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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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[7. Heft]
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Schmidt, Paul Ferdinand: Die Kunst auf dem internationalen Markt, III.
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0269

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DIE GALERIE FLECHTHEIM IN DÜSSELDORF

Die größte Liebe Flecht-
heims aber gehört unzweifel-
haft Ernft te Peerdt, dem
noch lebenden Düffeldorfer,
deffen Schickfal eine arge
Verkennung, ja Unbekannt-
heit bis in die leßten Jahre
gewefen ift. Der Sonder-
bund hat ihn zuerft aus feiner
Vergeffenheit hervorgeholt
und geehrt, und die neue
Galerie macht, wenn man fo
will, ihren Lokalheiligen aus
ihm. Die ruhmreiche und
felbftändige Entwicklung, die
fein Talent genommen hat,
der Reichtum von Ausdrucks-
mitteln, die ihm zu Gebote
ftehen, und die über alle feine
fo mannigfachen Schöpfun-
gen ausgebreitete malerifche
Kultur laffen es fchwer ver-
gehen, wie man einen folchen
Künftler, der Thoma in feiner
frühen Zeit gleichkommt, ßich
aber vorwärts entwickelt hat
anftattwie jener rückwärts —
hat überfehen und vergeffen
können. Man muß fich vor
Augen halten, wie fchwer
die Franzofen auf Werte
deutfcher Malerei eingehen,
um die Bedeutung der Worte
zu würdigen, die Andre Sal-
mon im GilBlas ihm widmet:

„Ernst te Peerdt, qui, en 1877,
peignait des toiles sordides
dans une maniere assez aca-
demique et qui, deux ans
plus tard, sans avoir rien
connu de l’ceuvre de Ma-
net ou de Renoir, atteignait
a la liberte creatrice du genie, Abb. 7. HEINRICH NAUEN, Bildnis des Malers Helmut Macke
l’egalant aux meilleurs im-

pressionistes.“ Was allerdings nur einem Bruchteil feines Werkes gerecht wird.

Wie Düffeldorf fpeziell, fo fteht die deutfche Produktion ganz allgemein im Mittel-
punkt deffen, was die Galerie Flechtheim den Düffeldorfern und umliegenden Städten

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