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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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Nr. 6

Die A u n st - H a l l e.

Der zur Zeit aus ihr verfügbare Betrag vou etwa ;6,8OoMk.
ist zur Aufstellung einer St. Bennosäule auf dem Ferdinand
Miller-Platz bestimmt.
5. Die Anton und Rosina Lhrengut'sche Stiftung zur
Förderung der Kunst in München. Diese Stiftung, in erster
Linie die Förderung und pebung der Münchner Kunst, die
Schmückung und Ausstattung städtischer Gebäude und Lokale,
Anlagen und Plätze, auch christlicher Kirchen durch Kunstwerke
und in zweiter Linie die Verleihung von Stipendien an höher
ftudirende Künstler zur vollenSung ihrer Studien und Er-
möglichung von Kunstreisen zum Zwecke hat, tritt erst nach dem
Ableben der Frau Rosina Lhrengut in Wirksamkeit. Aus der
t8yo errichteten Stiftung wird seinerzeit ein jährlicher Betrag
von etwa 8000 Mk. verfügbar.


Ms öer?raxi§.
* Verstellbarer Bilderrahmei:. Verr A. Stegmann,
Dessau, hat z. Z. einen solchen im Kunstverein Hierselbst aus-
gestellt. Ls ist ein Wechselrahmen, der es zuläßt, verschiedene
Formate bis zu einer gewissen Grenze in Maximum und
Minimum unterzubringen. Man stellt ihn ein, setzt das Bild
hinein, legt eine zugeschnittene Platte dahinter und der neue
Wandschmuck ist fertig, „wechselt Eure Bilder aus!" Im
Rahmen präsentirt sich jedes Bild besser als ungerahmt. Des-
halb eignet sich der neue, verstellbare Rahmen vorzüglich auch
für den Gebrauch der Kunsthändler, die dem Publi-
kum in den Schaufenstern gerne ihre Neuheiten in
möglichst verkaufbarem Gewände vorführen wollen. Für jedes
Fenster werden einige der verstellbaren Rahmen, die übrigens
in den verschiedensten Ausstattungen nach Farbe, Profil usw.
hergestellt werden, beschafft. Diese reichen auch viele Saisons
für Zahlreiche Bilder aus, und da auch Stellrahmen in rohen:
Volz geliefert werden, so kann der Aussteller zu den: leicht
noch den Rahmen in der Farbe jedesmal zum Bilde abstimmen,
was doch sicher ein großer Vortheil ist. Die Erfindung will
uns auch in dieser Beziehung praktisch erscheinen. Und wie der
Kunsthändler, so wird auch der Maler den neuen Rahmei: mit
vortheil benutze,: können, insonderheit der Bildnißmaler. Lin
Porträt malt man gern von vornherein in: Rahmen; es stimmt
sich dann das Ganze weit besser zusammen, insonderheit, wenn
man, Bronze und Farbe zur pand, den Rahmen zugleich mit
dem Bilde künstlerisch entstehen läßt. (Anh. Staatsanz.)
* Nrheb erschutz. Zwischen den Regierungen von Vester-
reich-Ungarn und England hat ein Meinungsaustausch
darüber stattgefunden, ob der bereits 18Y3 abgeschlossene Staats-
vertrag betreffend den gegenseitigen Schutz der Urheber von
Werken der Literatur und Kunst auch auf Werke der Photo-
graphie Anwendung finde. Das Justizministerium hat hierbei
die Anschauung vertreten, daß der erwähnte Staatsvertrage
insoweit die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder
in Betracht kommen, sich auch auf die Werke' der Photographie
zu erstrecken hätte, da die Judikatur zur Zeit des Vertrags-
abschlusses die photographischen Werke als Werke der
Kunst s!) ansah und schützte. In ähnlicher weise hat sich das
königlich ungarische Justizministerium geäußert. Die königlich
großbritannische Regierung hat ihrerseits die Erklärung ab-
gegeben, daß im vereinigten Königreiche und in zenen britischen
Lolonien und Besitzungen, auf die der zitirte Vertrag Anwendung
findet, der gegenseitige Schutz der photographischen Werke durch
die von: geheimen Rath unter Vorsitz des Königs erlassenen
Verordnungen, durch welche die Convention seinerzeit in Krast
gesetzt worden ist, garantirt sei.


