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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
No. 161 - No. 170 (12. Juli - 21. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44142#0061

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18.

Heidelberg, Montag, den 17. Juli

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Verantwortlicher Redacteur:
. Herrn. Streich.

1«S3.

-^^poditiorr: Kcrrrptstrcrße Wr. LS.
IKK. !

„Reim das ist liMMich"','- -erwidtrkch der
>öa mMüstinÄ lvÄA

Grase; gewiß ist da ein Unglück geschehen. Und
da bin ich lieber gleich wieder umgekehrt und
heimgelaüfen, um es Ihnen zu sagen.
Der Gutsherr hörte das Alles mit Ziemlich
ungläubigen Mienen an, und daß ihre . Erzäh-
lung nicht den Eindruck der Wahrheit auf ihn
machte, das bekundete seine Entgegnung.
„Dummes Zeug", versetzte er, ,»wüs Du da
von einem Unglück schwatzest. -Hier in der Ge-
gend ist seit Menschcngedanken weder Mord noch
Selbstmord vorgekommen. Ein Spaßvogel, der
Dich herankommen sah; hat sich mit Dir einen
Witz machen wollen. Wenn wir jetzt mit ein-
ander hinauskommen, wird er ans und davon'
und mif Niinmcrwiedersehen verschwunden sein."
Der Gutsherr erhob sich, nahm seinen Hut
und folgte der vorausschreitenden Magd. -
. Sic gingen durch die kleine Pforte hinten im
Gutsgarten, durch welche inan Unmittelbar auf
die Wiesen gelangte, und als 'sie kaum einige
hundert Schritte vorwärts gekommen waren, sah
der Baron in der That vor sich, fast unmittel-
bar neben dem Wege, einen Mann mit-aufwärts
gewendetem. Gesicht in'. Grase liegen. Dir Re-
gungslosigkeit des' Mannes liest ihn jetzt seinen
-Schritt beschleunigen. Mer je näher- 'er kam,
desto mehr öffnete sich sein Äuge und deito starrer
wurde sein Blick, der. sich fest aus den DäliegesU
den einzubohren . schien, f und - als - er ihn endlich),
erreichte und. damit, jeder Gedankean. eine etwa
vorgekommene, Sürnestäuschung geschwunden war,
kam ein ei«zlgeLMM,:ei.n.NaPe ÄbW.M»e LippM,
über es läg eineiMthüMl.icher A-on in,' her Stimme,
dir ihn aüssprach:.: . - ... i /.../» //
..A jMirnbraMst.R /-:'/s L
„Ja", ergänzte.däs,Mädchen, ist wirfiich.
Per GonWffsionär! -Vorher habe sch lffich-gar sticht,
ge^rauts MeiüM chiufpschen, so, epfchrocken chast
'"riL N.bn... .,7 'mmi i'"

Druck und vertag:
lseckmann, Dörr L lvurm.

