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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 4.1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.11380#0136

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Mai-Heft.

Inseraten-Beilage zur „Zeitschrift für Innen-Dekoration".

Seite XXV.

Farbig Entwürfe füll Decken- und Wandmalereien von Larl Dietl,
Architekt. Berlin, Heßling H Spielmeyer. Die erste Serie ist vollständig in 3 Lie-
ferungen (jede 8 Blatt umfassend) n Mk. zs.—. Das vorliegende Werk zeigt wand-
und Deckendekorationen in gewandter Beherrschung des siguralen wie ornamentalen
Zierwerks. Der Künstler geht von dem anmuthigen Schmuck toskanisch-florentinischer
Malereien des s6. Jahrhunderts, wie solcher gegenwärtig wieder mehrfach für Vor-
hallen in Aufnahme gekommen ist, aus, wonach die hauptsächliche Anzahl der Blätter
der vorliegenden ersten Lieferung dem modern aufgefaßten naturalistischen Renaissance-
Vrnament gewidmet ist. Theils strenger gehalten, theils, wie auf Blatt 3, schon
fast zu frei ins Naturalistische übergehend, bieten die Blätter dennoch eine Fülle
von Motiven in wohl erwogener und gelungener Farbenkomposition. Nur auf einem
Blatt zeigt der Verfasser ein Zimmer in der Berliner Renaissance der siebenziger
und achtziger Jahre, wo der ornamentale Schmuck noch durch strenge Linientheilung
der Flächen bedingt wurde und, wenn man will, auch beschränkt war. Nichtsdesto-
weniger spricht dieses Blatt deutlich für die Vorzüge, die dieser Richtung gegenüber
jener freieren zugesprochen werden müssen. Denn hier war stets ein gewisser Halt
gegeben, der bei der letzteren ganz durch die Meisterschaft der Künstler ersetzt werden
soll. Für um so wichtiger müssen daher gute dekorative Vorbilder erachtet werden,
sofern auch weniger geübte Maler diese freiere Dekorationsweise ausüben wollen,
von diesem Standpunkt aus möchten wir das Studium des in Rede stehenden
lverkes allen einschlägigen Dekoratören angelegentlich empfehlen. Bxv.

E. Nirchenbaurr, Vorlagen fttls Holzbrandtechnik. Verlag und
Ligenthum von Ldm. v. König, Heidelberg, q Lieferungen von je Z2 Tafeln.
Die Holzbrandtechnik gehört zu den angenehmsten Liebhaberkünsten. Sie läßt sich
völlig geräuschlos und an, Familientisch betreiben, und gewährt die Freude, daß in
verhältnißmäßig kurzer Zeit eine Arbeit vollbracht werden kann, die bei ziemlich
müheloser Herstellung einen wichtigen und ansehnlichen Eindruck erweckt. Ihr Nach-
theil freilich ist der, daß zu jedem Werk eine neue Holzplatte erforderlich ist, die
nach Form und Größe zurecht gesägt werden muß, und daß die paßliche Verwendung
der fertigen Sachen bald eine schwierige wird. Speziell dem letzteren Uebelstand
versucht das vorliegende Werk, soweit dies irgend thunlich ist, abzuhelfen, indem
seinen Blättern eine höchst mannigfaltige Folge von immer neuen verwendungs-
arten der brandgezierten Brettchen entnommen werden kann. Zugleich aber bietet
dasselbe natürlich eine nicht minder reiche Auswahl von Motiven, die sowohl
ornamental wie figürlich und naturalistisch gestaltet, den Brandstift auf alle denk-
baren Gebiete der dekorativen Künste führen. Auch der humoristischen Auffassung
ist auf manchen Blättern in liebenswürdig ansprechender weise Rechnung getragen.
Zugleich aber hat der Verfasser alle Darstellungen der im Grunde eng begrenzten
Technik der Arbeit mit dem Brennstift durchaus ungezwungen anzupassen gewußt,
sodaß wohl jeder Strich sich wirklich so ausführen ließe, wie er gegeben ist. Dies
ist ein großer Vorzug, der speziell von Dilettanten angenehm empfunden werden
dürfte, denn bietet auch im letzten Grunde jeder Holzschnitt gewissermaßen auch
eine Vorlage für Holzbrand-Wiedergabe, so muß die Zeichnung hier doch immerhin
mit außerordentlich viel weniger Mitteln wirken wie in jenem Fall. Glauben wir
daher auch, daß an dem vorliegenden Werk nur ein beschränkter Kreis von speziellen
Liebhabern Interesse nehmen wird, so sind wir andererseits doch um so bestimmter
überzeugt, daß diesem hier Alles geboten wird, was er suchen möchte. Bvc>.

