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Heft. 1
DOI article:Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0057
DER KUNSTMÄRKT— von den Auktionen
Bevorstehende Auktionen
DIE AUKTIONEN DES JAHRES 1914
Soweit die deutfchen Auktionshäufer bisher ihre
Pläne bekannt gegeben haben, werden befonders
die Auktionen von graphifdier Kunft im neuen
Jahre bemerkenswert fein. Den Beginn machen
Hollftein & Puppel in Berlin am 9.—12. März
mit Kupferftidien des 16.—19. Jahrhunderts aus
dem Befiß eines ehemaligen Berliner Akademie-
profeffors und einer Wiener adligen Sammlung
(dabei eine Chodowieckifammlung), fowie am 13.
und 14. März den örterreichijchen Anfichten und
Porträts der Sammlung Dafch-Tepliß. Gleichfalls
im März verweigert C. G. Boerner in Leipzig
die Sammlung Arnold Otto Meyer-Hamburg, und
zwar vom 17.—19. die hervorragende Abteilung
der Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, die die
bedeutenden Sammlungen von Werken Schwinds,
Feuerbachs, Anton Graffs, von Ludwig Richter,
Steinle und Schnorr enthält. Am 20. folgen die
Zeichnungen alter Meifter, darunter befonders
Rembrandt.Oftade.van Goijen.Lucas van Leyden,
Burgkmair, Äverkamp und ein Füßli Werk be-
merkenswert, am 21. Holzfchniltprobedrucke von
Sdinorr, Rethel, Richter, Menzel, Schwind u. a.
Gleichfalls noch im März, vom 30. bis 4. April
verfteigern Amsler & Ruthardt in Berlin die
Sammlung des Direktors Hugo Loewe, Graphik
neuerer Künftler enthaltend, u. a. ein reiches
Daumierwerk. Vom 25.-29. Mai folgen an
gleicherstelle die Sammlungen von Zur Mühlen-
Petersburg und Stroganoff-Rom, Graphik des
15.—19. Jahrhunderts enthaltend, mit den Spezial-
fammlungen von Werken Schongauers, Dürers
und Rembrandts. Carl Ernft Henricis Auk-
tion von Kupferftidien am 29. Januar wird weiter
unten genauer angezeigt. Ferner kündigen in
Berlin noch an: Martin Breslauer für Januar
oder Februar Erich Schmidts Antographen- und
Bilderfammlung zur deutfchen Literaturgefchichte,
Gebrüder Heilbron für den 20. und 21. Ja-
nuar Gemälde alter Meifter, Arbeiten in Holz
und Stein, Metallarbeiten, Stoffe, Stiche und
Antiquitäten, für den 27.-28. Januar Gemälde
neuerer Meifter, während am 3.—4. Februar
wieder Gemälde alter Meifter und ebenfalls im
Februar die Waffenfammlung Panier-Günthers-
berge u. a. zur Verfteigerung kommen. In Mün-
chen kündigt Hugo Helbing für das Frühjahr
1914 Antiquitäten aus verfchiedenem Privatbefitj
(6.—7. Februar), vom 29.— 30. Januar die Waffen-
fammlung des Profeffors Louis Braun-München,
enthaltend Blankwaffen und Uniformen aus der
Zeit der napoleonifchen Kriege bis 1870, Öl-
gemälde alter Meifter aus adeligem Privatbefiß,
moderne Ölgemälde aus dem Nachlaß Lud. Will-
roidersHandzeichnungen undAquarelle moderner
Meifter, für den 20. und 21. Januar die Sammlung
Mirza Ärdechir Khan, beftehend aus perßfchen
Antiquitäten, und die Sammlung des Commen-
datore Cavalieri-Ferrara an. Math. Lempertj
in Köln plant die Verfteigerung der Sammlungen
P. Dümler und Höhr, beftehend aus rheinifchem
Steinzeug und Antiquitäten.
BERLIN Am 29. Januar verfteigert das Anti-
quariat Karl Ern ft Henrici Kupferftiche der
deutfchen, englifchen und franzöpfchen Schule,
unter denen befonders eine reiche Spezialfamm-
lung von franzöfifchen Kupferftidien in Crayon-
manier aus füddeutfdiem Befiß auffällt. Von
den koftbaren Blättern, die der ältere Gilles
Demarteau in diefer Technik, meift nach Boucher-
fchen Zeichnungen, gefchaffen hat, find nicht
weniger als 57, zum Teil in Farben gedruckt,
verzeichnet. Auch fonft find die großen Namen
der Graphiker gut vertreten. Wir greifen aus
dem reichen illuftrierten Katalog heraus: den
Farbendruck von Bartolozzis Porträt der Mrs.
