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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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6. Heft
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Vermischtes
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0246

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VERMISCHTES ° LITERATUR

lichften Werke Tiepolos wieder in feiner ur-
fprünglichen Faffung in der Edinburger Galerie
bewundern zu dürfen. Eine Abbildung des
Brunnerfchen Teilftückes in feiner jetzigen Form
geben wir im nächften Heft. F.

EIN NEUER REMBRÄNDT Aus dem

Haag wird gefdmeben: Die Meldungen von
neuentdeckten Rembrandts mehren fich feit eini-
ger Zeit in auffehenerregender Weife. Schon
wieder foll eine Arbeit des Meifters aufgefun-
den worden fein. Herr J. O. Kronig im Haag
erwarb vor kurzem ein Gemälde, das Bacchus
und Ariadne auf Naxos darftellt, und das
ihm von Rembrandt zu fein fchien. Er brachte
es dem Reftaurator D. de Wild, der es wieder-
herftellte und einige kleine, unbedeutende Re-
tufchen entfernte; dabei trat wirklich die Be-
zeichnung und die Datierung 1631 zutage. Wir
konnten das Bild, da es noch für niemandem
zugängig ift, nicht befichtigen und find daher
vorläufig auf Preffenachrichten angewiefen, (die
bekanntlich immer in folchen Fällen mit Vorficht
aufzunehmen find. Die Red.). Danach foll es in
der Kompofition an die Andromeda von Dr. Bre-
dius (im Haager Mufeum) erinnern, die wahr-
fcheinlich um diefelbe Zeit entftand, doch wäre
diefes Bild, das etwas größer ift, bedeutend far-
biger. Die halbnackte Ariadne hat ein tief blau-
grünes Gewand mit goldgefticktem Rand über
ihren Knien und einen goldgelben Mantel, worauf
eine Krone zu fehen ift, hinter fich liegen. Das Bild
foll delikat gemalt fein; die Landfchaft und das
Waffer fdiön im Kolorit von grünen und grauen
Tönen fein. Bredius, der das Gemälde anfänglich
nicht für eine Arbeit Rembrandts hielt, foll nun
aber von der Urheberfchaft des Künftlers über-
zeugt fein. Wir müffen uns jetjt noch jeden
Urteils enthalten, bis wir das Bild gefehen
haben, hoffen aber, falls fich die Zufchreibung
bewahrheitet, im nächften Heft neben weiteren
Mitteilungen auch eine Reproduktion davon
bringen zu können. R. B.

WIEN Die Jury der Konkurrenz zur Schaf-
fung der an der Hauptfaffade des Künftler-
haufes herzuftellendenSkulpturen erachtete
keinen der eingefandten Entwürfe zur Ausführung
geeignet; dieVerfaffer der beiden relativ beften
Entwürfe, die Bildhauer H. Kühnelt und K.
Wollek, wurden zur Beteiligung an einer neuer-
lichen Konkurrenz aufgefordert.

LITERATUR

DIE MINIATUREN IN DEN BASLER BIBLIO-
THEKEN UND ARCHIVEN. Illuftriertes befchrei-
bendes Verzeichnis mit Unterftüßung der Uni-
verfitätsbibliothek, der öffentlichen Kunftfamm-
lung und der jakob Burckhardt-Stiftung heraus-
gegeben von Konrad Efcher, Privatdozent an
der Univerptät Bafel.

Der Verlag Kober, F. C. Spittlers Nach-
folger in Bafel lädt zur Subfkription auf diefe
Publikation ein, die vom intereffanteften Minia-
turenmaterial bekannt machen wird, das in der
Schweiz unmittelbar nach St. Gallen, Einpedeln
und Engelberg vorhanden ift. Die dreibändige
Bibel des Heinrich Vullenhoe, das große Brevier
des Bifchofs Friedrich ze Rhyn, das Matrikel-
buch der Univerptät, der „Edelftein“ des Ulrich
Boner (1400—1420) werden in wiffenfchaftlicher
Befchreibung und reicher Illuftration der For-
fchung zugänglich. Es find 40 Autotypien und
60 Lichtdrucktafeln und mindeßens ein farbiger
Lichtdruck vorgefehen. Der Subfkriptionspreis
beträgt 100 fr.; die Subfkription wird am 15. April
1914 abgefchloffen, das Werk foll 1915 in einem
handgebundenen Bande erfcheinen. — Der hohe
kunfthiftorifche Wert des zur Darpeilung kom-
menden Materials, der wiffenfchaßliche Ruf des
Herausgebers und die Leiftungsfähigkeit des
Verlages laffen der Publikation den beften Er-
folg wünfchen. Wie wir hören, ift dasZuftande-
kommen des Werkes fo gut wie gefiebert. J. C.

Die japanifchen Kunftwerke (Waffen,
Schwertzierate, Lacke, Gewebe und Holzfchnitte)
aus der berühmten Sammlung des japanifchen
Konfuls in Leipzig, Herrn Mosle, follen im
Mai in einem großen Tafelwerk veröffentlicht
werden, das als Illuftrationsmaterial zu dem
Katalog der Sammlung Mosle von 1909 gedacht
ift. Das Werk, das bei E. A. Seemann in
Leipzig erfcheint, wird zweiMappen enthalten mit
200 Lichtdrucktafeln im Formate von 30X40 cm,
von denen zwei von einem japanifchen Maler
mit'derHand koloriert werden. Außerdem werden
der Ausgabe zwei in Japan dafür hergeftellte
Holzfchnitte beigegeben fein. Der Preis des
Werkes beträgt in der Subfkription vor Er-
fcheinen 150 M., fpäter 200 M. Der deutfehe
Katalog wird gegen Zuzahlung von 6 M. ge-
liefert, es kann aber auf Wunfch auch ein eng-
lifcher oder franzöfifcher Katalog beigegeben
werden.

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