N-Z-
so ging Makart in der Bethätigung seines Schmuck-
sinns von wesentlich malerischen Gesichtspunkten aus."
Als ein großes verdienst dieses Meisters hebt Stiaßny
zum Schlusse heroor, daß er, dieses „Genie der äußeren
Lebensgestaltung" durch sein künstlerisches Schaffen,
seinen Linfluß aufs Runstgewerbe, wie durch seine
Bedeutung als Festordner und Schöpfer herrlicher
wohnräume „die malerische Lrziehung wiens erst
eingeleitet habe." <§s köunte, meinte der vortragende
„wohl der Gedanke aufkeimen, ob nicht statt des
Kunsthijtorikers der Rulturhistoriker berufen sein werde,
über Hans Alakart das letzte wort zu sprechen."
Voin
Nusstcllungen. — München. In der Deutsch-natio-
nalen Kunstgewerbe - Ausstellnng werden nächst Preußen
und Bayern am stärksten vertreten sein Sachsen, Baden und,
was der Ausschuß mit besonderer Freude begrüßt, Llsaß-
Lothringen. Über die Beteiligung württembergs und dcr
übrigen Bundesstaaten liegen zuverlässige Angaben noch nicht
vor. von Österreich ist ossizielle Beteiligung sreilich höchst
nnwahrscheinlich, seit das Ländeskomitee insolge der qeringen
staatlichcn Unterstützung seine Thätigkcit cingestellt hat. Trotz-
dem ist eine würdige vertretung auch des österreichischen Aunst-
handwerks vollkommen gesichert. Line Reihe bedeutender
Firinen hat sich bereits in München angemeldet, während von
wien aus kräftig sür weiteres agitiert wird. Ls wäre eine
xatriotische That, ineint die ,,Deutsche Zeitung", auch die
amtliche Beteiligung Österreichs doch noch zu wege zu bringen.
— Die wiener Iubiläums - Runstausstellung (zur
^ojährigen Regierungsfeier des Raisers) wird am t- März
> d. I. eröffnet und bereits am Zt. Mai geschlossen. Sie be-
^ steht (gleich der vergangenen Berliner) aus einer historischen
Abtcilung (mit werken jener Rünstler, dic während der letzten
qo Iahre in Ästerreich gewirkt haben), und aus einer inter-
nationalen Abteilung moderner Runstwerke. Mit 20000 fl.
unterstützt die Stadt N)ien das Unternehmen; eine gleich hohe
Summe hat die Regierung sür Ankäuse in Aussicht genommen.
In der Lotterie kommen Runstwerke im Gesamtpreis von
80000 fl. zur verloosung. An Medaillen und Preisen soll's
auch nicht fehlen. von deutschen Rünstlern haben u. A. Knaus,
Lenbach, Menzel und vautier die Beschickung bereits zugesagt.
Besonders ansehnlich wird Lngland vertreten sein, auch durch
das Iubiläumsalbum der Rönigin. — In Glasgow wird
während des Sommers eine große Ausstellung sür ,,In-
dustrie, Runst und wissenschast" stattfinden. Line Ab-
teilung für schöne Rünste, für die ein eigner Flügel des Aus-
stellungsgebäudes bestimmt ist, wird der Beachtung besonders
empfohlen. — Die internationale Musikausstellung in
Bologna (unter verdis vorsitz, anläßlich des 800j. Univer-
sitätsjubiläums) wird umsassen: Instrumente aller Gattungen
und Zeiten zur Musik und Akustik; Lehrwerke; wertvolle
bsandschriften; Drnckproben u. s. w. Aussührnngen von Musik-
schöpsungen von Palestrina bis aus die Gegenwart sollen die
Geschichte der Tonkunst veranschaulichen. Mit dieser Aus-
stellung verbunden wird eine solche von italienischen werken
der bildenden Rünstc sein; historische Auszüge u. s. w. sind
cbensalls geplant. Die Zeitungen machen insbesondere unsere
deutschen Rlavierfabrikanten darauf aufmerksam, daß sich
hier eine um so bessere Gelegenheit zur Ausdehnung ihres
Tage.
