stoißners
zeigten diefe Künftler auf der Höhe ihrer fon-
fligen graphifchen Arbeiten. Bachers akade-
mifche Figurenfludien, denen etwa Tichys höher
ftrebendeKompofltionsfkizzen anzureihen wären,
entbehrten inneren Lebens. Die Mehrzahl der
Äusfleller überragte auch diesmal die kernhaft
ftarke Perfönlichkeit Oswald Roux’. K. R.

DENKMALPFLEGE

BOLOGNA Die Reftaurierung des „Palazzo
del Podeflä“, die auch nach dem Tode des lang-
jährigen Leiters Älfonfo Rubbiani mit großer
Energie weiter geführt wurde, nähert pch ihrem
Ende, und im kommenden Frühjahr wird die
feierliche Eröffnung der mit großen Koften wieder
hergeftellten Baulichkeiten flattfinden. W. B.

FLORENZ In der Kirche S. Spirito find
die intereffanten Altarbilder des 15. Jahrhunderts
gereinigt und wiederhergeftellt worden. Ferner
hat das ftädtifche Amt für Denkmalpflege einige
Räume des anfchließenden Äuguftinerklofters
reftauriert und damit begonnen, hier alte Fresken

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