Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0430
DOI issue:
11. Heft
DOI article:Freyer, Gerschom Kurt: Die kunstgewerbliche Sammlung des städtischen Museums zu Halle a. S.
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0430
DIE KUNSTGEWERBLICHE SAMMLUNG DES STADT. MUSEUMS ZU HALLE a.S.
den verrchiedenften Materialen (dazu auch
an einigen Holzplaftiken) dargeftellt. Der
Renaiffanceraum enthält neben einer Vitrine
mit allerlei Kleinkunft, hauptfächlich einige
fchöne Beifpiele hallifcher Holzfchnitjkunft
(Türen und eine Säule von einer Empore
aus der Marktkirche), fowie eine fteinerne
Platte mit dem
Abb. 3. Fayencevafe. Frankfurt a. M. (?),
um 1700. Höhe 33 cm
Selbstbildnis des
halbfetten Renaif-
fancebaumeifters
Nickel Hoffmann.
In dem Saale des
Barock ift befon-
ders die fchon
recht anfehnliche
Glasfammlung
(Schapergläfer,
emailliertes, far-
biges, gefchnitte-
nes und gefchlif-
fenes Glas) von
Bedeutung, ferner
auch einige Erzeugniffe hallifcher Goldfehmiede. Das Rokoko
ift mit Werken in Porzellan, Silber, Glas u. a. vertreten. Im
Treppenhaus haben Erzeugniffe der Eifenfchmiedekunft Auf-
nahme gefunden. In das obere Stockwerk find zwei Räume
aus dem alten Thalamt der Halloren (17. Jahrhundert) ein-
gebaut, mit reichgefchnißten Täfelungen und Malereien ge-
fchmückt. In diefen find das rheinifche Steinzeug und ausge-
wählte Werke deutfeher Renaiffance- und Barockkunft unter-
gebracht. Weiter enthält diefes Gefchoß einen Raum des
holländifchen und einen des italienifchen Kunftgewerbes. In
all diefen Räumen wurde verfucht, der Aufteilung durch Zu-
fammenordnung verfchiedener Materiale (z. B. Steinzeug mit
Zinn, emailliertes Steinzeug mit emaillierten Gläfern, Porzellan
mit Silber) befonderen Reiz und Abwechflung zu geben.
Anders in den nun folgenden Räumen des Anbaues, in denen
Sammlung zum Teil beeinflußt. Das untere
Stockwerk bietet in vier Räumen eine Über-
ficht über die Stilepochen des deutfehen
Kunftgewerbes, Mittelalter, Renaiffance,
Barock und Rokoko. Der mittelalterliche
Raum enthält, gleichfam als Präludium, einen
Schrank mit prähiftorifchen und antiken
Erzeugniffen. Die kunftgewerbliche Tätig-
keit des Mittelalters wird an Werken in
Abb. 4. Fayencefigur,
Dresden, um 1720
Höhe 29,5 cm
400
den verrchiedenften Materialen (dazu auch
an einigen Holzplaftiken) dargeftellt. Der
Renaiffanceraum enthält neben einer Vitrine
mit allerlei Kleinkunft, hauptfächlich einige
fchöne Beifpiele hallifcher Holzfchnitjkunft
(Türen und eine Säule von einer Empore
aus der Marktkirche), fowie eine fteinerne
Platte mit dem
Abb. 3. Fayencevafe. Frankfurt a. M. (?),
um 1700. Höhe 33 cm
Selbstbildnis des
halbfetten Renaif-
fancebaumeifters
Nickel Hoffmann.
In dem Saale des
Barock ift befon-
ders die fchon
recht anfehnliche
Glasfammlung
(Schapergläfer,
emailliertes, far-
biges, gefchnitte-
nes und gefchlif-
fenes Glas) von
Bedeutung, ferner
auch einige Erzeugniffe hallifcher Goldfehmiede. Das Rokoko
ift mit Werken in Porzellan, Silber, Glas u. a. vertreten. Im
Treppenhaus haben Erzeugniffe der Eifenfchmiedekunft Auf-
nahme gefunden. In das obere Stockwerk find zwei Räume
aus dem alten Thalamt der Halloren (17. Jahrhundert) ein-
gebaut, mit reichgefchnißten Täfelungen und Malereien ge-
fchmückt. In diefen find das rheinifche Steinzeug und ausge-
wählte Werke deutfeher Renaiffance- und Barockkunft unter-
gebracht. Weiter enthält diefes Gefchoß einen Raum des
holländifchen und einen des italienifchen Kunftgewerbes. In
all diefen Räumen wurde verfucht, der Aufteilung durch Zu-
fammenordnung verfchiedener Materiale (z. B. Steinzeug mit
Zinn, emailliertes Steinzeug mit emaillierten Gläfern, Porzellan
mit Silber) befonderen Reiz und Abwechflung zu geben.
Anders in den nun folgenden Räumen des Anbaues, in denen
Sammlung zum Teil beeinflußt. Das untere
Stockwerk bietet in vier Räumen eine Über-
ficht über die Stilepochen des deutfehen
Kunftgewerbes, Mittelalter, Renaiffance,
Barock und Rokoko. Der mittelalterliche
Raum enthält, gleichfam als Präludium, einen
Schrank mit prähiftorifchen und antiken
Erzeugniffen. Die kunftgewerbliche Tätig-
keit des Mittelalters wird an Werken in
Abb. 4. Fayencefigur,
Dresden, um 1720
Höhe 29,5 cm
400