Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
No. 271 - No. 280 (16. November - 27. November)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44142#0501

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


belesenstes Blatt in Sterdt rr. Aurt HeidelbeVH nnd llnrbe^end. <irvos;tev Evselg snv Inserate.

agen,

in Augsburg-

?
rnst Zick.

und ich werde sie nicht rufen", sagte Esther mit
plötzlicher Zurückhaltung, denn sie wußte etwas
von Beatrix Geschichte. Ich weiß, daß sie nichts
brauchen wird."
Der Hausierer fragte nicht weiter nach der
jungen Dame. Er beendete seine Mahlzeit, packte
seine Waare zusammen und schnallte sich den Pack
wieder auf den Rücken.
Als er aufstand, haftete seine schweifender
Blick eine Sekunde lang auf Beatrix's blondem
Kopfe, die ihm den Rücken zuwendend im Garten saß.
Ein wilder Blick funkelte in seinen kleinen,
schwarzen Augen auf, aber sonst verrieth er keiner-
lei Bewegung bei ihrem Anblicke.
Er empfahl sich bei Esther und schickte sich an
zu gehen. Wie unentschieden blieb er auf halbem
Wege stehen und als er im Hofe Jones erblickte,
ging er auf ihn zu.
Auf dem Wege zu ihm kam er an den Hunde-
hütten vorbei und betrachtete die mächtigen Thiere,
die vor denselben lagen, sinnend. Dann näherte
er sich Jones, welcher ihn zu erwarten schien.
Er bot ibm seine Waare zum Verkaufe an,
so wie er es bei Esther gethan hatte, aber Jones
kaufte nichts. Dann sprach der Hausierer von
dem Konzerte, das in Vala sein sollte und malte
es in glänzenden Farben aus; Jones lauschte
eifrig, und Unentschiedenheit machte der Entschlossen-
heit Platz.
„Ich gehe hin", sagte er. „Ich werde um 5
Uhr von hier fortgehen, um zum Konzerte zurecht
zu kommen."
Der Hausierer lächelte unter seinem grauen

Er ist ermordet worden — durch's
Herz gestochen! Er muß ein oder zwei Tage todt
sein."
Inzwischen hatte sich das falsche Fräulein
Bermyngham von der Erschütternng erholt, welche
ihr die ersten Worte Lambtons verursacht hatten,
setzte sich in einen Stuhl mit großer Lehne und
hielt ihr Gesicht im Schatten.
„Wer ist denn der Mann?" fragte Lady Fol-
liot. „Einer von den Parkwächtern?"
„Nein, meine Lady, er ist ein schlecht aus-
sehender Mensch — ein Fremder hier. Niemand
scheint etwas von ihm zu wissen. Thomas, der
Unterwächter, entdeckte den Leichnam vor weniger
als zwei Stunden. Er liegt in einem Dickicht
an der südöstlichen Seit neben der Zederngruppe.
Wer ist der Mann, wie er hierher kam, wer ihn
ermordete, das Alles ist ein Geheimniß."
„Vielleicht hat er einen Selbstmord begangen",
sagte das falsche Fräulein Bermyngham in ruhi-
gem Tone.
„Wenn er einen Selbstmord begangen hätte,
so müßte doch das Messer zu finden sein", sagte
Lambton. „Ich war in meinem Hause am unteren
Ende des Parkes beim Gabelfrühstück, als ein
Wächter kam, um mich zu holen. Als ich auf
dem Schauplatz der gräßlichen Unthat ankam,
waren alle Arbeiter von der Besitzung innerhalb
des Umkreises einer halben Meile um den Leich-
nam versammelt. Ich schickte hinüber nach Folliot
Fens, um das Bezirksgericht zu verständigen.
Der Leichnam liegt, so wie wir ihn gefunden
haben, ausgenommen, daß er rüher auf dem

"E-l,.
ü» Novemvek
m von H. Hersol'
b 8 Ubr.

