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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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[7. Heft]
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Das Darmstädter Kunstjahr 1914: Ausstellung der Künstlerkolonie / Jahrhundertausstellung deutscher Kunst 1650 - 1800
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0279

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DAS DARMSTADTER KUNSTJAHR 1914

Ebenfo find aus dem Reßdenzfchloß dafelbft
und vor allem aus dem Schloß Ludwigsburg
eine Anzahl von wichtigen Werken der Zeit
nach Darmftadt erbeten worden.

Das Mufeum für bildende Künfte in B u -
dapeft wird die Äusftellung in Übereinftimmung
mit dem Königl. Ungarifchen Staatsminifterium
mit ihren Standardbildern (etwa 10 Stück) be-
fdiicken.

Das Wallraf-Richarß-Mufeum in Köln.

Die Kun ft halle zu Hamburg.

Das Großherzogi. Mu feum zu Schwerin.

Die Städtifchen Sammlungen in Heidei-
berg.

DasKaiferFriedrich-Mufeum zuMagde-
burg.

Die Kunfthalle zu Bremen.

Die Städtifdie Galerie in Koblenz.

DasKeftner-Mufeum der Stadt Hannover
und das Provinzialmufeum dafelbft.

Von den Berliner Sammlungen werden
in größerem Umfange das Kunftgewerbemufeum
und das Königl. Kupferftichkabinett in Darmftadt
ausftellen. Wichtige Einzelproben trägt die
Nationalgalerie bei.

Das Stadtmufeum in Danzig.

Die Königl. Gemäldegalerie und das
Landesmufeum in Kaffel.

Die Kun ft fammlungen der Stadt Leipzig.

Die StädtifchenSammlungen in Dresden
und das ebenfalls ftädtifche Körner-Mu feum.

Die Breslauer Mufeen. DasSchlefifcheMu-
feum der bildenden Künfte und das Mufeum für

Kunftgewerbe und Altertümer, wozu ergänzend
der Bepß der Kirchen und der alteingefeffenen
Gefchlechter hinzukommt.

Endlich nimmt Öfterreich mit Werken aus den
Schlöffern des Kai fers, aus dem reichen Kunft-
befitj des regierenden Fürften Liechtenftein,
des Fürften Schwarzenberg und zahlreicher
anderer alter Äriftokraten teil. Auch werden die
zum Teil fehr entlegenen Provinzmufeen in Mäh-
ren, Böhmen, Polen, Tirol ufw. Beiträge bereit-
ftellen — und nicht zuleßt wird auch die fchwei-
zerifche Kunft in einer eigenen, nahezu 100
Nummern umfaffenden Abteilung vertreten fein.
Durch diefe Angaben gewinnt der außenftehende
Kunftfreund vielleicht eine Änfchauung von dem
Reichtum und der Vielfeitigkeit der Darmftädter
Jahrhundertausftellung.

Endlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß
auch der deutfche nichtfürftliche Privat-
befilj in umfangreicher Weife für die Zwecke
der Jahrhundertfchau mobil gemacht wurde, und
daß ähnlich mancher Kirchenfchaß nach Darmftadt
überführt wird. Gerade diefe Werke aber dürften
zum Teil nicht geringe Überrafchungen bringen.

So fteht in der Tat zu hoffen, daß im Sinne des
hohen Veranftalters das Darmftädter Kunft-
j ahr 191 4 wirklich zu einem Dokument deutfcher
künftlerifcher Kultur wird, daß die Werke der
Lebendigen, die in der Äusftellung der Künftler-
kolonie auf der Mathildenhöhe vereinigt fein
werden, und der Toten in gleicher Weife von
dem hohen Sinn eines Fürften zeugen dürfen,
der wie Großherzog Ernft Ludwig in der Pflege
der Kunft eine feiner vornehmften Herrfcher-
pflichten erblickt.

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