Die Kunst-Halle (8.1903)

Die A u n st - stst ci l l e.

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Nr. s0

K. Küstner, PH. V. Schaefer. K. Schmoll von Lisenwerth,
Ed. Selzam, O. Ubbelohde und A. Wondra, sowie die Bild-
hauer Prof. L. Pabich, Toni Schroedter und Luise Staudinger.
"'Dresden. Im Kunstsalon Ernst Arnold ist eine
Sonderausstellung von Frauenbildnissen veranstaltet. Von
älteren Meistern sind hier Böcklin, Leibl, Trübner, Liebermann
vertreten. Zum Vergleich sind Frauenbildnisse der Japaner
iu farbigen Driginal-Polzschnitten zu sehen. Ferner 3H Original-
lithograxhien des Parisers Fantin-Latour.
Frankfurt a. M. Bei permes enthält die Februar-
Ausstellung, außer der angekündigten Kollektion von Bruno
Liljefors und neuen Werken von Mlga Wisinger-Florian, die
Ankäufe der Firma aus der Gallerte Penneberg-Zürich. Neu
ausgestellt ist hier das H irr große Gemälde A. Böcklin's von
(886: „Burg von Seeräubern überfallen".
* M.-Gladbach. In der Kunstausstellung Willemsen
ist von Andreas Dirks das große Marinebild: „Fischerhafen",
welches dem Künstler die goldene Staatsmedaille einbrachte,
ausgestellt worden.
* Görlitz. In der Ruhmeshalle wurde am 2H. Januar
eine große P lakatausstellung eröffnet.
*pageni. w. Im Folkwang: Kollektivausstellung von
Gemälden und graphischen Arbeiten von E. R. weiß.
* p am bürg. Bei Louis Lock 6c Sohn: Plastiken von
St. Sinding-Kopenhagen. — Bei Lommeter: Gemälde, pand-
zeichnungen und Radirungen der Düsseldorfer Künstler
A. Dirks, w. Schneider-Didam, w. Schreuer und G. Janssen,
sowie Bilder von E. Nikutowski, p. Liesegang und Th. Funk.
* Leipzig. Mittentzwey - windsch: Neu ausgestellt eine
Kollektion des Spaniers Benlliuri y Gil, bestehend aus Genre-
bildern, ferner eine Kollektion Gemälde, Zeichnungen und
Studien von James Marshall st, sowie Linzelwerke bekannter
Künstler.
* München. Kunstverein. Von Neuheiten sind be-
merkenswerth mehrere Damenbildnisse, die G. Papxeritz und
w. Me^er-Lüben ausstellen.
* GIdenburg. Kunstverein. Der Stuttgarter Seemaler
Tarlos Grethe hat mit einer Gruppe von ca. HO Arbeiten
einen großen Erfolg.
*paris. Im Lercle Volney wurde am 23. Januar
eine Ausstellung eröffnet. Mit Bildnissen und figürlichen
Arbeiten hrilliren von namhaften Meistern besonders Bonnat,
Lefebvre, Larolus - Duran, Tattegrain, Bouguereau, Flameng;
dagegen schneiden die Pariser Landschafter hier minder günstig
ab, doch sind gute Arbeiten von Guillonet, Le Gout - Gorard,
Guignard u. A. vorhanden. Von Bildhauern sind E. Dubois,
Puech u. A. vertreten. — Bei Georges Petit hat die
Lomöktz Iirkkrirutioiruls äs Lorilpcknro ot cks iVointriro kürzlich
eröffnet; von Deutschen ist hier wieder nur Felix Borchardt
vertreten. — Die Ausstellung der „Ksrninss Krtlstss" bei
G. Petit steht dieses Mal auf nur geringer pöhe.
* Weimar. Inder „Ständigen Ausstellung" zeigt der
Künstlerbund „Apelles" neue Werke seiner Mitglieder.
* Wien. Die Ausstellung der hiesigen „Sezession" führt
den Impressionismus in vielerlei Gestalt vor, in der jüngsten
Entwickelung, die in Deutschland andere Auffassungen wie in
Paris zeitigte. — Im „Pagenbund" hat das in Dresden
ansässige Ehepaar Karl und Emilie Medig neuerdings
Gelegenheit zu einer Ausstellung seiner Werke realistischer und
gedanklicher Art gesunden. — Bei Miethke hat der begabte
junge wiener Maler Adalbert Franz Seligmann eine
Anzahl seiner Arbeiten ausgestellt. Ls sind dreißig Gemälde
in Del, Gouache und Pastell und eine größere Anzahl von
Zeichnungen, zumeist Illustrationen zu Romanen.

