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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 4.1893

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Zur Besprechung eingegangene kunstgewerbliche Neuheiten und Erzeugnisse
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https://doi.org/10.11588/diglit.11380#0307

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November-Heft.

Znseraten-Beilage zur „Zeitschrift für Znnen-Dekoration".

Seite KXXIII.

Zur

esprechnng eingegangenr kunstgewerblichst
Neuheiten und Erxeugniffo.

fi§,chon im vorangegangene» hotten wir Gelegenheit, durch Bild und Wort die
gediegene Leistungsfähigkeit der Firma Dümmler L Brei den, Fabrik
antiker Krüge, Höhr in Nassau, zu ermähnen, und freut es uns besonders in Nach-
stehendem noch ein weiteres
Riesenarbeitsstück der gleichen
Firma, wie solches größer und
schöner wohl noch nie im
Kannenbäckerländchen entstan-
den ist, im Bild vorznführen.

Es ist dies ein ; ru hoher
Schaukrug, eine hervorragende
Leistung rheinischer Töpfer-
knnst. — Die breite Mittelfläche
des Kruges zieren die trefflich
nach Zeichnungen von Hans
Schänffelein modellirten Relief,
bilder „Zndith", „Esther" und
„Susanne im Bade", während
der Hals und die übrigen Theile
mit Wappen, Inschriften und
reichen ornamentalen Zeich-
nungen bedeckt sind, oben als
Deckelbekrönung erblickt man
den sangesfrohen König David
mit der Harfe. Den mächtigen
Henkel ziert an beiden Seiten
Blattwerk, Masken rc., wäh-
rend der Rücken desselben in
kräftigem Relief Sankt Georg
den Drachen erlegend, zeigt.

Das Ganze ist, wie gesagt,
eine prächtige Leistung und er-
regte auf der Weltausstellung
in Antwerpen Z885 hauptsächlich das Interesse der Kennerschaft, wie auch verschiedene
Museen je ein Exemplar dieses Kruges, dessen Kaufpreis nur Mk. 70 beträgt, erwarben.

Lins dürfte unseres Erachtens die fast monumentale Wirkung des Kruges
noch wesentlich erhöhen, das wäre: ein wenig (etwa Ton in Ton gehaltene) farbige
Behandlung! Die bis in's kleinste Detail sichtbare Reliefiruna der Bilder, Wappen,
Ornamente rc. in dezenter Färbung müßte ganz reizend wirken; die jetzige Tonmasse
wirkte zu kult und nüchtern, und eignet sich mehr für Museen und Sammlungen,
während sie, farbig behandelt, ein prächtiger Zimmerschmuck bilden würde. —

Kunstbeiträge aus Steiermark. Herausgegeben von Karl Lacher,
Verlag von Heinrich Keller, Frankfurt a. M. In H jährlichen Heften von je
8 Blatt Abbildungen und einen Bogen Text beabsichtigt der Verfasser, welcher Direktor
des Steiermärkischen kulturhistorischen und Kunstgewerbe-Museions „Ieanncum"
in Graz ist, eine zwanglose Folge von Veröffentlichungen einzelner Besitzthiimer
dieses Museions und sonstiger interessanter steirischer Alterthümer in guten Dar-
stellungen zu bringen, von den uns vorliegenden beiden ersten Heften dieses Unter-
nehmens, das wir freudig begrüßen, bringt das erste, 6 Blatt sehr gute Aufnahmen
alter Kunstschätze und 2 Blatt ausgefllhrte Neucntwürfe von dein Herausgeber
selbst, das zweite eine fotografische Aufnahme des schöneil Zenghans-Portales in
Graz und 5 Blatt Aufnahmen und 2 Blatt ausgefiihrte Entwürfe von dem Heraus-
geber, der auf diese Meise sicher den Bestand des Museums allmählich zum
Gemeingut weiter Kreise machen wird, denn jeder Gegenstand ist mit äußerstem
Fleiß gezeichnet und karakteristisch und schön dargestellt.

Schluss Nnsbach, herausgegeben von Professor Otto Lessing, Verlag von
w. Schultz-Lngelhard Berlin, komplet in ZO Lieferungen ü zo Tafeln zum Preis
von je lO Mark. Von diesem prachtwcrk, auf das wir die Aufmerksamkeit unserer
Leser schon im Ianuarheft dieses Jahrganges lenkten, liegt uns nunmehr die zweite
Lieferung vor, die Detailaufnahmen von Decken und wänden einzelner Säle bringt,
und in allen Theilen vollauf das Urtheil rechtfertigt, mit dem wir bereits in jener
ersten Besprechung dieses Werk, das vom Herausgeber jetzt Sr. Ercellenz dem
Grafen von Lerchenfeld-Köfering, kgl. Bayrischem Gesandten in Berlin ge-
widmet ist, unfern Lesern bestens empfohlen haben. KXv.