„Diese Sorge drückt Äich nicht weniger, als
mich/" versetzte die Gattin mit einem lauten
Seufzer. „Willst Du mich nicht mitnehmen,
Kurt? Ich erfahre dann wenigstens das Gute,
wenn cs wirklich etwas derartiges geben sollte,
einige Stunden früher, als wenn ich hier bleibe."
„Und ich habe gleich den besten Ableiter bei
der Hand, wenn es, was jedenfalls weit wahr-
scheinlicher ist, nichts Gutes gehen sollte. Mache
Dich nur fertig Hedwig!. Wir fahren um neun
Uhr."
Frau Hedwig stand auf; .und klingelst.
„Geh' hinüber -zu Pfarrers, Katharine,"
sagte sie zu dem eintretenden Mädchen, „und
frage, dort an, ob. sie etwas an . den Herrn Dia-
konus.zu besstllcn haben. Sage nur, ich führe
mit meinem Manne nach der Stadl und würde
bei dieser Gelegenheit nicht versäumen, einmal
auf dem Diakonat' vvrzrffprechen."
Mit diesem Auftrage verschwand das Mäd-
chen und auch ihre Gebieterin verließ den Gatten,
um ihre unerläßlichen Vorbereitungen für die
bevorstehende kleine Reife, zu. treffen, ,
Der Baron blieb unbekümmert um diele Sor-
gen sehr tapfer mit seinem Frühstück beschäftigst
aber schott nach fünf .Minuten. wurde' er wieder-
um darin gestört, als'. das. Mädch.M zum. zweftin
Male, aber kreideweiß und mit gitternden, Glie-
dern, zu ihm .ins. Zimmer stürzte, .st -/ch- i -
Er Mckte sic Mit unverhehlteiii, Erstaunen an.-
o, st „Was ist, i Dir, widerfahren,.:.Katharine f"'
fragte er streng.,. „Tu. siehst gerade so aus, als
habe Dich etwas heftig erschreckt. .Haven 'ich
etwa die Knechte wieder einnml/e-ftten Mel,ange-.'
brachteu Witz, mit Dir
r st.;,Ach nein.-^gnädiger-HeM" entgegnete-sie,,lstit
bebdudeu .Lippen. ..und sstyttechsth./--,,Abers wie„- ich.
den -auf j dem Wichenwege-/hinüberPfarrers!
gehen, wolltst u sah -ich Mf-! einmal,fghnz.. dicht.äm
Wchsteilnell.Mqpn liMP,. jdestmij großezstglasigeft
-ÄWn rtzech Hjwnstl stastbt,-stber- kfin?-Mich,Bh!rft
Es lag-auch/em PeiyesrSMßz«W iftben ihuxich

Tine öunkle UHnL.
. Roman von P. E. von Areg-
' . - - Nachdruck verboten:

L>'

für Heidelberg nnd Umgegend
(Würger-Ieitung).

: gnädiae Herr so eU
l ich erschaffen habe, st
ist denn Deine Lei^
rbsen; da werde ick st'
aus der Schule fast
n soeben geklingelt' , 1. Capitel.
hn, wenn Du bei d-ck Kurt -von Flotjwell, der Ritterguts-
gstllck herausbekomwfl- ^vr«e„Ä Bortum, war von ,einem gewohnten
Profit!" dNtt
n.

oll denn Dein Sob^
hn Weißgerber werdcs
krauerfälle in unseres
Hwarzwlldpret-Händlck
inem ihm besuchend^
ch so einen metallisch^
wahrscheinlich in vck
der noble X. scheint b'
hn an, er Hörle aRs .c,. <r>rr zino vor scsim, rrrorrzcugurlg,- rwr »» >«' s-
nähren m Schulv unde erwerben wird und daß er als wahres WolksbLatt im besten Sinne des Wortes bald in jedem Hause und in jeder, Familie Heidelbergs und Um-
eAM,?nVe'^ögest' gerne gelesenes, beliebtes Blatt sein wird. Deelcrg rnrd Aederktisn
icht als Frauenzimm-c des „General-Anzeigers" für Heidelberg und Umgegend (Börger-Zeitung).