Hardinge mit ihrem Sohne, den Farbendruck des
Bildes der Mrs. Cosway, Blätter von Morland
und Wheatley, ebenfalls teilweife farbig, Blätter
nach Angelika Kauffmann, Crayonftiche von
Bonnet nach Boucher, zwei farbige und viele
andere Blätter Debucourts, und endlich Arbeiten
Jeremias Falcks, meift Porträts.
LONDON Meffrs. Sotheby kündigen für
den Januar die folgenden Verkäufe an: 12./13.
Januar Stiche; 14 /16. Januar Drucke; 19./23. Ja-
nuar die Cumberland Clarkmünzen; 26-/27. Ja-
nuar Kunftgegenftände und 28./30. Januar den
zweiten Teil der Bibliothek des Mr. John Pear-
fon, zu dem ein durch zahlreiche Tafeln illu-
ftrierter Katalog erfchienen ift (Preis Schil-
linge). Der erfte Teil diefer umfangreichen und
wertvollen Bibliophilenfammlung war im April
1913 verfteigert worden. Die Sammlung ift be-
fonders reich an fchönen Einbänden, z. B. dem
zeitgenöffifchen der 1648er Ausgabe des „Eikon
Bafilike“ und einem zu einem Stundenbüchlein
des 15. Jahrhunderts. Ein Bibliophilenunikum
ift das einzig bekannt gewordene Exemplar von
Lord Byrons „English Bards and Scotch Re-
viewers“. Von dem Karikaturiften Rowlandfon
finden pch 33 Originalzeichnungen feines „Dance
of Life“, in einem Band gebunden. Außerdem
feien angeführt: W. Blake, „Hiobilluftrationen“
(das einft John Flaxman gehörende Exemplar);
eine ganze Anzahl von Ex Libris; W. Hollar,
„Theatrum Mulierum“ mit 48 Tafeln und fein
„Ornatus Muliebris Anglicanus“ mit 26 Tafeln;
37
Bevorstehende Auktionen
DIE AUKTIONEN DES JAHRES 1914
Soweit die deutfchen Auktionshäufer bisher ihre
Pläne bekannt gegeben haben, werden befonders
die Auktionen von graphifdier Kunft im neuen
Jahre bemerkenswert fein. Den Beginn machen
Hollftein & Puppel in Berlin am 9.—12. März
mit Kupferftidien des 16.—19. Jahrhunderts aus
dem Befiß eines ehemaligen Berliner Akademie-
profeffors und einer Wiener adligen Sammlung
(dabei eine Chodowieckifammlung), fowie am 13.
und 14. März den örterreichijchen Anfichten und
Porträts der Sammlung Dafch-Tepliß. Gleichfalls
im März verweigert C. G. Boerner in Leipzig
die Sammlung Arnold Otto Meyer-Hamburg, und
zwar vom 17.—19. die hervorragende Abteilung
der Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, die die
bedeutenden Sammlungen von Werken Schwinds,
Feuerbachs, Anton Graffs, von Ludwig Richter,
Steinle und Schnorr enthält. Am 20. folgen die
Zeichnungen alter Meifter, darunter befonders
Rembrandt.Oftade.van Goijen.Lucas van Leyden,
Burgkmair, Äverkamp und ein Füßli Werk be-
merkenswert, am 21. Holzfchniltprobedrucke von
Sdinorr, Rethel, Richter, Menzel, Schwind u. a.
