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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0308

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268

Die Aunst-Halle.

Nr. (7

(poch- oder (Querformat) 33X35 am, sollen das Kieler Stadt-
wappen mit Mauerkrone aufweisen; im klebrigen soll das
Arrangement betreffs Andeutung der Beziehungen zum Kunst-
gewerbe den einzelnen Bewerbern überlassen bleiben. Ais
Vervielfältigungsmittel ist der Lichtdruck in Aussicht genommen;
die Arbeiter! (mit Kennwort) müssen bis zum t». August d. I.
zu fanden des Direktors des Thaulow-Museums Dr. Brandt
abgeliefert werden. Ein Preis: 300 Mk., ganz oder event.
getheilt.
* Aarau (Schweiz). Für Schweizer Künstler erläßt das
Konnte des Generalperzog-Denkmals einen Wettbewerb
für Entwürfe. Progamme durch den Vorsitzenden: Gbcrst L.
Fahrländer, Aarau.
* Wien. Es ist nunmehr entschieden, daß der Reichel-
Künstlerpreis auch in diesem Jahr nicht zur Verleihung
gelangt, da bezüglich der seitens des Professorenkollegiums der
Akademie der bildenden Künste für denselben in Betracht
gezogenen Werke in den verschiedenen Kunstausstellungen keine
Stimmeneinheit erzielt werden konnte.
* Grünewald (Berlin). Für einen Schulhausbau
wird ein Wettbewerb ausgeschrieben unter den Architekten, die
entweder in dein Gemeindebezirk wohnen, oder nach deren
Entwürfen dort schon Bauten ausgeführt sind. Die Preise
betragen ;500, (000 und 750 Mk. Einlieferung bis ;o. Juni.
* Leipzig, von der ,,D. Goldschm. - Ztg" und von
„Schmuck und Mode" (Verlag W. Diebener) werden verlangt:
Entwürfe für ein modernes, künstlerisch aufgefaßtes Frauen-
kostüm mit dazu passendem Silberschmuck, und zwar: Eine
Vorderansicht des Kostüms mit dem eingezeichneten Silber-
schmuck. Die Figur der Trägerin soll mit dargestellt sein und
die Darstellung etwa eine pöhe von 26 eni haben. Eine
Rückansicht des Kostüms in Verkleinerung (etwa (2 cnn hoch),
ferner eine naturgroße Darstellung des Siiberschmuckes. Farbige
Darstellung ist erwünscht, aber nicht Bedingung. Ls wird
Wert gelegt auf Einfachheit in Kleid und Schmuck und neu-
artige Anbringung des letzteren. — Preise: -too, 250 und
;50 Mk. Ankäufe von je 30 Mk. Termin: Juli O03.
Adresse (Kennwort etc.) Kunstgewerbemuseum, Leipzig.
* Zur Erinnerung: Einlieferung der Entwürfe für Spiel-
sachen an das Bayerische Gewerbemuseum in Nürnberg
Juni. Einlieferung der Entwürfe für neuartige Fußboden-
muster zur Ausführung in Linoleum. Sendungen an „Deutsche
Linoleumwerke Pansa-Delmenhorst": ;5. Juni.
* Dresden. Das akademische Reisestipendium der K.
Akademie der bild. Künste ist für t9<N der Malerei Vorbehalten.
Zur Bewerbung können sich Maler, die die sächsische Staats-
angehörigkeit besitzen und wenigstens die Gberklasse der hiesigen
Kunstakademie besucht haben, oder einem akademischen Atelier
als Schüler noch angehören, oder aus einem solchen seit nicht
länger als vier Jahren ausgeschieden sind, bis ^2. Nov. unter
Ueberreichung der ersten Skizze ihrer Arbeit bei dem Akademie-
sekretariate anmelden. Termin der Ablieferung des Gelgemäldes
wird bekannt gemacht.
* Berlin. Die neue „Karl Paase-Stiftung" soll
zur Unterstützung junger deutscher Künstler, welche die
akademische Pochschule in Berlin besuchen, verwandt werden.
Das Stipendium besteht aus den verfügbaren jährlichen Ein-
künften und wird immer auf ( Jahr bewilligt; wiederholte
Verleihung an denselben Studirenden ist zulässig. Mindestens
in jedem dritten Jahre muß das Stipendium an einen Bild-
hauer verliehen werden. Die Zuerkennung erfolgt bei der
jährlichen preisvertheilung.
Xun§t- unö Xün§Nervereine.
* Berlin. Im Verein für deutsches Kunstge-
werbe betonte perr Dr. Albert Gsterrieih in einen: am
X. Mai gehaltenen vortrage nochmals die Nothwendigkeit,
daß den deutschen Künstlern, die für kunstgewerbliche Zwecke
arbeiten, Schutz für ihre Entwürfe durch die Gesetzgebung zu
Theil werde.
* Dresden. Kunstgewerbeverein. Aus dem Proto-
koll der letzten Generalversammlung entnehmen wir, daß die
Mitgliederzahl von 365 auf 382 gewachsen ist. I. Vorsitzender
ist Architekt Lossow, der auch als Vertreter des Vereins für die
Weltausstellung zu St.-Louis gewählt wurde.

