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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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Nr. H D i e A u n st - L) a l l e.

59

* Braunschweig. Im Salon Dörbandt findet sich
z. Zt. außer einer Reihe von Werken des Mailänders previati,
eine interessante Sammlung dänischer Gemälde von Kroyer,
I. Paulsen, Mich, und Anna Ancher, v. Johansen u. A.
Breslau. In der Gemälde-Ausstellung Kunst vere in -
Lichtenberg im Muleum der bildender! Künste sind ver-
schiedene interessante Novitäten zur Aufstellung gekommen:
u. A eines der letzten Bilder des verstorbenen penryk von
Siemirazky (Rom) „Junge römische Mädchen beim Würfelspiel".
Ferner das große Triptychon „Schiffsloos" von Prof. p. Bohrdt
(Berlin), sowie eine größere Sammlung von Porträts von
Mar Krusemark. — Gegenwärtig hat die Pofkunsthandlung
von Bruno Richter in den oberen Räumen ihres Geschäfts-
lokals einen Theil der Gemälde der jetzt geschlossenen nordi-
schen Ausstellung in Krefeld zu einer im Arrangement sehr
gelungenen Ausstellung vereinigt.
* Düsseldorf. Bei Ed. Schulte hat der Weimarer
Künstler-Verein „Apelles" wiederum eine Sonderausstellung
veranstaltet, die nicht viel Neues zu Tage gefördert hat.
* Elberfeld. Am 25. Oktober wurde das neu gegründete
Städtische Museum zugleich mit einer Ausstellung von
Kunstwerken aus Elberfelder Privatbesitz eröffnet. Im zweiten
Guergeschoß ist die Gemäldegallerie untergebracht. Die noch
sehr im Anfangsstadium sich befindende Sammlung besitzt schon
einige recht gute Bilder, wie einen Lourbet, einen Pans Thoma,
ein großes Triptychon von L. Dettmann, einen Friedrich Volz,
einen Bismarck von Lenbach, einen Gabriel Max aus seiner
besseren Zeit u s. w. Daß auch die ältere Düsseldorfer Land-
schaftsmalerei nicht fehlt, ist verständlich. Easpar Scheureiüs
behagliche Kunst, Andreas Achenbach mit einer kleinen Marine
älteren Datums. Natürlich sind auch die Elberfelder Fritz
Roeber (Düsseldorf), Fr. v. Schenins (Berlin), August Porter
(Karlsruhe) vertreten.
* Frankfurt a. M. In den permes'schen Gemälde-
Sälen ist eine Sonderausstellung von Gemälden des verstorbenen
Frankfurter Meisters Adolph Schreyer eröffnet woröen, die
einen guten Ueberblick über das Schaffen des berühmten
Künstlers gewährt. Größere Kollektionen sandten für diese
November-Ausstellung: Nikutowski-Düsseldorf und der pariser
Meister Besnard, während andere erste Meister mit Einzel-
werken vertreten sind. Das großherzogliche Museum in
Darmstadt erwarb hier dieser Tage ein Gemälde von
Ludwig v. Pofmann „Frau am Meeresstrande".
* pam bürg. Im Kunstverein sind neu ausgestellt:
Landschaften des Düsseldorfers p. Liesegang und vier Gemälde
aus dein Grient des in Paris lebenden geborenen pamburgers
Paul Eaulier. Den kleinen Saal füllen die von einigen Berliner
Künstlerinnen, Ester Booth, Boznanska, Käthe Kollwitz, Siewert
und Weiß vorgeführten Arbeiten. — Kunstsäle Louis Bock
6c Sohn. Den Pauptanziehungspunkt der jetzigen Ausstellung
bilden, neben der Portraits-Kollektion Arthur Schlubeck-Berlin
und der Sonder-Ausstellung des Grientmalers Max Rabes, das
Triptychon „Das Paradies" von Prof. Pans Lhristiansen-Darm-
stadt. Ebenfalls interessirt der Nachlaß des verstorbenen
Münchener Meisters Prof. M. Gysis. — Eommeter's Kunst-
salon. Der Ausstellung Bruno Liljefors ist die des Worps-
weder p. Vogeler gefolgt, darunter auch das Pauptbild des
Künstlers „Erster Sommer". Außerdem hat der pamburger
F. Schaper eine Anzahl seiner Gemälde ausgestellt.
Karlsruhe. Im Kunsthause neu ausgestellt:
M. Pietschmann „Das Paradies" und G. peichert „Veteranen-
Versammlung". Beide Bilder sind unsern Lesern bekannt.
* Königsberg i. p. Im Salon „Neue Kunst" hat der
heimische Maler Ernst Bischoff-Lulm eine kleine Zahl
Bilder und Studien zur Schau gestellt.
* Leipzig. Von Permann prell's Bildniß König
Georg von Sachsen, das im Auftrage der Stadt Dresden für
das dortige Rathhaus gemalt wurde, ist neuerdings eine
Photogravüre erschienen. — Del Vechio's Kunst-
salon veranstaltete, aus Anlaß der Anwesenheit des Königs in
Leipzig, eine „Festausstellung". In derselben fallen die
Kollektionen des Leipziger Porträtmalers Anton Klamroth
und des Berliner Landschafters Vr. M ü l l e r - K u r z w e l I y
am meisten auf.
* Lübeck. Am 2. November wurde der Kunstsalon
Nöhring, nach seiner Renovirung neueröffnet
* Magdeburg. Die Novemberausstellung des K u n st -
Vereins führt eine umfangreiche Kollektion von Werken der