36. Kapitel.
Ein Rächer Voe's erscheint.
In ihrer Ueberraschung über die Anmeldung
des Gutsverwalters, daß ein Mann in Folliot
Park ermordet ausgesunden worden sei, warf Lady
Folliot nicht einmal einen Blick auf das falsche
Fräulein Bermyngham.
Auch der Verwalter schaute nicht nach ihr
hinüber. Er war nur von seiner grauenhaften
Entdeckung erfüllt und Entsetzen und Schmerz
hatten ihn in die größte Aufregung versetzt.
Die Betrügerin war trotz ihrer Selbstbe-
herrschung, trotzdem sie die Anmeldung seit der
Stunde der Entdeckung vorausgesehen hatte, nicht
wenig erschrocken. Sie fühlte sich verwirrt, be-
täubt, gelähmt. Ihre schwarzen, starrblickenden
Augen waren mit einem Ausdruck wilden Ent-
setzens auf den Verwalter gerichtet.
Was sagen sie da, Lambton?" rief die Baro-
nin scharf. „Ein Mann ist im Parke todt auf-
gefunden worden? Unmöglich!"
„Er wurde vor kaum einer Stunde von den

M-Theater
lheim.
V Rovembe<
l>n ZiikkinPö'
st einem Vorsp^
? Mi-,

Die Jagd nach einer Erbin.
Roman von Hermine Frankenstein.
öS) (Fortsetzung.)
„Jones geht auch hin", erklärte Esther. „O,
diese Dienstboten sind nicht abzuhalten, wenn es
so etwas gibt. Aber auch die anderen Dienst-
leute werden bald nach Einbruch der Nacht zurück-
kehren, sonst wäre ich und meine junge Lady
Über die Nacht ganz allein im Hause. Sie sollen
sich aus den Heimweg machen, sobald Jones in
Vala eintrifft, aber nicht früher. Ich werde ihn
daher zeitig sortschicken."
„Und warum gehen sie nicht früher von Vala
fort, als bis Jones dort eintrifft?" fragte der
Hausierer neugierig.
„Weil sie gern über Nacht in Vala bleiben
wollten und weil ihm jedes sechs Penny's zu-
sammen drei Schillinge versprochen haben, wenn
er zu Hause bleiben wollte zum Schutze und sie
über Nacht frei ließe", erklärte Esther. „Jones
willigte halb und halb ein und sie kamen überein,
daß, wenn er nicht bis sieben Uhr in Vala ein-
üetroffen wäre, sie schließen würden, daß er die
drei Schillinge vorgezogen habe und zu Hause
geblieben sei. Aber wenn er dort erscheint, werden
einige der älteren Dienstleute sofort nach Hause
iürückkehren."
„Das ist ein prächtiger Plan", sagte der
Hausierer. Aber sie sprachen von ihrer jungen
Lady. Wird Fräulein Trevor vielleicht etwas von
Weinen Sachen kaufen?"
„Meine junge Lady ist nicht Fräulein Trevor

Barte, als er den Hof verließ und in's Freie jParkwächtern entdeckt", erklärte der Verwalte
hinausging nach der Landstraße hin; aber sein aufgeregt.
Lächeln war ein böses. Seine Unterlippe zuckte
seltsam, als er murmelte:
„So weit wäre es gut! Das Mädchen ist da!"
„Das Haus muß heute unbeschützt bleiben.
Jones muß beseitigt werden. Die Hunde gleich-
falls. Es werden dann nur zwei Frauenzimmer
im Hause sein. Wir werden es durchführen.
Beatrix ahnt N'cht, was ihr in der nächsten Stunde
bevorsteht!"

Nummer 274.

Montag, 20. November 18S3

euer

General-UAnzeiger

für Heidelberg und Umgegend

Expedition: Kcruptstraße Mr. 25.

Expedition: Knuptstrnße Mr. 25.

Jnsertionöpreiör
die Ispaltige Petttzeile oder deren Raum S Pfg.,
für auswärtige Inserate 16 Pfg., bei öfterer Wieder-
holung entsprechender Rabatt-

Abonnementspreis r
mit Zeitigem illustrirtem Sonntagsblatt: monatlich
38 Pfennig frei in'S HauS, durch die Post bezogen
vierteljährlich SO Pfennig ohne Bestellgeld.

an« ?

