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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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5. Heft
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Der Kunstmark - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0211

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DER KUNSTMÄRKT — von den Auktionen

Bevorstehende Auktionen

BERLIN Ämsler & Ruthardt verfteigern
•am 2. u. 3. Äpril die graphifche Sammlung
des verdorbenen Direktors Hugo Loewe-
Berlin, die fchöne und feltene Blätter von
Künftlern unferer Zeit enthält. Namentlich Ho-
nore Daumier und Segmour Haden find mit
zahlreichen trefflichen Stücken vertreten, Dau-
mier befonders mit den feltenen frühen Sonder-
drucken, zum Teil in alter Kolorierung, Segmour
Haden mit Probedrucken mit Korrekturen, und
dem Selbftbildnis in fünf aufeinanderfolgenden
Probedrucken. Aus der Fülle der verzeichneten
Künftler greifen wir noch heraus: Von Ä. Achen-
bach u. a. die feltene „Holländifche Staffage“,
und die Folge der 12 Landföhaften; Arbeiten
von Brangwgn und Bracquemond; von Buffardin
die Porträtradierung Duchesnes und die farbige
Originalzeichnung dazu; von Corinth verworfene
Platten aus den Tragikomödien und anderes;
gute und feltene Drucke von Corot, Forain, Ga-
varni (z. T. altkolorierte Blätter), Gericault,
Goga (Proverbios von 1864 und Porträts), Otto
Greiner, L. E. Grimm, Hofemann, Jacquemart,
Ingres (die Odaliske), Israels, A. Kampf, Käthe
Kollwit}, Leibi. Von Klinger kommen einige
Abzüge verworfener Platten, Einzelblätter der
Intermezzi ufw. zum Ausruf, von Liebermann
eine reichhaltige Kollektion, die u. a. das Blatt
„Auf der Weide“ (Sch. 21) in einem mit Tufche
überarbeiteten Probedruck des erften Zuftandes
enthält. Sonft find noch zu nennen: Manet,
Mannfeld, Menzel (einige feltene Jugendarbeiten),
Olde, Pennel, Raffet, Rethel (Totentanz unzer-
fchnitten), Rodin, Rops, Schadow, Slevogt,
Stauffer-Bern, Whiftler und Zorn.

KÖLN Die Steinzeugfammlung Peter
Dümlerf, Höhr, die Math. Lemperß (P. Han-
ftein Söhne) am 17.—19. März verfteigern, ent-
hält als bedeutendfte Abteilung eine reiche Kol-
lektion von Steinzeug aus dem Wefterwald, meift
aus Höhr und Grenzhaufen, dabei auch einige
Höhrer Büften, Gruppen, Statuen und Tinten-
zeuge. Ferner führt der Katalog auf: Steinzeug
aus Raeren, meift datiert, zwifchen 1580 und 1602,
Wappen- und Bartmannskrüge aus Köln und
Frechen, Siegburger Schnellen und Trichterkrüge,
dabei eine befondere Trichterbecherfammlung,
Kreußen (einigeÄpoftel- und Planetenkrüge braun
und emailliert) und Formen und Stempel. Dem
Katalog find Möbel und Bücher, etwas Por-
zellan und füddeutfche Fagence angefügt.

LEIPZIG Vom 16.—21. März verfteigert Os-
wald Weigel die Sammlung Weichberger

und den Nachlaß Leo Rauths und zwar fo,
daß vom 16.—18. März die Beftände an Öl-
gemälden, Aquarellen und Handzeichnungen bei-
der Verlaffenfchaften angeboten werden, vom
19.—21. März die Graphik. Der Katalog wird
eröffnet mit 60 Ölgemälden Weichbergers aus
Thüringen, befonders Weimar, und von Studien-
reifen in Deutschland, Landfdiafts- und Wolken-
Studien in Aquarell, und Zeichnungen. Unter
den fremden Arbeiten aus Weichbergers Befitj
befinden fich u. a. folche von Carl Gehrts, Wold.
Friedrich, dem älteren Grafen Kalkreuth, Miilais,
Thumann und Ed. Hildebrandt, ein Ölbild von
Hans v. Marees (der Araber) und 21 Aquarelle
und Silberftiftzeichnungen von Heinrich Hoff-
mann. Die Graphifche Abteilung befteht aus
Weichbergerfchen Originalradierungen und Ent-
würfen dazu, fremden Arbeiten in Originalen
und Reproduktionen. Eine Abteilung illuftrierter
Bücher bringt einige Zeitfchriftenferien und eine
wertvolle Sammlung von Schriften zum Zeichen-
unterricht. Der Nachlaß Leo Rauths enthält einige
50 feiner Ölgemälde, 60 der bekannten farbigen
Zeichnungen, Graphik und Entwürfe aller Art.

* *

*

Von der Sammlung A. O. Meger-Hamburg
erfchien foeben der Katalog des dritten Teiles,
der Sammlung von Holzfchnitten, Radie-
rungen und Lithographien, die am 21. März
wie das übrige, bei C. G. Boerner zur Ver-
weigerung kommt. Der gut illuftrierte Katalog
umfaßt vorwiegend diefelben Künftler des 19.
Jahrhunderts, die auch in der Handzeichnungs-
fammlung überwogen. Vor allem anderen
glänzen die Schwindfammlung mit zahlreichen
feltenen und fchönen Drucken von und nach ihm,
die Abteilung der Probedrucke Menzelfcher Holz-
fchnitte, die Sammlung von Einzelblättern und
iliuftrierten Büchern Ludwig Richters. Von Ferd.
Kobell find nicht weniger als 260 Blatt ver-
zeichnet, faft das gefamte Werk umfaffend. Sonft
find noch zu nennen: Cornelius, Overbeck,
Schnorr, Steinle und Philipp Veit, fowie Führich,
dann Genelli, Preller, Rethel und Neureuther,
L. E. Grimm, Pocci und Konewka, und aus dem
18. Jahrhundert G. F. Schmidt, C. W. E. Dietrich,
Graff und ein reichhaltiges Chodowieckiwerk.
Unter den zahlreichen Künftlerbriefen bemerkt
man vor allem einen Brief Feuerbachs an die
Mutter und eine Korrefpondenz der Frau Feuer-
bach mit Ä. O. Meyer, dann Briefe der Familie
Schwind und Führichs an den Sammler, fowie
Korrefpondenzen von Graff, Neureuther ufw.

LONDON Meffrs. S otheby kündigen für den
März an: 2.-5.: den Reftbeftand der Bibliothek

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