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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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92

Die A u n st - Ls a l l e.

Nr. 6

* Mainz. Die Bismarcksäule für Oberhessen soll in
Oberingclheim zur Ausstellung gelangen.
* Paris. Das vielbesprochene Balzac-Denkmal von
Falguiöre wurde am 23. Nov an der Ecke der Avenue Friedland
nnd der Rue Balzac feierlichst enthüllt.
St. Petersburg. Das Rubinstein-Denkmal des
Bildhauers Bernstamm wurde hier dieser Tage enthüllt.
* Schweidnitz. Denkmal Friedrich des Großen. Bor-
sitzender des Denkmal-Komitos ist jetzt Oberst Graf von
Natuschka.

?er§ön!icke§.
* Die Akademie der freien Künste in Stockholm erwählte
den Direktor Prof. Anton v. Werner und Prof. Reinhold
Begas, beide in Berlin, zu auswärtigen Mitgliedern.
* Prof. Franz Stuck, München, erhielt den Bayrischen
Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft.
* Prof. Rud. Stang wurden bei seinem Abschied von
Amsterdam, wo er s8 Jahre an der Ryksakadenne in den
Fächern des Kupferstiches und der Radirung unterrichtete, außer-
ordentliche Puldigungen von Seiten der dortigen Kunstkreise
dargebracht Sem Nachfolger ist sein Schüler, der Graphiker
P. Dupont. Prof. Stang wohnt jetzt zu Boppard a. Rh.
Gedenktage. Der Landschaftsmaler Julius Wentscher
zu Berlin vollendete das 60. Lebensjahr. Er ist am 27. Nov.
«8H2 zu Gcandenz geboren. Wentscher erhielt seine künstlerische
Ausbildung in Königsberg und war dann ein Schüler von
Prof. Pans Gude in Berlin. — Der Wiener Maler Karl
Joseph Geiger feierte am sH. Dezember seinen 80. Geburtstag.
Er studirte einst bei Führich und Kugelwieser. Später erwarb
er sich durch Zeichnungen von Diplomen und Gedenkblättern
einen Ruf.
* Nekrolog. In Graudenz starb im Alter von 75 Jahren
der Landschasts- und Porträtmaler Gustav Breuning. -
Bei Lienz (Oesterreich) starb im Alter von 79 Jahren der Bild-
hauer Karl Fuetsch. — Belgien hat kürzlich zwei tüchtige
Künstler, den Landschafts- und Thiermaler Eorneille van
Leemputten und den pistorienmaler Alfred Eluysenaar,
Professor an derBrüsselerKunstakademie, durch den Tod verloren;
Eluysenaar stand srüher unter w. von Kaulbach's Einfluß. -
Der Pariser Landschaftsmaler Emile Breton, einst Schüler
seines berühmteren Bruders Jules Bretou, ist kürzlich gestorben;
er wurde s83s zu Eourrisres geboren.


^rei§au§§ckreiben unö Zeverlrungen.
* Altenburg. Konkurrenz um den Skatbrunnen. Von
den eingegangenen 37 Entwürfen wurden drei mit gleichen
Preisen ausaezeichnet: Die Arbeiten von E. Pfeifer-München,
O. Pech-München und Rassau K Voretzsch-Dresden.
* Dresden. Wettbewerb um Ankauf von Werken der
Kleinplaftik sächsischer Bildhauer aus dem neu-
gegründeten staatlichen Fonds von 20,000 ,Mk. jährlich. Nach
Schluß des Liulieserungstermins am Dezember ergab sich
eine große Zahl von Bewerbern. Der akademische Rath wird
sich zunächst über die Vorschläge wegen des Ankaufs der besten
Arbeiten schlüssig machen, um an das König!. Ministerium des
Innern berichten zu könneu. Es sollen thunlichst nur Künstler
berücksichtigt werden, die durch ihr Talent Gewähr bieten, daß
sie in ihrem künstlerischen Fortkommen durch den Ankauf von
Kunstwerken gefördert weiden.
* Elberfeld. Der Ausschuß für das Dörpfeld-
Denkmal beschloß, die vom Regierungsbaumeister Dörpfeld-
Berlin uud Bildhauer Neumanii-Tor borg-Berlin ein-
gereichten Entwürfe zur Ausführung zu bringen und den Ver-
fassern die Ausführung zu übertragen. Direktor partig hatte
es abqelehnt, die Ausführung seines Projektes zu übernehmen.