rcchtigkeit; sie ist im Gegentheil nicht nur noth-
wendig und nützlich, sondern auch nicht mehr als
billig und positiv gerecht. Wenn sie, wie nach
der Beschaffenheit der Gesetzgebung und bei der
weitverbreiteten materialistisch trägen Denkweise
vieler zu fürchten ist, nicht durchgeht, so werden
die Gründe dieser Ablehnung ganz wo anders zu
suchen sein, als in der Ueberzeugung, daß die
progressive Einkommensteuer unausführbar, un-
billig, ungerecht und unerträglich sei. Sie werden
dann, um es kurz zu sagen, nur in einer Jn-
teressenpolitik liegen, welche der diesmal ausdrück-
lich gegebenen Verheißung, wer das neu geforderte
Mehr aufzubringen habe, schnurstrecks zuwider
läuft.
Die opferwilligen Stärkeren, die versprochen
haben, wer das neue Mehr ausbringen soll und
die ohne Jnteressenpolitik zu treiben, mit ernstem
Sinn daran gehen, dieses Versprechen einzulösen,
werden nicht umhin können, zu erkennen, daß der
einfachste und gerechteste Weg, der zu dem ge-
wollten Ziele führt, kein anderer ist, als die pro-
gressive Einkommensteuer.

n Lehrling):
e dann daS

t gewissenhaft
sich weit und

ovinztheaterS
gößen. Der
i KoyerS, die
deren An-
-. Er schloß
mgs-Sermon
le und durch
Direktor faßte
zum Fürsten:

unmöglich, diese Einkommen zu treffen: sie ver-
bergen sich, sie entziehen sich. Allein dafür ist
dann eben der Staat da, der es nicht zugeben
darf, daß sich egoistisch gestimmte „Stärkere"
einem Staatsgesetz entziehen, sowie die Selbst-
declaration und die Abschätzung der Steuer ver-
ständigen, welche schon verbüten werden, daß starke
Einkommen wenigstens mit ihrer besseren Hälfte
nur im Verborgenen blühen. Was aber das
„Entziehen" angeht, so ist es nicht so leicht, ein
Vermögen wandern zu lassen, und dieser Ausweg
läßt sich leicht, noch mehr erschweren. Verbergen
und Flüchten wäre aber Beides die ärgste Schande
für „die Stärkeren".
Weiter heißt es freilich auch: man kann das
Einkommen nicht noch einmal besteuern, da es
schon, und in Preußen ganz neuerdings noch mehr
besteuert ist, als bisher. Ei, ei! Das wäre also
ein direkter Versuch, sich dem gegeben Versprechen
zu entziehen? Die Stärkeren sollen doch vor-
zugsweise das aufbringen was jetzt noch fehlt!
Wenn nun diese sagen: Wir sind schon so sehr
besteuert, an wem bleibt dann da die Steuerpflicht
hängen? Doch wohl an der Allgemeinheit oder
gar an dem Geringeren, an dem gemeinen Mann!
Das ist gegen die Abrede! Sollen die Schwächeren
nicht, wie in so vielen Beziehungen, auch diesmal
wieder die größte Last oder doch einen bedeutenden
Theil derselben tragen, so müssen die Stärkeren
heran und zwar nicht blos in dem Fall, wenn
sie mehr auf der Börse verkehren, oder besseren
Wein trinken oder bessere Zigarren rauchen, sondern
in jedem Fall, und nur weil sie die Stärkeren
sind. Man kann ganz gut das schon jetzt be-
steuerte Hohe Einkommen noch weiter besteuern:
Dieses kann es unter allen noch am Besten tragen
und, wenn es dahin kommt, geschieht damit gar
nichts Anderes, als was man von vornherein
gewollt hat, nämlich daß es diesmal die Stärkeren
sein müssen, welche die neuen Lasten tragen.
Am meisten Abneigung und Ablehnung er-
fährt an dieser allein vernünftigen Besteuerung
der Stärkeren, daß sie progressiv fein soll
und zwar sehr bedeutend progressiv. Das sei
ungerecht, das sei Konfiscation. Da tiefer Ein-
wand am Meisten für sich zu haben scheint,
möge es gestattet sein, ihn in einem eigenen
Artikel besonders zu behandeln. Einstweilen
genüge es, daran zu erinneru, einmal, daß sich
über das Maaß der Progression, je nach der
Zahl der Millionen, die noch ungedeckt sind,
immer noch reden läßt, daß aber, je genauer man
das Problem betrachtet, desto mehr auch jeder
Schein verschwindet, als sei eine mit dem Ein-
kommen progressiv steigende Steuer eine Unge-

