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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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6. Heft
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0256

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

Ägthc-Berlin, Prof. Max Friß-Lübben, Prof.
Bruno Heroux-Leipzig (Graphik) und Werke

Berliner Künftler. r *

*

Äus der Galerie Greven, einer Privatfamm-
lung, die fich auflöfen will, publizieren wir in
diefem Hefte einige Gemälde. Die Bilder der
Galerie find täglich bis 6 Uhr in dem Atelier
des Hofphotographen Hermann Boll, Unter den
Linden 16, zu fehen.

DRESDEN Der Akademifche Rat erwarb
durch die Galerie Ernft Arnold in Dresden Wil-
helm Trübners Gemälde „Schloß Hemsbach“,
aus dem Jahre 1906 für die Königl. Gemälde-
galerie, die damit in den Befiß des zweiten
Gemäldes von Trübner gelangt. Das früher er-
worbene Selbftbildnis ftammt aus dem Jahre 1873.

DÜSSELDORF Die Galerie Alfred Flecht-
heim wird für die Dauer von zwei Monaten
die chinefifehen Gemälde aus der Sammlung
der Frau Olga Julia Wegener ausftellen. Es
handelt ßch um ca. 80 Bilder von ca. 1100 nach
Chriftus bis Anfang des vorigen Jahrhunderts.
Der Äusftellung zur Verfügung geftellt find u. a.
Bilder aus der Sammlung des Herrn Dr. Krupp
von Bohlen und Haibach und des Künftlerver-
eins Malkaften in Düffeldorf.

FRANKFURT a. M. Schneiders Kunft-
falon bringt in feiner März-Äusftellung eine
umfaffende Kollektion des bekannten Darm-
ftädter Malerehepaares Adolf und AnnaBeyer.
Vor allem Stilleben, aber auch Figurenbilder
und Landfchaften. Ferner zeigt W. Lachen-
meyer-Frankfurt eine ausgewählte Anzahl feiner
neueften Arbeiten, Ölgemälde und einige Paftelle;
u. a. Änfichten Frankfurts fowie Motive aus dem
Wallis. Außerdem erfreut A. Stagura durch
eine Reihe zeichnerifch fehr fein durchgeführter
Paftelle von gleichzeitig ftark malerifcher Wir-
kung. Die Motive find größtenteils den ober-
bayrifchen Vorbergen entnommen. Zum Schluß
ßnd mit Einzelwerken vertreten: W. Trübner
mit einer malerifch fehr ftarken Waldwiefe aus
feiner Hemsbacher Zeit, Ern ft Zimmermann-f,
mit feinem Hauptwerk „Mann mit Kürbiffen“
bis vor kurzem in auftralifdiem Privatbefiß, fo-
wie Boudin, Courbetf, Hodler mit je einer
Landfchaft und W. Altheim mit einem heil.
Aloyßus aus dem Jahre 1909.

* *

*

Im Kunftfalon M. Goldfchmidt & Co., Kaifer-
ftraße 1, ift eine Kollektion vorzüglicher Werke
von William Degouve de Nuncques neu

ausgeftellt. Diefelbe umfaßt nur die allerbeften
Arbeiten des Künftlers. Ferner ßndet man neu
ausgeftellt: Hans Thoma, W. Trübner, O. Ko-
kofehka, M. Liebermann, M. Slevogt, H. v.
Zügel u. a. m.

LONDON Das Porträt der Paola Adorno,
Marchefa Brignole Sala von van Dyck aus der
Sammlung des verftorbenen Duke of Abercorn
in Hainpden Houfe ift um £ 80000 an Mr. Henry
C. Frick verkauft worden. Das Kennern wohl-
bekannte Porträt ift einem zweiten im Palazzo
Roffo in der Via Garibaldi in Genua ähnlich und
ift öfters öffentlich ausgeftellt gewefen. Die
Marchefa ift in ganzer Figur gemalt in weißem,
goldbefeßtem Kleide und trägt graue Halskraufe
und einen Perlenhaarfdimuck mit Federn. Den
Hintergrund bildet ein Säulenarrangement mit
rotem Vorhang und Spiegel mit davorftehendem
Ärmftuhl. Das Bild ift 90X60 inches groß. Ein
Porträt von ihr mit ihrem Sohn gehört jeßt Mr.
P. A. B. Widener und hing früher im Warwick
Caftle. F.

MÜNCHEN Die „Neue Kunft“, Hans
Golß, Odeonsplaß 1, eröffnete foeben eine Kol-
lektivausftellung von Heinrich Heufer, die
16 Gemälde fowie eine Anzahl Aquarelle und
Radierungen enthält. In der graphifchen Ab-
teilung wird eine große Sammlung Radierungen
des bekannten und hochgefchäßten Marcel

Roux gezeigt. * *

*

Das Gemälde „Die Gaukler“ aus der frühen
Zeit von Picaffo wurde in der foeben in Paris
ftattgehabten Auktion der Sammlung „Peau de
Tours“ von der Modernen Galerie Thann-
hau fer erworben.

STUTTGART Die Hofkunfthandlung Schal-
ter hat mit der im Herbft 1913 erfolgten Er-
öffnung von 10 Ober- und Seitenlichträumen
das erfte große private Kunftausftellungs-Unter-
nehmen Stuttgarts ins Leben gerufen. Die Ver-
anftaltungen dienen in erfter Linie den Intereffen
der württembergifchen Künftler, denen im Ober-
gefchoß fünf Räume für eine ftändige Äusftellung
zur Verfügung ftehen. Um einen Ächteckfaal
mit kuppelartiger Oberlichtlaterne gruppieren fich
vier weitere Räume, die für wechfelnde Aus-
heilungen beftimmt find. Es foll hier nach rein
künftlerifchen Gefichtspunkten vorgegangen wer-
den; in erfter Linie kommen die vorwärtsftre-
benden Stuttgarter Kräfte zu Worte; außer-
württembergifche Künftler nur, foweit ße pch
auf den deutschen Sezeffionsausftellungen fchon

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