Me Denkmäler.
* Belgrad. Ein Komitö sammelt für ein Denkmal
König Milan's von Serbien.
Bergedorf. Bismarck-Denkmal. Der Denkmalsfonds
beträgt erst H535 Mk. Ausschuß: Amtsrichter Vr. Menlius.
* Berlin. Neue Marmorgruppen für den Thier-
garten. Auf Anregung des Kaisers hat das Ministerium für
öffentliche Arbeiten eine Umgestaltung des „Großen Sterns"

beschlossen. Dort, wo die Pofjägerallee mündet, werden an
beiden Seiten künstlerisch und architektonisch durchgebildete
Marmorbankanlagen Aufstellung finden; diese Werke sind dem
Bildhauer R. Felderhoff zur Ausführung übertragen. Gerade-
über soll ein Monumentalbrunnen durch Prof v. Uechtritz ent-
stehen. Der Brunnen soll das Motiv der Pubertus-Sage be-
handeln. An den Ecken der nach Nordwesten und Nordosten
sich abzweigenden Alleen sollen vier auf Postamenten zu er-
richtende waidmännische Marmorgruppen (Iagdszeuen mit
Motiven aus verschiedenen Zeitepochen) von den Bildhauern
Prof Karl Begas, Prof. Baumbach, Wandschneider und einem
noch nicht genannten Künstler errichtet werden, und zwar
sämmtlich aus Larara-Marmor. Die jetzt über den Platz
führenden Straßenbahnlinien werden hinter den Kunstwerken
herumgelegt.
Berlin. Die Enthüllung des Denkmals für den ver-
unglückten Lustschiffer Pauptmann Pans Bartsch von Sigs-
seld ist am (. Febr. erfolgt. Das Denkmal ist ein Werk des
Bildhauers Pans weddo v. Glümer und zeigt einen Granit-
felsen, in dessen oberen Theil ein Bronze-Epitaxhium mit dem
Profilbilde des Verewigten eingelassen ist. Es erhebt sich auf
dem Gelände des Kasernements des Luftschiffer-Bataillons am
Tegeler Schießplatz.
* Bochum. Kaiser Wilhelm-Denkmal. Der Ent-
wurf wurde genehmigt.
* Erfurt. Man beabsichtigt ein Denkmal für den st
Oberbürgermeister Breslau.
* Dessau. Lin Komits plant ein Grabdenkmal für den
st Pofkapellmeistcr Vr. A. Klughardt.
* Lschwege. Für ein Bismarckrelief an dem geplanten
Bismarckthurm hat Bildhauer Wenck-Berlin ein Modell aus-
geführt, das in Bronze gegossen wird.
* Falkenstein. König Albert-Denkmal geplant.
* panau. Eine Büste Kaiser Albrecht's I. ist für
den Schloßpark geplant, zur Erinnerung an das soo jährige
Stadtjubiläum.
* paßfurt. Kriegerdenkmal in Form eines Obelisken
geplant.
* Pannover. Für das Benningsen-Denkmal wurden
bisher ca. 76 300 Mk. gesammelt.
* Pomburg. Kaiser Wilhelm I. - Denkmal und
Pessen-Monument sollen vereinigt werden, da an jenem die
Reliefbilder der beiden letzten Landgrafen Ferdinand und
Friedrich II. angebracht werden. Der Fonds für das Pessen-
Monument (st 5 500 Mk.) wurde dem andern Fonds einverleibt.
* Krenheimstetten (Sigmaringen). Geplant ein
Abraham a Sta. Llara-Denkmal.
* Leipzig. Auf das Projekt, den Sozialisten Schönlank
und Wittich 'Grabdenkmäler (3000 Mk. sind bewilligt) zu er-
richten, schreibt die „Erf. Trib.": wir halten diesen heidnisch-
bourgeoisen Gräberluxus für einen groben Unfug. Ein
Paar einfache, aber würdige Gedenktafeln für den zehnten
Theil der Summe, die man wirklich nützlicher anwenden könnte,
thäten es auch.
* Lübeck. Für das Kaiser Wilhelm I-Denkmal hat
Prof, von Uechtritz zwei Entwürfe geliefert.
* Mömlingen. Ein Komits plant ein Krieger-Denkmal.
* New-Pork. Der Kongreß bereitet ein Denkmal für
den st General Sigel vor. 60 ooo Dollars dürfte die Mindest-
summe für das Monument werden. — Auch St. Louis plant
ein Sigel-Denkmal.
* Pößneck. Geplant ein Bismarck- und Kriegerdenkmal.
* Potsdam. Die Sammlungen für das Kaiser Friedrich -
Denkmal (am Eingang des Parks von Sanssouci) werden
fortgesetzt. Erst 28 500 Mk. wurden aufgebracht.
* Philadelphia. Das Kriegerdenkmal, welches Bild-
hauer A. M. Wolf-Berlin schuf, wird hier am 30. Mai ent-
hüllt werden.
* Ouedlinburg. In den städtischen paushaltsxlan für
(903 sind (500 Mk. als Grundstock eines Denkmals für
Kaiser peinlich I. eingestellt, das diesem bei Gelegenheit
der Feier des tausendjährigen Bestehens unserer Stadt (22.
April (922) hier errichtet werden soll.
* Salzburg. Im Künstlerhause sieht man das Modell
eines Denkmals des „Salzburger Andreas pofer", des Gast-
wirths Anton w alln er, zudem die Kosten größtentheils durch
freiwillige Beiträge aus dem ganzen Land aufgebracht werden.
Das Denkmal stellt den Freiheitskämpfer dar, wie er, in die