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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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12. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0483

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AUSSTELLUNGEN

Emil Äuer, Landfchaft, Eugen Kirchner, acht
Bleiftiftzeichnungen, Erich Kuithan, Mädchenkopf,
Hedwig Sachfe, Im Hafen von Spalato, Horft
Egfoldt, Otto Gußmann, Franz Hein, Max Lingner,
Guftav Meyer-Buchwald, Ernft Müller Gräfe,
Robert Sterl, Paul Wilhelm, Richard Dreher und
Thomas Theodor Heine. (Schluß im näctiften Heft.)

wd.

HÄGEN i. W. Zurzeit befindet fich im Aus-
ftellungsfaal des FOLKWANG-MUSEUMS eine
Heimatkunft-Äusftellung: fauerländifche ge-
fchnigte Möbel, Zinn, Keramik uff. Diefe Zu-
fammenftellung foll den Grundftock für ein dem-
nächft in Hagen zu gründendes Sauer-
land-Mufeum bilden. M.-S.

AUSSTELLUNGEN

BASEL In der KUNSTHÄLLE findet im Juni
eineHansThoma-Ausftellung ftatt. Es find
hier gegen 100 Werke des Meifters zufammen-
gekommen, von frühen Arbeiten bis zu den
neueften von 1913 und 1914, die in ihrer Klar-
heit, ihrem perfönlichen Stil vor allem wieder
den deutlichen Beweis von der noch frifchen
Schaffenskraft Thomas geben. Auswärtige Be-
fucher werden die ganz bedeutenden Werke
Thomas aus Basler Privatbefig befonders inter-
effieren. Von folchen,. fonft kaum zugänglichen
Bildern, fei die große Landfchaft bei Schloß
Wildenftein und eine Faffung der „Einfamkeit“
hervorgehoben. — Neben Thoma hat fein Schüler,
der Graphiker Riedel, ausgeftellt und der Pla-
ftiker E. W. Wolf, der fich zu einer ftilfichern
Beherrfchung der Form durcharbeitet. C.

BERLIN Die Ausftellung der Werke einiger
Leiblfchüler im KÜNSTLERHAUSE weift ein
einziges Bild auf, das von den Fähigkeiten der
Freunde deutliches Zeugnis ablegt: Th. Alts
Bildnis der Großmutter. Was fonft von diefem
erft neuerdings beffer erkannten gezeigt wird,
find anekdotifche Zeichnungen im Sinne der
Piloty- und Diezfchule. Hübfch ift ein an Olivier
erinnerndes kleines Landfchaftsbild. Auch die
Arbeiten von Hirth du Frenes, die man hier
fieht, laffen eher an Meyerheim und alle anderen
denken, als gerade an Leibi. Befonders die
Kopie feines von Leibi gemalten Bildniffes ift
ungeeignet, einen Zufammenhang beider Meifter
zu demonftrieren. Von Hagemeifter find audi
nur einige Bilder der legten, Leibi durchaus
fernftehenden Art da. H. Fr.

* *

*

ln der BIBLIOTHEK DES KÖNIGL. KUNST-
GEWERBEMUSEUMS ift jegt ausgeftellt: Fran-

zöfifche Buchkunft des 18. Jahrhunderts,
eine Auswahl der fdiönften illuftrierten Bücher
mit Kupfern von Boucher, Moreau, Elfen, Gra-
velot u. a., ergänzt durch Probedrucke und
Einzelblätter. Franzöfifche Modebilder des
18. Jahrhunderts (Originale und neuerfchienene
Nachbildungen) find gleichzeitig im Lipperheide-
Saal im Erdgejchoß ausgeftellt. Im Lefefaale
der Bibliothek, der wochentäglich von 10 Uhr
früh bis 10 Uhr abends geöffnet ift, werden
fortan die neueften Erwerbungen ausgelegt fein
und den Befuchern unmittelbar zur Verfügung
ftehen.

BERN XII. NATIONALE KUNSTAUSSTEL-
LUNG DER SCHWEIZ. Im Rahmen der Schwei-
zerifchen Landesausftellung vereinen fich diefes
Jahr die Schweizer Künftler zu ihrem 12. „Salon“.
Der transportable umfangreiche Zeltbau, der vor
zwei Jahren zum erftenmal diefem Zwecke diente,
hat, um eine Ehrenhalle vergrößert, auch jegt
wieder Verwendung gefunden. Es find gegen
1000 Kunftwerke ausgeftellt, aus der doppelten
Zahl eingefandter Bilder und Plaftiken von einer
Jury ausgewählt, die nach Möglichkeit den ver-
fchiedenen Tendenzen gerecht wurde, welche
pch in unfern Kunftleben geltend machen. Aus
Konzeffionen nach manchen Seiten hin — die
ja bei einer Landesausftellung mit ihrem Maffen-
befuch gewiß geraten erfcheinen — ergibt fich
ein Gefamtbild, das neben manchem Traditio-
nellen auch neue, fpezißfch eigene Werte bietet.
Die lineare, kräftige, hellfarbige und meift auf
flächige Wirkung eingefiellte„moderneSchweizer-
kunft“, die unter Hodlers Führung als die „hel-
vetifche“ Malerei angefprochen wird, ift mit
tüchtigen Werken vertreten, die heute wie ein
fidlerer und folider Befig berühren, der erfreut,
ohne aufzuregen oder zu verblüffen. Die neueften
Tendenzen der Jungen, die fich nicht ohne wei-
teres der fdion offiziellen und anerkannten „hel-
vetifchen Richtung“ anfchließen, gehen nach der
fpezififch malerifchen Kultur der jüngften fran-
zöfifchen Kunft. In diefer Hinßcht fteht heute
die Malerei der franzößfchen Schweiz im Vorder-
grund des Intereffes. Der Genfer Alexandre
Bianchet bringt in einem großen Gemälde zwei
Akte von reicher und doch diskret-matter Farbig-
keit, ein Jüngling und ein Mädchen, die das
Frühlingsthema des bekannten Hodlerfchen Bildes
variieren. In der Farbe verwandt, wenn noch
nicht von fo hoher Qualität ift ein Stilleben von
de Traz (Le cafe) und ein Akt diefes ficher viel
verfprechenden Künftlers. H. C. Bifchoff (Rolle)
gibt in feinem „Enfant prodigue“ eine recht
primitive, aber in ihrer gefuchten Simplizität
feffelnde Darftellung des Themas. Lehnt diefer

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