„Eibier", einer Gruppe Dresdner Künstler, vor, ferner eine
große Zahl von Gemälden des Berliner Landschaftsmalers
Karl Kayser-Eichberg und eine Sonderausstellung von Rud.Kohtz.
* München. A t e l i e r a u sst el l u n g. Der Bild-
hauer Ferdinand pariser veranstaltete eine Ausstellung seiner
neuesten k u n st g e w e r b l i ch e n Arbeiten, die demnächst auf
der Winterausstellung des Museums in Wien öffentlich aus-
gestellt werden sollen.
'X Nürnberg. Die II. Ausstellung des Dürerbundes,
der namentlich jüngere Maler und Bildhauer vereinigt, wurde
am 2. November in den Sälen des Gewerbemuseums eröffnet.
* Paris. Pier hat sich eine „Sezession" der Alten,
an deren Spitze Meister wie Görüme, Larolus Duran, Bonnat,
Frömiet u. a. stehen, gebildet. — Der junge Maler Ehartran
hat seine für das Pantheon bestimmte Leinwand, eine Apotheose
des Dichters Victor pugo, vollendet. — Der Bildhauer Leopold
Bernstamm hat hier seine für das Petersburger Konserva-
torium bestimmte Marmorstatue von Anton Rubinstein voll-
endet und öffentlich ausgestellt.
* Posen. Line gemeinsame Atelier-Ausstellung
ihrer Arbeiten haben die Malerin Frau Milli Ilhl-Steinken
und der Architekt Verr Vans Uhl in ihrer Wohnung ver-
anstaltet.
* Prag. Kunstverein. Sonderausstellung von Arbeiten
des Malers Emil Grlrk, des Nachempfinders japanischer
Kunstweise.
* Stuttgart Württembergischer Kunstverein. Die
Ausstellungen der letzten Wochen boten manches Pervorragende:
u. a. ein Besnard-Porträt der Mad. Röjane, Bilder des Grient-
malers F. M. Bredt, Jakoby's (Düsseldorf) Triptychon „Das
alte Lied", einen Bismarck von Lenbach, eine Kollektion der
Schotten und Architekturskizzen von Prof. G. Palmhuber.
* Weimar. Der Geschichtsmaler Prof, von Lschwege
hat ein Gelgemälde geschaffen, welches gegenwärtig in der
Ständigen Ausstellung ausgestellt ist. Es stellt die Szene
dar, wo das ganze 5. Thür. Inf.-Regiment gegen das Dorf
Lravant, den Schlüssel der französischen Armee unter Lhanzi,
vorgeht.
* Wien. Künstlerhaus. Die Iahresausstellung
der Genossenschaft ist eröffnet. Im Mittelpunkt steht Sascha
Schneiders Kolossalgemälde „Um die Wahrheit" und eine
Sammlung von Bildnissen des verstorbenen Berliners Max
Koner. Von der Genossenschaft selbst sind die besten Vertreter
mit guten Arbeiten am Platze. Wir kommen auf die Aus-
stellung demnächst näher zurück. Uebrigens beabsichtigt das
perrenhausmitglied L. Lobmeyr seine Schätze an Aquarellen
und Skizzen der berühmtesten Meister — nahezu 800 an der
Zahl — im Künstlerhause der allgemeinen Besichtigung zu-
gänglich machen. Der Reinertrag dieser Ausstellung ist wohl-
thätigen Zwecken gewidmet. — Am 6. Nov. eröffnete die
„Sezession" ihre XV. Ausstellung. Die Mitglieder der
Vereinigung hatten sich diesmal hauptsächlich darauf beschränkt,
fremden Gästen ein peim zu bereiten. Der Mittelraum ist
dem Grafen Kalckreuth gewidmet. Ein großer Rundsaal
umschließt neunundzwanzig seiner hervorragendsten Werke.
Der große rückwärtige Saal ist der polnischen Künstlerver-
einigung „Szutka" in Krakau überlassen, die in Wien zum
erstenmale als geschlossene Gruppe auftritt. Lin „Ver saai-urn" -
Zimmer repräsentirt gleichsam eine künstlerische Nachfeier von
Rudolf v. Alt's 90. Geburtstag. Aus dem siebzigjährigen
Schaffen dieses Künstlers ist hier eine Auswahl zusammenge-
stellt. — Arthur Kurg, der obersteirische Maler, hat in dem
neu eröffneten Kunstsalon von Albert Ken de eine reichhaltige
Kollektion seiner Arbeiten: Portraits, Genrebilder, Landschaften,
Thierstücke, Studienköpfe, Stillleben in Gel, Aquarell, Tusch-
manier und Kohle ausgestellt, die demnächst zur Versteigerung
gelangen sollen.
* Zürich. Künstlerhaus: Nachlaßausstellung von
Wilhelm Volz.

Me Denkmäler.

Geplante Denkmäler.
* Berlin. Ein Konnte plant ein Denkmal sür den
Kapellmeister Friedrichs des Großen, Friedrich Reichard, an-
 
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