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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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[7. Heft]
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Trenkwald, Hermann von: Dresdener Fayencefiguren
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0262

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DRESDENER FAYENCEFIGUREN

Pierrot 18,3 cm) erklärt [ich aus dem größeren Schwindungskoeffizienten des Steinzeuges,
das im Brande fintert. Es herrfchen da ähnliche Verhältniffe wie bei Dämmer und
Flöchfter Ausformungen.

Der Bauernfigur wird wohl ebenfalls ein Böttger-Modell zugrunde liegen.

Die Verwendung gleicher Modelle ift bei den urfprünglich engen Beziehungen
zwifchen der Porzellanfabrik und der „Rundbäckerei“ nicht weiter verwunderlich. Und
daß man auch in der Fayencefabrik plaftifch arbeitete, beweifen die Maskenköpfe an
den oben erwähnten Deckelvafen.

Für eine nähere Datierung der Figuren kommt wohl nur die Zeit um 1720, in der
auch die großen Gefäße entftanden, in Betracht. Selbft wenn man für eine frühere
Zeit das technifche Können vorausfeßen wollte, es ließe [ich nicht annehmen, daß
Böttger, als Adminiftrator der Fabrik, [ich felbft für das rote Steinzeug Konkurrenz
gefchaffen hätte. Es ift vielmehr fehr wahrfcheinlich, daß Peter Eggebrecht bald
nach 1720 verfuchte, bei dem abflauenden Intereffe für die rote Ware, diefe Figuren
in einem andern Material wieder marktgängig zu machen.

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