Boufsteii, Anleitung zum Modelliren. Mit Illustrationen, gr. 8.
Preis: geheftet Mk. 2.— , gebunden Mk. 2.50. Der in der Kunstwelt durch seine
verschiedenen kunsttechnischen Werke längst bekannt gewordene Autor erschließt in
dem Werkchen zum ersten Male einer der schönsten unserer Kunstweisen, der Plastik,
ein weiteres Gebiet und will ihr denjenigen Platz, namentlich bei unserer kunst-
liebenden Damenwelt, sichern, der ihr mit vollem Rechte gebührt. — Daß bisher
gerade die Plastik in den Kreisen von Kunstdilettanten so stiefmütterlich betrieben
wird, liegt hauptsächlich daran, daß sich nur wenige Künstler vom Fach dem Unter-
richt gewidmet haben und daß auch keine Anleitung vorhanden war, die den
Dilettanten darauf hindeutet, daß man mit weit mehr Glück in der Plastik
ausübender Künstler werden kann, als in der Malerei, und daß ferner auch
die angefertigten Gegenstände zumeist einen mehr praktischen Werth aufzuweisen
vermögen, als die an den Wänden hängenden Bilder. Ls kann daher dies neue
Werkchen, welches einen bisher noch so wenig beachteten Kunstzweig erschließt,
allen Kunstdilettanten auf das Angelegentlichste empfohlen werden.

Lehrstück Nie Fortstilstnngs-, Fock-, Grwerstr , Hanstwrrker-
scljlllen und l-estrtvrvkltällen, zugleich Handbuch für die theoretische
und praktische Weiterbildung Gewerbetreibender und Industrieller.
Herausgegeben von Herm. paulick. Bd. I. Dresden. Verlag von Gerhard Küht-
mann. Preis Mk. 3- - geb. Mk. 3.50. — Die Zukunft des deutschen Handwerks
hängt von der Ausbildung der ihm sich widmenden Jugend ab. Je umfassender
und tiefer die Bildung ist, bie sich dieselbe aneignet, um so eher wird das deutsche
Gewerbe den ersten Platz aus der Lrde erringen. Als einer der ersten, der erkannte,
daß hier der Hebel zur Förderung angesetzt werden müsse, ist Kaiser Friedrich zu
nennen, der auch die erste Anregung zu der Herausgabe des vorliegenden Werkes
gab. Ls sollte ein Werk geschaffen werden, das nichts weniger verhieß, als eine
Encyklopädie des für die gewerbetreibende Welt nöthigen Wissens zu werden, was

das am Lnde des ist. Jahrhunderts zu sagen hat, wird Jeder ermessen können,
der einen Einblick in den Organismus unseres gewerblichen Schulwesens besitzt;
uni so mehr ist cs aber zu rühmen, daß der Herausgeber verstanden hat, den großen
Umfang des Planes mit der Möglichkeit der Durchführung zu vereinigen, wie es
der jetzt vorliegende Band, der auch in 2 Halbbänden u Mk. l-7S erhältlich ist,
erkennen läßt. In sechs aufeinander folgenden Bänden soll das technische, gewerb-
liche und allgemeine Wissen derartig dargefiellt werden, daß die im s. Bande be-
gonnenen Stoffe in abgerundeten Schilderungen stufenweise aus- und weitergesührt
werden. Darum sind in dem ersten Bande die Grundlagen der verschiedensten Lehr-
fächer dargestellt, die, von über -zoo Abbildungen unterstützt, folgende Gebiete um-
fassen: Das Gewerbewescu. Deutsche Kultur-und Geschichtsbilder. Aus dem Reiche
der Natur. Der Bergbau. Das Hüttenwesen. Die Baukunst. Die mechanische
Technologie. Die Gewerbekunde. Das Verkehrswesen. Der Handel. Die Gesund-
heitslehre. Das Reichsgesetz, betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversicherung.
Die Volkswirthschaftslchre. — Geht schon aus diesen Angaben der reiche Inhalt
hervor, so ist es mit besonderer Freude zu begrüßen, daß der Technologie ein so
I breiter Raum gegeben ist. wenn auch die folgenden Bände in derselben weise
s fortgeführt werden, dann läßt sich ohne Prophetengabe dem Buche eine große
Zukunft weissagen. r, ^

Lin Abonnent in tzslbe a. cl. 8sslo. wir verweisen Sie als Antwort auf Ihr
Schreiben vom z. April auf den Artikel im Axril-Heft „Abwege der modernen
Möbel-Jndustrie" von Prof Ferd. Luthmer, wo Sie gleich in der ersten Spalte
eine Erklärung für unser Verhalten finden werden. — wenn Sie freundlichst aus
Ihrer Anonymität heraustreten wollen, sind wir gern bereit, Ihnen auch schriftlich
noch eine ausführlichere Begründung zu geben.