" Wiesbaden. Behufs Erlangung eines Nietenblattes
für das Vereinsjahr ^902/3 des Nassauischen Kunstvereins
werden Künstler, Kupferstecher sowie Kunstanstalien um Ein-
sendung von Musterblättern mit Preisangabe für Lieferung von
800 Exemplaren gebeten. (Adr. Albrechtpr. s6.)
* Wien. Wettbewerb für Wandtafeln. In Er-
gänzung der in Nr. 5 gebrachten Mittheilung sei noch aus-
drücklich vermerkt, daß Preise nicht zuerkannt, dagegen als
Ponorar für Ankäufe t200 Kr. (falls der Künstler alle Platten
selbst zeichnet), bezw. 800 Kr. Palls er die Reproduktion der
Unternehmung überläßt) gezahlt werden. Geplant sind zunächst
so Bilder, H Bilder rein künstlerischer Natur, ; Märchenbild
(Aschenbrödel), je x Bild für Elementar-Unterricht, Geographie,
Weltgeschichte, Zoologie und t Elementarereigniß ftkeber-
schwemmung). Tennin: 28. Februar stzOZ an die Direktion der
k. k. pof- und Staatsdruckerei. «Nicht ausdrücklich gesagt, aber
wohl selbstverständlich nur für O esterr e r ch er. D. Red.)
Wien. Die früher mitgetheilten Wettbewerbe für
Plakette (Wien) und „Skizzen für historische Gemälde"
(Budapest) laufen ain z;. Dezember d. I. ab.
Wien. Behufs Erlangung von künstlerisch eigenartigen
Entwürfen für weißes Leinen - Da in a st - Tischze u g veranstaltet
die Firma Norbert Langer ä: Söhne in Wien «I. Salva-
torgassc 6) folgendes Preisausschreiben: Erster Preis 600 Kr.
zweiter Preis H00 Kr. dritter Preis 200 Kr. und Ankauf nicht
preisgekrönter Entwürfe zu je «50 Kr. Zur Theilnahme ist
jeder Künstler berechtigt. Die Entwürfe müssen von moderner
Eigenart sein. Das Tafeltuch hat eine Größe von OOXOO
Eentimeter und muß davon ein Rand von 6 Lentiineter nach
außen hin leer bleiben. Der Entwurf selbst kann entweder voll-
kommen frei gehalten sein oder ist an einen Rapport von 25
Eentimeter Boi de und 25 Eentimeter Mitte gebunden. Behufs
direkter technischer Ausführung soll znmindest ein Viertel der
Tuchzeichnung ersichtlich und deutlich ausgeführt sein und ist
natürliche Größe des Entwurfs bedingt; ferner wird die dazu-
gehörige Serviettenzeichnung in der Größe von 70X70 Eenti-
meter gewünscht. Alle Entwürfe sind bis 1. Jan sstO3 an
die Direktion des k. k. österreichischen Museums für Kunst nnd
Industrie in Wien einzusenden.


5tiftungen.
* Berlin. Adolf Menzel-Stiftung. Das Stipendium
für t 902/t903 wurde dein Naler Permann Albrecht aus
Zerbst verliehen.
* München. An Fonds und Stiftungen für Kunst-
zwecke stehen der Staötgemeinde, nach einer Uebersicht der
„M. N. N.", folgende zur Verfügung:
s. Die Prinz-Regent Luitpold-Stiftung, die t89s er-
richtet wurde, uud Förderung der Kunst, des Kuustgewerbes
und des pandwerks in München als Aufgabe hat. Der aus
ihr zur Zeit verfügbare Betrag beläuft sich auf etwa 50,000 Nk.
Die Bedürfnisse sind indeß weit höher. So sind u. a. nöthig:
50,000 Nk., um minderbemittelten Kunstgewerbetreibenden die
Beschickung der Ausstellung t90H zu ermöglichen, HO,000 Mk.
für einen Brunnen auf dem Jsarthorplatz und i 5,000 Mk. zum
Ankauf eines Gemäldes des verstorbenen Prof. Gysis.
2. Der Fonds zur V erseh önerun g der Stadt, der t900
gegründet wurde und der bekanntlich sllr t90Z kürzlich durch
Magistratsbeschluß von tO,ooo Mt. auf 25,000 Mk. erhöht
wurde. Von dein für t9O2 im Etat vorgesehenen Betrag sind
3000 Mk. zur Deckung der Kosten für die Gasteiger'sche Ringer-
gruppe zu insgesammt x5,ooo Mk erforderlich gewesen, weshalb
nur noch 7000 Mk. verfügbar sind.
3. Die Mathias Pschorr'sche-Stiftung (Packerbräu), die
«900 errichtet, die Förderung der Wohlfahrt der Stadt im Allge-
meinen, insbesondere die Verschönerung der Stadt erstrebt. Aus
dieser Stiftung, aus der jährlich s8,ooo Mk anfallen, sind von dem
zur Zeit verfügbaren Betrage etwa 30,000—HO,000 Mk. für
Aufstellung von zwei Kolossallöwen aus Laaser Marmor zu
beiöen Seiten des Aufganges zur Feldherruhalle ausgeworfen.
H. Die Johann Sedlmayr'sche Stiftung, die tgot er-
richtet wurde und die denselben Stiftungszweck wie obige hat.
 
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