Schmiedeeisen, entworfen lind autografirt von L. Bischofs, Architekt und
Professor an der Großherzogl. Kunstgewerbeschule zu Karlsruhe. z2 Blatt. Fol.
Preis Mk. y.—. Druck und Verlag von I- veith, Karlsruhe.

Zunächst möchte ich daraus Hinweisen, daß es sich um gute, hervorragende,
alte Schmiedeeisenarbeiten spanischer, deutscher, französischer rc. Herkunft handelt,
die, meines Wissens, zum Theil bisher nicht xublizirt worden sind. — Im Titel

waltet also ein Irrthum vor: es heißt dort entworfen, was wohl „ausgenommen"
heißen wüßte. — Die Blätter selbst, flott und sauber autografirt, führen uns Be-
leuchtungsgeräthe, Laternen, wandarme, Gitter und Gittertheile, Thürbänder,
Treppengeländer, Thnrmspitzen und dergleichen vor. Die Bänder und Beschlag-
theile sind in natürlicher Größe gezeichnet, die übrigen Darstellungen überwiegend
im Maßstab z: zo, welche dann durch Schnitte und Lrgänznngsskizzen bedacht sind.
— Der Bau- und Kunstschlosser, wie auch der Architekt und Zeichner findet in diesem
reichen Material einen vorzüglichen Vorbilderschatz für direkte Verwendung wie
auch Umkomposition. Der Preis erscheint mir etwas hoch, die Z2 Blatt hätten bei
der heutigen Höhe des Buchhändlerbetriebes wohl preiswürdiger in den Handel
gebracht werden können, wenn das Werk nicht die erwünschte Anerkennung findet,
so ist der Grund dafür einzig und allein in den st Mark zu suchen. O. L.

VricsN,rite» rtr. Neste nitrstlte Seite l -WH


LM- An unserv geehrten Abonnenten! M

Mehrfach an uns ergangenen wünschen entsprechend, werden wir
mit dem nächsten Iahrgaug den

viertel

erheben lassen. Derselbe beträgt

vorn. 1. IKu.vi.Lr 1834 Lto —

(statt bisher Mk. —). wir hoffen, daß diese kleine Preisdifferenz von
nur Mb. 1.— pro Vierteljahr im Hinblick auf die überaus lrvst-
spielige Verstelluua in Folge der zahlreichen Illustrationen und
in Anbetracht der stets reicheren und schöneren Ausstattung der
„Zeitschrift der Innen-Dekoration" von unseren Lesern als berechtigt
anerkannt werden wird.

wir bitten um fernere Erhaltung Ihres geschätzten Wohlwollens
und gütige weiterempkehlung unseres Unternehmens in Freundeskreisen!

Mit vorzüglicher Hochachtung

^ Zkkustr- liunstgew- „Zeitschrift für Annen-Delioration-^


usschreiben.

Zur Jahre s89-s begeht die Pianoforte-Fabrik

ZW, WH Zch>, VariiM-Äslil

ihr hundertjähriges Jubiläum und wünscht ein
dasselbe passend illustrirendes Gxdenkrblstt in
Farbendruck den Geschäftsfreunden zur Erinnerung
zu widmen. Behufs Erlangung eines künstlerisch
hervorragenden Entwurfes für dasselbe eröffnet
die Firma, in der Hoffnung, dadurch zugleich der Kunst
zu dienen, einen allgemeinen Wettbewerb, zu welchem alle
Künstler hiermit höflichst eingeladen werden. Es ist die
Lumme von

24VV Mark

ausgesetzt, welche in drei Preisen von Mk. s000.—,
Mk. Z00.— und Mk. 000.— zur Vertheilung kommt. Die

Bedingungen sind von Rud. Ibach Sohn, Barmen,
Nruerwrg 40, kostenlos zu erhalten. Das Preis-
richteramt haben freundlichst übernommen:

Herr Professor D«NS V0N Bartels, München,

„ Professor Lmil Ooepler b. I, Berlin,

„ Maler Carl Gehrts, Düsseldorf,

„ Architekt Brillw Schmitz, Berlin,
und als Vertreter der Firma:

Walter Ibach, Barmen.

Die Entwürfe sind bis 20. Dez. 1094 entschliefst,
frei an die Knnlthalle, Düstrliwrf, einzusenden, wo-
selbst sie nach beendigtem Preisgericht ausgestellt werden.

Barmen-Röln, Oktober (8stZ.

U

Monn.

Kof-sliaiioforlkfasiriltaiil 8r. Klnj. iles Neiltsltim Kaisers.
 
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