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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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15. Heft
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Lüthgen, Eugen: Neuerwerbungen des Kunstgewerbe-Museums der Stadt Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0558

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NEUERWERBUNGEN DES KUNSTGEWERBE-MUSEUMS DER STADT KÖLN

Abb. 6. Äbendmahlsgruppe, Köln, Kunftgewerbe-Mureum

Niederrhein, um 1480

„Für den Urfprung des Kreuzes weift vieles auf Köln. Dorthin zogen die Ifen-
burger ftarke verwandtfchaftliche Beziehungen. Die Mutter des dargeftellten Ritters
Henricus war die Schwefter des Erzbifchofs Konrad von Hochftaden; fein Bruder war
im Jahre 1246 Propft zu Köln an der Kirche S. Mariae ad Gradus. In einer Urkunde
des Jahres 1266 tritt er zufammen mit dem Propft Werner von St. Gereon zu Köln als
Schiedsrichter auf; es lag alfo nahe für ihn, bei der Herftellung des Kreuzes an Köln
zu denken, wo 1248 fein Onkel Konrad von Hochftaden den Grundftein zum Bau
des Domes gelegt hatte, und wo die gewaltige Bewegung der Gotik einfefet.“1

Daß Köln in der Frühgotik auf dem Gebiete der Goldfchmiedekunft führend voran-
ging, beweift eine große Zahl kirchlichen Gerätes des Schnülgen-Mufeums; daß in Köln
auch das translucide Silberemail hergeftellt wurde, dafür fprechen verfchiedene ftiliftifche
und gefchichtliche Gründe. Eine Silberfchmelzplatte mit einer Darftellung der Madonna
im South-Kenfington Mufeum in London ift verwandt mit einer kölnifchen Miniatur

1 Creutj, ebendort, S. 13.

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