An unseren Leserkreis.
Vom heutigen Tage an zeigt sich die seitherige „Würger-Zeitung" nicht nur in einem neuen und bedeutend vergrößerten Gewände, sondern sie
auch bisher geführten Namen abgelegt und heißt nunmehr
Geireval«2lnzeigev
für Heidelberg und Umgegend
(Dürger-Zeitung).
Mit dieser äußeren Umgestaltung gingen auch verschiedene interne Veräiiderungen Hand in Hand. So ist nicht nur ein Wechsel in der Person des
MG ^eurs vor sich gegangen, sondern es ist auch in die Verlagsfirma eine, in Heidelberg allseitig als tüchtig und bewährt bekannte, fachmännische Kraft eingetreten,
diesein Eintritt die Buchdruckerei des „Generul-Anzeigero" um einc^große Doppelschnellpresse vermehrt und mit allen Verbesserungen der neuzeitlichen
chdrucktechnik ausgestattet worden..
b. Durch die Vergrößerung des Formats des „General-Anzeigers" ist es der Redaktion möglich die Zeitung weit inhaltsreicher, anregender und unter-
ststlider zu gestalten, als dies bei dem seitherigen beschränkten Raume der Fall war. Durch Gewinnung einer Reihe zuverlässiger Mitarbeiter vermag der
seinen Lesern von allen wichtigeren Vorkommnissen und Ereignissen in der Stadt Heidelberg und in unserem engeren Heimathlande
West Eunde zu geben. Berichte aus allen Weltgegenden über die Vorgänge aus dem Welttheater werden unsere Leser über alle politisch wissenswerthen Vorgänge
i 'b auf dem Laufenden erhalten. Markt- und Handelsberichte, den Kaufmann, Gewerbetreibenden und die Landwirthe in ihren geschäftlichen Operationen unterstützen.
Für die Unterhaltung im häuslichen Kreise wird das / " "
. aehtfeitige illustrirte Ssiri»L«rg»k»t«rtt
ßen, bag Sonntagsnummer unentgeltlich beigelegt wird.
Was nun die politische Tendenz des „General-An?eigops" betrifft, so wird er, frei und unabhängig nach allen Seiten hin, eine
^.parteiische Haltung zu wahren suchen, die Tagesereignisse in volksthümlicher Weise freimüthig besprechen, hierbei aber, abhold allem Partcihader, alles vermeiden,
sck" Eignet wäre, die das öffentliche politische Leben vergiftenden Parteigegensätze zu verschärfen. Dem Gemeinwohl zu dienen, dieser Grundsatz wird die Richt-
seR, pyn welcher sich die Redaktion des „General-Anzeigers" in allen Fällen leiten lassen wird.
Der „General-Anzeiger" für Heidelberg nnd Umgegend wird
. MWP- als Morgenblatt erscheinen
daher, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich um 9 Uhr Äormitttags ausgegeben werden.
F.,., Trotz der Vergrößerung des Blattes und der Erweiterung des Kreises seiner Mitarbeiter ist der Abonnementspreis nicht nur nicht erhöht, sondern gegen
Pwr ermäßigt worden und beträgt nunmehr der Bezugspreis, frei in's Haus geliefert .
x- mmmEch NM 35
balOder es Jedermann ermöglicht, den „General-Anzeiger" zu halten und zu lesen. Der „General-Anzeiger" der in seiner Neugestaltung das reich-
"MW und» interessanteste Blatt Heidelbergs geworden, ist nun auch .
VM" die billigste Zeitung Heidelbergs -W«
billigste Blatt des ganzen Groszherzogthums.
Wir sind der festen Ueberzeugung, daß der „General-Anzeiger" in seiner jetzigen Gestalt sich in kurzer Zeit in allen Kreisen der Bevölkerung zahlreiche

beim ersten Hinsehen wenigstens, zn entdecken und
den Schluß auf eine Gewaltthat, möchte, sie Mn
von eigener oder- fremder Hand geschehen ietn, ge-
stattete höchstens der nÄen ' öev -Lüche '.im' Grase
liegende Revolver. ' ' . . i
Und doch war der Gutsherr bei dein Anblick
des Todten heftig erschrocken, weit heftiger alsffjch
nach Maßgabe seiner geschäftlicheii Verbindungen
mit den: Abgeschiedenen ermatten' ließ. Teün
wenn Wienbrand den Baron bei seinen. Ein- und
Verkäufen für sein landwi-rthschästliches Gewetbe
nicht selten mit Rath UNd Dhät unterstützt hatLe,
so war diese Vetbindunft zwischeit - beiden Mch
niemals über den RahmeU eines Geschäftes, bei
dem sowohl /der Eüreft'wie-.-det - Ärchöre:> senlen
Vortheil oder Mtzen /sMte, hinäUsgekM^
One. solche geschäftliche' -ganz kühle Verbüidnng
könnte also sicherlich- nicht den wahren Gründ
für das'-. Erschrecken'-WAähetrn-abgeben/lals
er den Tvdlen erblickte. t : / - l -L
- Taftir - lag -auch in der That eist ganz. Mü-
deres Motiv vor: was war -natürlicher, älsndaß
vor feinen Augen neben dem-rTMen das Bild
^seines' jüngsten- Sohnes äuftaNcht er
wußte, daß schwere Verbindlichkeifin-/ihm dWs!ein
Manne -gegenüber obgelegen Hatten s -ün nun
i Allerlei solche Errvägüstgen hauerteN kaüm
'den Zeitranm-einer-Minuten-l Dann wandieSsich
der Baxon nach, der Magd-^zMück, die hinte-r-Hm
stand, rind sägte:/-/' /--ch
„Ich muß sogleich zum, Bürgermeister rfgshen,
nm hon dein, was wir' hier gefunden i habens ü.An-
zeige -tzü machen, s Bleibe--Du' eiststweilen.'chier
stcheil und, halte jchcrmästnchdävon ad/ sich bem
'Tvdten.W Mhern-."--i Lz stock .cknapust 8oiA
.. /Um Christi 'wNest, >'fjnMiger- HeÜ:schrie
die Magd auk, -Hier- -dkeiß-fich/nicht Allein:tind
Wenn ich chir dämi^--'dLsgHi«ilNätei'ch./cheMckten
'MichlsLaNN''iStt2ckmlch.j ZUM - BitrKrmäster
hest ersten.Plickj etkästst^ lasifest: chähreUd' Sftächierä bleiben -wrd Mache
jechjeifie LMswaTühie/std mdvchf