Absatzgebietes ergiebt, als Italien im Rlavierbau wenig Be-
dentendes leistet.
vom deutschen Musikalienverlag wurden in dem
einen Monat Oktober an Neuigkeiten und nenen Auflagen
über 700 Nummern auf den Markt gebracht. Davon kommen
aus Instrumentalmusik ^;5, auf vokalmusik 28t, auf Schrifteu
und Texte 20. Unheimlichen Uinfang gewiunt die Zither-
musik: in jenein Monat erschienen sür sie allein 65 Stücke.
In ihrer Opuszahl haben es von den deutschen Romponisten
am höchsten gebracht Ioseph Löw, Ioseph Rixner und Frauz
Behr, welch letzterer seine Scherzpolka „wachtelschlag" mit
op. 585 bezeichnetl wann wird das Mille voll?
von Rassaels Sixtinischer Madonna hat ein
kjerr Badrutt aus St. Noritz eine wiederholung, aus Damast
gemalt, in Rorsika erworben. Das Bild war srüher aus
Transporten besonders an den Rändern arg verletzt und
dann von einem psnscher übermalt worden, was seine ver-
gessenheit erklärt. Der Restaurator Sesar in Angsburg hat
das Gemälde wieder hergestellt, das sich übrigens in mancher
Linzelheit, in Gewandmotiven, in der lhimmelsglorie und
durch die höhere Stellung des Sixtus im verhältnis zur
Barbara vom Dresdener Bilde unterscheidet. Lben daraus
schließt man aus eine eigenhändige wiederholung des
Meisters, ohne daß die Frage bereits abgeschlossen wäre.
Zu dem Berliner Theater-Ronslikt hat F. von
Strantz in Zenkers verlag eine Flugschrist erscheinen lassen,
die den viel besprochenen vorsall von Strantz' Standpunkt aus
beleuchtet und genaues Material zur Beurteilung des Falles
beibringt. In der Rapellmeisterfrage ist eine endgiltige Lnt-
scheidung noch nicht getroffen.
vou bsolbeins Madonna soll noch eine dritte
Wiederholung vorhanden sein, in Amsterdam.
Der Stadt Luxemburg sind 80,000 Francs zur Grün-
dung eines Runstmuseums vermacht.
London besitzt gegenwärtig 56, das übrige Lngland 200
Theater.
Gcstorben: Lars Dilling, norwegischer Dichter (be-
sonders von charaktcristischen Novelletten aus Ropenhagen und
Lhristiania) geb. ;8^8 zu Mors, gest. den x6. Dez. t88? zu
Berlin. — Arthur Storch, Liederkomponist, gest. den
z;. Dez. ;887. zu wien. — August Becker, Landschasts-
maler (besonders der Alpcnwelt), geb. ;822 zu Darnfftadt,
gest. den O. Dez. ;887 zu Düsseldorf. — Rarl Iäger,
chistorienmaler und Illustrator, geb. t8Z8, gest. den 5. Dez.
1887 zu Nürnberg. — Iulius Franz, Bildhauer (Genre
uud Allegorie), geb. gest. den Dez. zu Berlin.
Aus der Vücbcrci.
Lm blllbcs AabrbMldert. Lrinnerungen und Auf-
zeichnungen von Adolf Friedrich Graf von Schack. 5 Bde.,
mit dem porträt des verfassers. Stuttgart, deutsche verlags-
Anstalt. — Nach unserer Renntnis der deutschen Memoiren-
Litteratur seit Iahrzehnten deren bedontendstes werk, wenn
wir die Bedeutung nach dem wert für die allgemeine
Geisteskultur messen dürsen. Lin Mann, dem die Göttlichen
ihre höchste Gabe in die wiege gelegt, die Gabe, ein voller
Mensch werden zu können und werden zu dürfen, ist
der Gegenstand dieses Buchs. wie so vielen unserer Größten
(s
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so ging Makart in der Bethätigung seines Schmuck-
sinns von wesentlich malerischen Gesichtspunkten aus."