Einwendungen gegen die pro-
gressive Einkommensteuer.
An Einwendungen gegen diese Steuer fehlt es
natürlich nicht, obwohl sie in einzig einfacher, und
wirklich treffender Weise die „stärkeren Schultern"
herauszusuchen und zu finden vermag, welche die
unvermuthet hereingebrochenen neuen Forderungen
für die Heeresvermehrung tragen sollen.
Diese Einwendungen richten sich direkt theils
gegen die progressive Einkommensteuer selbst, in-
dem sie dieselbe als ungerecht, unausführbar und
unerträglich hinstellen, theils gehen sie den prak-
tischeren indirekten Weg, indem man thut, als
wäre etwas ihr Aehnliches weder geplant noch
überhaupt denkbar, sondern es müßten sich Alle,
die sich mit der wichtigen Steuerfrage befassen,
lediglich an die bereits servirten Steuerobjekte
halten, an die Börse, den Verkehr, den Tabak
Und den Wein.
Diese Einwendungen, jene direkten und diese
indirekten, werden, wie sich von selbst versteht,
auch mit entsprechend lauter Stimme vorgetragen,
da die Sprechenden ja wohl auf dem dröhnenden
Resonanzboden eines solchen guten Einkommens
stehen werden, das sie „in Wahrung berechtigter
Interessen", nicht gerne den Eingriffen einer pro-
gressiven Steuer ausgesetzt sehen. Allein immer-
hin kommt es doch nicht bloß auf die laute
Stimme, sondern, wenigstens einigermaßen, auch
aus redlichen und wahrhaftigen Sinn und auf
Güte der Gründe an, wenn man die Antwort
auf die Frage suchen will: wie muß es gemacht
werden, um die benöthigten Summen diesmal
Wirklich den stärkeren Schultern aufzulegen?
Hierauf gibt es nun, wenn man von dem
gelehrten Nebel absieht, den Finanzkünstler über
die einfachste Steuerangelegenheit auszubreiten
Pflegen, gewiß keine treffendere Antwort, als: Man
muß die kleinen, eigentlich ungenügenden Ein-
kommen, welche nur die bescheidenste Lebensweise
gestatten, frei lassen, wo nicht gar entlaste, und
Muß dafür die nothwendige Summe von den
größeren und hauptsächlich von jenen größten
Einkommen erheben, welche, da sie nicht aufge-
braucht werden können, nur einer bedenklich pro-
gressiven Kapitalbildung dienen.

Ausland.
Graz, 18. Nov. Das Kondolenztelegramm
des Kaisers Franz Josef an die Witwe des
Grafen H artena u lautet: „Se. Majestät haben
mich allergnädigst zu beauftragen geruht, anläßlich
des so überaus schmerzlichen Verlustes, welches
hochdieselbe durch das Ableben ihres hochgeehrten
Gemahls erlitten, allerhöchst seiner innigsten Theil-