* Eisenach. Kunstverein. Pauptversammlung am
3. Mai. Die Einnahmen des Vorjahres haben nicht aus-
gereicht, die laufenden Ausgaben zu decken. Der Reservefond
beträgt ca. 3800 Mk.
* Kiel. Kunstgewerbeverein. Voranschlag für ^903.
Einnahmen ca. ;300 Mk., wovon 500 Mk. für Beschaffung
eines Diploms, ^50 Mk. für Zeitschriften, 250 Mk. für Vor-
träge bestimmt sind. (Ueber das Diplom vergl. „preisausschrb.")
* München. Lokalverein der Allg. D. Kunst-
genossenschaft. Aus der am 7. Mai stattgehabten General-
versammlung ging hervor, daß die Gesammt-Künstlerschaft
Münchens im Dezember ^902 an die Bayerische Staats-
regierung zu Gunsten geschlossener Kunstabtheilungen der
einzelnen deutschen Kunstzentren zu St. Louis peti-
tionirt hatte. Nur das Geschäftliche sollte dem Pauptvorstand
der Allg. D. Kunstgenossenschaft überlassen werden. Also
wieder einmal eine Probe des Münchener Partikularis-
mus, der so ungeheuer beleidigt thut, wenn man auswärts
einmal die Konsequenzen der eigenen Gesinnung der Münchener
perrn zu ziehen wagt
* München. Kunstverein. Am ;6. Mai fand die
Verlosung dcr 20; Anrechtscheine im Gesammtwerth von
65 350 Mk. statt.
* Glmütz. Gewerbevcrein. Generalversammlung am
9. März. Der ertheilte Bericht hebt die gedeihliche Entwickelung
der Vereinseinrichtungen hervor.
* Wien. Die Sezession hielt kürzlich ihre General-
versammlung ab aus der wir entnehmen, daß im verflossenen
Jahre für ^70 000 Kr. Kunstwerke verkauft wurden. Baron
Myrbach wurde zum Präsidenten, Franz Metzner - Berlin
zum ordentlichen Mitglied gewählt.

j>er§gn!iclie§.
* Prof. Dr. Ad. von Menzel ist von der Fr. Vereinigung
der Graphiker zum Ehrenmitglied ernannt morgen.
* Prof. Karl Breitbach, ein geborener Berliner, feierte
am t-w Mai seinen 70. Geburtstag. Die Rüstigkeit des beliebten
Künstlers zeigt sich in seinen jüngsten Arbeiten, die völlig
unvermindert jene lebensfrohe Stimmung und Farbenfrische
seiner früheren Werke noch immer zeigen, die ihn, den ältesten
Schüler von Knaus, zu diesen: Altmeister der humoristischen
Gcnrekunst in ein ähnliches Verhältnis; rücken, wie es zwischen
Fritz Werner und Menzel besteht. Breitbach stellt am liebsten
Figuren in farbensatte Sommerlandschaften und er wählt hierzu
gern Motive aus Tirol und Gberbayern, aber auch aus
italienischen und selbst nordischen Gegenden.
* Prof. Emil Adam, der bekannte Pferdemaler und
Enkel des berühmten Schlachtenmalers, feierte am 20. Mai
seinen 60. Geburtstag.
Nekrolog. Gestorben der Stuttgarter Architekt Neckel-
inann. — Der berühmte Kunsthistoriker I. p. v. pefner-
Alteneck starb an: ;8. Mai in: hohen Alter von 92 Jahren;
er war ;8;^ zu Aschaffenburg geboren. Er war einst
Direktor des bayerischen Nationalmuseums und Generalkon-
servator der Kunstdenkmäler. Seine verbreiteten und bekannten
Publikationen betreffen zumal die Trachten, Geräthschaften und
Ornamentik des Mittelalters und der Renaissance, die er mit
eindringlicher und feiner Kenntniß des Stoffgebietes zu schildern
wußte. — Zu Bonn starb am (8. Mai der Düsseldorfer
pistorienmaler I. Straub im Alter von 5H Jahren. — Zu
Lüneburg starb 8H Jahre alt der Bildhauer A. D. Müller. —
Genrcmaler Mtto Fritz endete in Gießen im Alter von
38 Jahren durch Selbstmord, wozu den Künstler ein schweres
Nervenleiden trieb. — Zu Kopenhagen starb der dänische
Landschaftsmaler P. W. Kyhn im Alter von 8H Jahren. —
In Berlin starb Bildhauer Prof. Alexander Talandrelli,
69 Jahre alt. von südlichem Temperament, hat dieser Künstler
römischer Abkunft, der sich in Berlin so völlig akklimatisirte
und von dem der Biograph der „Voss. Ztg." schreibt: Fedes
Werk, das er unternahm, führte er korrekt und gewissenhaft
durch, nie etwas verrathen. Drake und Bläser, in deren
Werkstätten er einst gearbeitet, waren seine unerreichten Vor-
bilder. Doch hat es ihm an staatlichen Aufträgen zu keiner
Zeit gemangelt. Die Zahl seiner Statuen und Büsten, zu
 
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