Xunrt- unö AünzNervereine.
* Pan: bürg. Ortsgruppe p am bürg der Renten-
und Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler.
Mit Freude ist es zu begrüßen, daß diese gemeinnützige unter

dem Protektorat des Großherzogs von Sachsen-Weimar stehende
Anstalt nun auch eine Vertretung in pamburg erhalten hat,
die in die pände des Perri: Bildhauers Marlin Schmidt und
der Maler Earl Albrecht und Franz Gruber gelegt worden ist.
* Düsseldorf. Kunstverein für Rheinland und
Westfalen. Für die Verstellung eines größeren Wandgemäldes
in der Schifferbörse zu Ruhrort bewilligte der Ausschuß eine
Beihülfe von ;.5ooo Mk.; desgleichen zur Beschaffung eines
Gemäldes für den Saal des Kreishauses zu Ottweiler einen
Zuschuß von 2000 Mk.
* Karlsruhe. Die Kunst gen ossenschaft Karlsruhe
hielt am 2q> November ihre Mitgliederversammlung ab, bei
welcher statutengemäß die Neuwahl des Vorstandes stattfand.
Ls wurden folgende perren gewählt: Ferdinand Keller, Maler,
Prof., I. Vorsitzender; Paul Segisser, Maler, II. Vorsitzender;
Earl Pollmann, Naler, I. Schriftführer; Roland Maser, Maler,
II. Schriftführer; Georg peffe, Maler, Kassirer.
s München. Kunstverein. Aus den diesjährigen ver-
loosungen wurden mittelst Anrechtscheinen bis heute angekauft
;25 Kunstwerke im Gesammtwerthe von 28 250 Mk An Auf-
zahlungen über den Werth dieser Anrechtscheine hinaus wurden
hierbei 27^0 Mk. von den betreffenden Gewinnern bezahlt.
Es bleiben demnach noch fos Anrechtscheine im Gesammt-
werthe von 23 250 Mk einzulösen, darunter 6 Anrechtscheine
für plastische Merke in: Gesammtwerthe von OOO Mk.
" Metz. Pier hat sich eine Lothringer Künstle r-
genossenschaft gebildet.
Wien. Künstlergenossenschaft. Generalverlammlung
im Künstlerhause am 23. November. Der Voranschlag für das
Lrsorderniß des nächsten Verwaltungsjahres wurde mit 158Z00K.
genehmigt. Die Neuwahlen des Vorstandes und Ausschußes
hatten folgendes Ergebniß: Zum Vorstande wurde Baurath
Streit wiedergewählt. In den leitenden Ausschuß wurden an
Stelle der ausscheidenden und nicht wieder wählbaren Mit-
glieder gewählt: Maler Victor Stauffer, Architekt Baurath
Pöschl, Bildhauer Alexander Swoboda, als außerordentliches
Mitglied wurde Rechnungsrath Karl Baumann wiedergewählt.
Der Vorsitzende brachte sodann zur Kenntniß, daß der Ausschuß
beantrage, den im Jahre ;884 zur Errichtung eines Makart-
Denkmals gesammelten Denkmalfonds aufzulösen und den er-
übrigten Betrag von 1.7x8 K. 76 p. zu einen: Epitaphium für
Kaiserin Elisabeth zu verwenden. Dieses Epitaph soll in:
Künstlerhause aufgestellt werden. Sodann wurde ein Schreiben
zur Verlesung gebracht, welches von: Glmützcr Ausstellungs-
Koinitä an die Künstlergenossenschast gerichtet morden ist. In
demselben wird der schwache verkauf der eingesendeten Objekte
damit motivirt, daß im Pinblick auf die Ereignisse, die sich in
Olmütz abgespielt haben, selbst „die vermögendsten sich Reserve
auferlegen mußten". Diese Bemerkung soll eines politischen
Pintergrundes nicht entbehren und auf die Reibungen zwilchen
Ezechen und Deutfchen in Olmütz znrückzuführen sein.

Vom AunLtmarkt.
^Berlin, vom Reinerträge der Großen Kunst-
ausstellung ist eine Summe von ca. 2x,ooo Mark dem Verein
Berliner Künstler zugeflossen Eine Summe in gleicher pöhe
fällt der Akademie der Künste zu und wird auf der Ausstellung
des nächsten Jahres zum Ankauf von Werken für Staatszwecke
verwandt.
* Frankfurt a. M. Das Städtische Kunstinstitut
erwarb auf der IV. Iahresausstellung Frankfurter Künstler das
Gemälde „Lesende Fran" von Ottilie w. Roederstein. —
Kunstauktion im Kunstverein. An: 8. Dezember fand hier
die Versteigerung der kleinen Sammlung des Inspektors
G. Kohlbacher statt. Sie enthielt Werke von Frankfurter
Meistern, auch von Lenbach, Sxitzweg u. a. und ergab ca.
18 000 Mk.
Elberfeld. Kunstausstellung. Ed. von Gebhardts
Jugendarbeit von 1863 „Christi Einzug in Jerusalem" erwarb
Kommerzienrath Schniewind, als Geschenk für das hiesige
Museum.
Düsseldorf. Städtische G em ä ldegallerie. Theils
durch Schenkung, theils durch Kauf gingen aus der deutsch-
 
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