pfänger, so ist der Stempel für jede Ladung oder
jeden Empfänger zu entrichten. Frei sind Fracht-
beträge, welche eine Mark nicht übersteigen und
Reisegepäckscheine.
— Die Nachrufe, welche die hiesigen Blätter
dem verstorbenen Fürsten Ale ran der von Bul-
garien widmen, sind durchweg in äußerst freund-
lichem Tone gehalten und betonen neben seinen
Verdiensten um Bulgarien und neben der in
seinem Feldzuge an den Tag gelegten militärischen
Begabung und Thatkraft, daß der Fürst stets im
Herzen seinem alten deutschen Vaterlande treu ge-
blieben sei und dem deutschen Namen im Auslande
Ehre gemacht habe. Nicht nur in Bulgarien
werde sein Tod schmerzlich empfunden werden,
sondern auch in ganz Deutschland, wo er sich in
allen Kreisen der Bevölkerung der wärmsten Theil-
nahme erfreut habe.
Karlsruhe, 19. Nov. Die Landtags-
se f s i o n, die im Laufe der Woche eröffnet wird, bietet
alle Aussicht auf eine ziemlich lange Dauer, obwohl die
Regierung sich mit dem Gedanken trägt, den Landtag
nur als einen geschäftlichen zu betrachten. Die
Jnitativanträge auf Einführung des direkten Wahl-
rechts seitens der Linksliberalen, auf Zulassung
religiöser Orden seitens des Zentrums, auf
Wiederherstellung des früheren Gemeindewahlrechts
werden eingehende Debatten Hervorrufen und zu
heftigen Kämpfen Veranlassung geben. Im letzten
Landtag wurde ein Kompromißantrag angenommen,
in dem sich die Kammer im Prinzip für die
direkte Landtagswahl erklärte. Ueber die Durch-
führung des Wahlrechts gehen die Ansichten aber
weit auseinander. Die Rechte verlangt die Ver-
mehrung der Rechte der ersten Kammer als Kautel
für das direkte Wahlrecht, während die Linke Auf-
hebung der ersten Kammer verlangt und in der
zweiten Kammer (Einkammersystem) die oberste
Volksvertretung erblickt. Die Regierung ihrerseits
beharrt auf ihrem ablehnenden Standpunkt gegen-
über dieser Verfassungsänderung. Bei den Budget-
berathungen dürfte es zu scharfen Auseinander-
setzungen kommen und die Reichssteuerprojekte zur
Sprache gebracht werden. Ebenso wird beim
Eisenbahnbudget der Reformgedanke zum Ausdruck
gebracht werden. Gespannt darf man sein auf die
Darlegung eines Programms des jetzigen Ministeriums
speziell unter Berücksichtigung der heutigen Ver-
hältnisse.

WM" Telephon-Anschlutz Nr. 102. "HUU! Gegen diese Logik und diese Moral kann
7 .. —Niemand Etwas haben. Aber man sagt: es ist

: den» Ihre
se im Harzl"
:r gegenüber-
lich auf der
ieutenant, bei
ck nach Haust
ging ich biS

Fortwährend
werden von allen Postanstalten, Landbriefträgcrn,
unseren Agenten und Trägerinnen Abonnements
erugegengenvmmen.

Deutsches Reich.
Berlin, 17. November.
— Beider Vereidigung der Rekruten
hat der Kaiser, wie sich die „Allgem. Ztg." melden
läßt, außer dem bereits Mitgetheilten noch folgende
Worte gesprochen: „Ich brauche christliche Soldaten,
die ihr Vaterunser beten. Der Soldat soll nicht
seinen Willen haben, sondern Ihr habt alle einen
Willen, und das ist mein Wille; es gibt für
Euch nur ein Gesetz, und das ist mein Gesetz".
Der Kaiser liebt es zuweilen, feinen Gedanken
eine scharfe Zuspitzung zu verleihen, welche die
Möglichkeit von Mißdeutungen nicht auöschließen.
Mehr als eine solche Zuspitzung des unanfecht-
baren Gedankens, daß der Kaiser der oberste
Kriegsherr und der Soldat den Gesetzen unterthan
sei wie jeder andere Bürger, braucht man aber
unseres Erachtens in diesem Ausspruch nicht zu
sehen.
— Wie verlautet, schlagen die Bundesraths-
ausschüsse zur Stempelgesetznovelle für
Frachtpapiere folgende Aenderung vor: u)
Konosfemente über ganze Schiffsladungen zahlen
30 Pfennig, bei Theilsendungen von oder nach
Häfen der Nord- und Ostsee 10 Pfennig, nach
anderen Häfen 30 Pfennig; b) Ladescheine, be
ziehungsweise Einlieferungsscheine im Flußfchiffahrts-
verkehr über ganze Schiffsladungen 30 Pfennig,
Theilsendungen 10 Pfennig; o) Frachtbriefe, Ge-
päckscheine und Packetadrefsen zahlen bei ganzen
Eisenbahnwagenladungen 20 sonst 10 Pfennig;
umfaßt das Papier mehrere Schiffs- oder Wagen-
ladungen, oder umfaßt eine Ladung mehrere Em-

), nach dem
ir' ein EiSbäe
Satz gelesen:
den Bera-n
- Pepi: »Die
in gestohlen!"
,cm Schlafen:
mel komm' !"
 
Annotationen