Gleichfalls noch im März, vom 30. bis 4. April
verfteigern Amsler & Ruthardt in Berlin die
Sammlung des Direktors Hugo Loewe, Graphik
neuerer Künftler enthaltend, u. a. ein reiches
Daumierwerk. Vom 25.-29. Mai folgen an
gleicherstelle die Sammlungen von Zur Mühlen-
Petersburg und Stroganoff-Rom, Graphik des
15.—19. Jahrhunderts enthaltend, mit den Spezial-
fammlungen von Werken Schongauers, Dürers
und Rembrandts. Carl Ernft Henricis Auk-
tion von Kupferftidien am 29. Januar wird weiter
unten genauer angezeigt. Ferner kündigen in
Berlin noch an: Martin Breslauer für Januar
oder Februar Erich Schmidts Antographen- und
Bilderfammlung zur deutfchen Literaturgefchichte,
Gebrüder Heilbron für den 20. und 21. Ja-
nuar Gemälde alter Meifter, Arbeiten in Holz
und Stein, Metallarbeiten, Stoffe, Stiche und
Antiquitäten, für den 27.-28. Januar Gemälde
neuerer Meifter, während am 3.—4. Februar
wieder Gemälde alter Meifter und ebenfalls im
Februar die Waffenfammlung Panier-Günthers-
berge u. a. zur Verfteigerung kommen. In Mün-
chen kündigt Hugo Helbing für das Frühjahr
1914 Antiquitäten aus verfchiedenem Privatbefitj
(6.—7. Februar), vom 29.— 30. Januar die Waffen-
fammlung des Profeffors Louis Braun-München,
enthaltend Blankwaffen und Uniformen aus der
Zeit der napoleonifchen Kriege bis 1870, Öl-
gemälde alter Meifter aus adeligem Privatbefiß,
moderne Ölgemälde aus dem Nachlaß Lud. Will-
roidersHandzeichnungen undAquarelle moderner
Meifter, für den 20. und 21. Januar die Sammlung
Mirza Ärdechir Khan, beftehend aus perßfchen
Antiquitäten, und die Sammlung des Commen-
datore Cavalieri-Ferrara an. Math. Lempertj
in Köln plant die Verfteigerung der Sammlungen
P. Dümler und Höhr, beftehend aus rheinifchem
Steinzeug und Antiquitäten.
BERLIN Am 29. Januar verfteigert das Anti-
quariat Karl Ern ft Henrici Kupferftiche der
deutfchen, englifchen und franzöpfchen Schule,
unter denen befonders eine reiche Spezialfamm-
lung von franzöfifchen Kupferftidien in Crayon-
manier aus füddeutfdiem Befiß auffällt. Von
den koftbaren Blättern, die der ältere Gilles
Demarteau in diefer Technik, meift nach Boucher-
fchen Zeichnungen, gefchaffen hat, find nicht
weniger als 57, zum Teil in Farben gedruckt,
verzeichnet. Auch fonft find die großen Namen
der Graphiker gut vertreten. Wir greifen aus
dem reichen illuftrierten Katalog heraus: den
Farbendruck von Bartolozzis Porträt der Mrs.
Hardinge mit ihrem Sohne, den Farbendruck des
Bildes der Mrs. Cosway, Blätter von Morland
und Wheatley, ebenfalls teilweife farbig, Blätter
nach Angelika Kauffmann, Crayonftiche von
Bonnet nach Boucher, zwei farbige und viele
andere Blätter Debucourts, und endlich Arbeiten
Jeremias Falcks, meift Porträts.
LONDON Meffrs. Sotheby kündigen für
den Januar die folgenden Verkäufe an: 12./13.
Januar Stiche; 14 /16. Januar Drucke; 19./23. Ja-
nuar die Cumberland Clarkmünzen; 26-/27. Ja-
nuar Kunftgegenftände und 28./30. Januar den
zweiten Teil der Bibliothek des Mr. John Pear-
fon, zu dem ein durch zahlreiche Tafeln illu-
ftrierter Katalog erfchienen ift (Preis Schil-
linge). Der erfte Teil diefer umfangreichen und
wertvollen Bibliophilenfammlung war im April
1913 verfteigert worden. Die Sammlung ift be-
fonders reich an fchönen Einbänden, z. B. dem
zeitgenöffifchen der 1648er Ausgabe des „Eikon
Bafilike“ und einem zu einem Stundenbüchlein
des 15. Jahrhunderts. Ein Bibliophilenunikum
ift das einzig bekannt gewordene Exemplar von
Lord Byrons „English Bards and Scotch Re-
viewers“. Von dem Karikaturiften Rowlandfon
finden pch 33 Originalzeichnungen feines „Dance
of Life“, in einem Band gebunden. Außerdem
feien angeführt: W. Blake, „Hiobilluftrationen“
(das einft John Flaxman gehörende Exemplar);
eine ganze Anzahl von Ex Libris; W. Hollar,
„Theatrum Mulierum“ mit 48 Tafeln und fein
„Ornatus Muliebris Anglicanus“ mit 26 Tafeln;
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