Als ein großes verdienst dieses Meisters hebt Stiaßny
zum Schlusse heroor, daß er, dieses „Genie der äußeren
Lebensgestaltung" durch sein künstlerisches Schaffen,
seinen Linfluß aufs Runstgewerbe, wie durch seine
Bedeutung als Festordner und Schöpfer herrlicher
wohnräume „die malerische Lrziehung wiens erst
eingeleitet habe." <§s köunte, meinte der vortragende
„wohl der Gedanke aufkeimen, ob nicht statt des
Kunsthijtorikers der Rulturhistoriker berufen sein werde,
über Hans Alakart das letzte wort zu sprechen."
Voin
Nusstcllungen. — München. In der Deutsch-natio-
nalen Kunstgewerbe - Ausstellnng werden nächst Preußen
und Bayern am stärksten vertreten sein Sachsen, Baden und,
was der Ausschuß mit besonderer Freude begrüßt, Llsaß-
Lothringen. Über die Beteiligung württembergs und dcr
übrigen Bundesstaaten liegen zuverlässige Angaben noch nicht
vor. von Österreich ist ossizielle Beteiligung sreilich höchst
nnwahrscheinlich, seit das Ländeskomitee insolge der qeringen
staatlichcn Unterstützung seine Thätigkcit cingestellt hat. Trotz-
dem ist eine würdige vertretung auch des österreichischen Aunst-
handwerks vollkommen gesichert. Line Reihe bedeutender
Firinen hat sich bereits in München angemeldet, während von
wien aus kräftig sür weiteres agitiert wird. Ls wäre eine
xatriotische That, ineint die ,,Deutsche Zeitung", auch die
amtliche Beteiligung Österreichs doch noch zu wege zu bringen.
— Die wiener Iubiläums - Runstausstellung (zur
^ojährigen Regierungsfeier des Raisers) wird am t- März
> d. I. eröffnet und bereits am Zt. Mai geschlossen. Sie be-
^ steht (gleich der vergangenen Berliner) aus einer historischen
Abtcilung (mit werken jener Rünstler, dic während der letzten
qo Iahre in Ästerreich gewirkt haben), und aus einer inter-
nationalen Abteilung moderner Runstwerke. Mit 20000 fl.
unterstützt die Stadt N)ien das Unternehmen; eine gleich hohe
Summe hat die Regierung sür Ankäuse in Aussicht genommen.
In der Lotterie kommen Runstwerke im Gesamtpreis von
80000 fl. zur verloosung. An Medaillen und Preisen soll's
auch nicht fehlen. von deutschen Rünstlern haben u. A. Knaus,
Lenbach, Menzel und vautier die Beschickung bereits zugesagt.
Besonders ansehnlich wird Lngland vertreten sein, auch durch
das Iubiläumsalbum der Rönigin. — In Glasgow wird
während des Sommers eine große Ausstellung sür ,,In-
dustrie, Runst und wissenschast" stattfinden. Line Ab-
teilung für schöne Rünste, für die ein eigner Flügel des Aus-
stellungsgebäudes bestimmt ist, wird der Beachtung besonders
empfohlen. — Die internationale Musikausstellung in
Bologna (unter verdis vorsitz, anläßlich des 800j. Univer-
sitätsjubiläums) wird umsassen: Instrumente aller Gattungen
und Zeiten zur Musik und Akustik; Lehrwerke; wertvolle
bsandschriften; Drnckproben u. s. w. Aussührnngen von Musik-
schöpsungen von Palestrina bis aus die Gegenwart sollen die
Geschichte der Tonkunst veranschaulichen. Mit dieser Aus-
stellung verbunden wird eine solche von italienischen werken
der bildenden Rünstc sein; historische Auszüge u. s. w. sind
cbensalls geplant. Die Zeitungen machen insbesondere unsere
deutschen Rlavierfabrikanten darauf aufmerksam, daß sich
hier eine um so bessere Gelegenheit zur Ausdehnung ihres
Tage.