brau llommerrieoralk Auguste ll. in 8. Das von Ihnen bei einer bekannten
Dame gesehene alterthümliche Möbel dürfte seiner ganzen Beschreibung nach, soweit
sich dies aus der Ferne beurtheilen läßt, aus der altrenommirten Hof.Möbelfabrik
von I. A. Lyßer in Nürnberg herstammen. -— Da Sie nun, wie aus Ihrer, für
Mitte Mai bis September angegebenen Adresseuveräuderuug hervorgeht, ohnehin
nach München und in die bayerischen Alpen gehen, können wir Ihnen nur rathen,
auch einmal einen Abstecher nach dem durch seine Kunstschätze rühmlichst bekannten
ehrwürdigen Nürnberg zu machen. — In dem, schon an und für sich als eine der größten
I Sehenswürdigkeiten bekannten „Pellerhaus", dem schönsten und interessantesten Bau
aus Nürnbergs Patrizierzeit, hat die Firma I. A. Lyßer ihre großartigen Lager
aufgcschlagen, worin eine erstaunliche Fülle von ganzen Wohnungs-Ausstattungen
s und Einzel - Möbel in allen Stilarten zu bequemer Ansicht aufgestellt ist. — In
Rücksicht aus Ihre Eingangs erwähnte spezielle Anfrage dürften dann auch beson-
^ ders die vorzüglichen Kopien alter hervorragender Möbelstücke aus dem Nürnberger
Germanischen Museum, welche die besagte Firma als Spezialität führt, Ihre Auf.
merksamkeit erregen.

6. W. ln 8t. Gewiß sind uns Fotografien Ihrer in Lhicago ausgestellten
kunstgewerblichen Erzeugnisse recht willkommen und bitten wir um baldige Zu-
sendung. — wir hätten Ihre und eine Anzahl anderer erster Firmen ohnehin in
nächster Zeit um diese Sachen ersucht!

Arcbltekt 6. X. ln 8. Für freundliche Ueberweisung der drei neuen Abonnenten
unseren verbindlichsten Dank! Der bezügliche Appell an unsere verehrten Leser
scheint demnach doch nicht so ganz ungestört verhallt zu sein. wir bitten um
Forterhaltung dieses liebenswürdigen Interesses.

lVIöbelrelcbner l. V. in L. Senden Sie uns das Manuskript mit den dazu ge-
hörigen Zeichnungen bitte baldigst ein. Die eventuell nöthige Uebcrarbeitung des
Textes werden wir gern besorgen.

8sumelster Xsrl L .. . . ln 8t. Linen interessanten Artikel über „Lrkerbildungen",
j erläutert durch Entwürfe eines vorzüglichen Künstlers, werden Sie voraussichtlich
! bereits im Juli-Heft finden.

lklöbellnbrllc p. 6. ln 8. wie Sie bereits aus der bezüglichen Notiz im April-
, Heft ersehen konnten, haben wir einen Spezial-Berichterstatter, den als kunstgewerb-
lichen Kritiker und scharfsinnigen Beobachter aufs Beste bekannten Herrn Regierungs-
Baumeister Hans Schliepmann, nach Lhicago gesandt. Sie dürfen also mit Sicherheit
darauf rechnen, über alle in den Rahmen unserer Zeitschrift gehörigen Sachen aufs
Genaueste unterrichtet zu werden.

Atvr.rent X. io tlt. Misere Zeitschrift kostet in Deutschland Mk. 8.— pro Halb-
jahr praenumerando! Kein Buchhändler ist berechtigt, irgend welchen Zuschlag
! zu verlangen, noch gar den Betrag des Hestes im Liuzeluen mit Mk. 2.— zu
! erheben, wir wären für Namhaftmachung des betr. Buchhändlers sehr dankbarl

brau Anna 8. ln st. In derselben Art, wie dies auf Seite 22s des vorigen
Jahrganges für den Betrieb im Großen geschildert wurde, können Sie Ihren un-
ansehnlich gewordenen Tisch mit einer selbstfabrizirten trefflich wirkenden neuen
Marmorxlatte versehen, indem Sie ganz nach Wunsch und wollen mehrere ver-
schiedene Farbentöne auf eine dünne Glasplatte wie auf eine große Palette thun,
und hierauf eine Platte aus geschliffenem Spiegelglas drücken und so lange anreiben,
bis zwischen den Farbemassen keine wesentlichen Luftblasen mehr vorhanden sind.
g)ft ist hiernach der Marmor bereits so fertig wie man ihn nur wünschen mag, oft
muß auf der Rückseite der dünnen Scheibe noch etwas nachgemalt werden; immer
 
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