auf die Felder zürückgckehrt.
Uich War eine große, kräftige, breitschultrige
host gebeugte Gestalt, wie er eben im Guts-.
, iünfij^Mdt vom-Pferde stieg, die mehr alst
i fi"hre ungeachtet,' die er bereits auf dem
/straff. Wckte. Seine ganze Haltung war noch
.stxamiu, obgleich das dunkle Haar an
^hi^^sften bereits stark grafite. Das graue
. stigte ,<t"vge blickte ernst und die- Mundpartie
' ^hara^MÄossMheit^. Festigkeit und Ausdauer,
'^hrei, ^steyschäftew wie sie MättNeru in diesen
. "Uhr selten eigen zn sein pflegen.
"krsesb^writt durch die Hausflur nach dem links.
- v»d Üelegesteu genieinschaftlichen Wohngemach
- -- die.IHüröffnete» sah er. seine Gattsn
^^sten : >, .'^ästigt,'! das . Frühneahl zurecht zu
keichel io AugsbuN , lleb^g^ die Magd eben Ms der Küche herein?
s H^vyhL. ft. . Sie kam damit Mur seinen,eigetzfn
v'ftift s entgegen, denn' von seinem.- Most/
: -M-etit Äh brachte er immer -einen /gesegnetfu
' Lustach- Hause/-' -i smn ./ö-- /.-:- > .-
- -nuftb-ch , willst' also - heute noch ist die/ Stayt,
ssste ckFMi Hedwig, - als - sie ihm.! die
r. M. bi« ÄNscheukte.' --„Hht das-nicht.
'.Zk-AvGnZnjckrckä> . . .i ch-m s.z
Merff/ch / Kind^ wollte eigentlich schon
/ Dochx dte-'Wmzd vofige.
!".-Md eimÄs »gewartet hatte/:/daß- M,-Wikjnr-
i ftstchn- ich ch.ch auf dem- 'Guts-.würde lsehest» lass eh ;
stl k4syg,ch^be" dringend -das Verlangen. darnach;.
Mserez ^»sch-stb- und --wir dir-i-AnPl«tzenhei(m-
häben." ^^sststen. ihre Erledigung -: gesunden

mit «- Abonnementspreis:
35 illustrirtcm SottntagSblatt: monatlich
oft,. ,ftg frxj jn'S HauS, durch die Pott bezogen
^.^auchcibrlich »0 Pfennig ohne Bestellgeld.

Jnsertionspreisr
die tspaltige Petitzeilc oder deren Raum b Pfg.,
für auswärtige Inserate 10 Pfg., bei öfterer Wieder-
holung entsprechender Rabatt- . .

KLpeditio>n: Kauptstraßo Hkst. 25.
 
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