Absatzgebietes ergiebt, als Italien im Rlavierbau wenig Be-
dentendes leistet.
vom deutschen Musikalienverlag wurden in dem
einen Monat Oktober an Neuigkeiten und nenen Auflagen
über 700 Nummern auf den Markt gebracht. Davon kommen
aus Instrumentalmusik ^;5, auf vokalmusik 28t, auf Schrifteu
und Texte 20. Unheimlichen Uinfang gewiunt die Zither-
musik: in jenein Monat erschienen sür sie allein 65 Stücke.
In ihrer Opuszahl haben es von den deutschen Romponisten
am höchsten gebracht Ioseph Löw, Ioseph Rixner und Frauz
Behr, welch letzterer seine Scherzpolka „wachtelschlag" mit
op. 585 bezeichnetl wann wird das Mille voll?
von Rassaels Sixtinischer Madonna hat ein
kjerr Badrutt aus St. Noritz eine wiederholung, aus Damast
gemalt, in Rorsika erworben. Das Bild war srüher aus
Transporten besonders an den Rändern arg verletzt und
dann von einem psnscher übermalt worden, was seine ver-
gessenheit erklärt. Der Restaurator Sesar in Angsburg hat
das Gemälde wieder hergestellt, das sich übrigens in mancher
Linzelheit, in Gewandmotiven, in der lhimmelsglorie und
durch die höhere Stellung des Sixtus im verhältnis zur
Barbara vom Dresdener Bilde unterscheidet. Lben daraus
schließt man aus eine eigenhändige wiederholung des
Meisters, ohne daß die Frage bereits abgeschlossen wäre.
Zu dem Berliner Theater-Ronslikt hat F. von
Strantz in Zenkers verlag eine Flugschrist erscheinen lassen,
die den viel besprochenen vorsall von Strantz' Standpunkt aus
beleuchtet und genaues Material zur Beurteilung des Falles
beibringt. In der Rapellmeisterfrage ist eine endgiltige Lnt-
scheidung noch nicht getroffen.
vou bsolbeins Madonna soll noch eine dritte
Wiederholung vorhanden sein, in Amsterdam.
Der Stadt Luxemburg sind 80,000 Francs zur Grün-
dung eines Runstmuseums vermacht.
London besitzt gegenwärtig 56, das übrige Lngland 200
Theater.
Gcstorben: Lars Dilling, norwegischer Dichter (be-
sonders von charaktcristischen Novelletten aus Ropenhagen und
Lhristiania) geb. ;8^8 zu Mors, gest. den x6. Dez. t88? zu
Berlin. — Arthur Storch, Liederkomponist, gest. den
z;. Dez. ;887. zu wien. — August Becker, Landschasts-
maler (besonders der Alpcnwelt), geb. ;822 zu Darnfftadt,
gest. den O. Dez. ;887 zu Düsseldorf. — Rarl Iäger,
chistorienmaler und Illustrator, geb. t8Z8, gest. den 5. Dez.
1887 zu Nürnberg. — Iulius Franz, Bildhauer (Genre
uud Allegorie), geb. gest. den Dez. zu Berlin.
Aus der Vücbcrci.
Lm blllbcs AabrbMldert. Lrinnerungen und Auf-
zeichnungen von Adolf Friedrich Graf von Schack. 5 Bde.,
mit dem porträt des verfassers. Stuttgart, deutsche verlags-
Anstalt. — Nach unserer Renntnis der deutschen Memoiren-
Litteratur seit Iahrzehnten deren bedontendstes werk, wenn
wir die Bedeutung nach dem wert für die allgemeine
Geisteskultur messen dürsen. Lin Mann, dem die Göttlichen
ihre höchste Gabe in die wiege gelegt, die Gabe, ein voller
Mensch werden zu können und werden zu dürfen, ist
der Gegenstand dieses Buchs. wie so vielen unserer Größten
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