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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Juli bis Dezember)

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No. 301 - No. 307 (21. Dezember - 30. Dezember)
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Nummer 304.


Mittwoch, 27. Dezember 1893


General

für Heidelberg und Umgegend

Expedition: Hcruptltraße Mr. 26.

Expedition: «Hauptstraße Mr.

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für auswärtige Inserate 1v Pfg,, bei öfterer Wieder-
holung entsprechender Rabatt.

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in Augsburg.

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Zimmer, dem meines Bruders gegenüber. In
der Nacht erwachte er von dem Klang lauter
Stimmen in meines Bruders Zimmer und ver-
meinte, außer des Marquis' auch meine heftige
Stimme zu hören. Dann wurde es still. Ein
Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß es zehn
Minuten vor zwei war. Er glaubte, daß ich zu
dieser unpassenden Zeit zu meinem Bruder ge-
gangen, um eine Verständigung anzustreben, und
daß Alles gut sei. Nun rechne alle diese Um-
stände zusammen. Des Nev. Mr. Amorys be-
stimmte Erklärung, mich zehn Minuten vor zwei
im Zimmer meines Bruders gehört zu haben,
des Kellermeisters beschworene Aussage, daß er
mich um zwei Uhr vor der Thür meines Bruders
sah, das ärztliche Gutachten, daß mein Bruder
um zwei Uhr ermordet wurde, mein Gewinn aus
dem Morde, mein Zorn vorher und sofort.
Damit noch nicht genug. In der Hand des
Ermordeten befand sich ein Stückchen Kammer-
tuch, — die ausgezackte und abgerissene Ecke
eines Taschentuchs, welches er im Todeskampf
ersaßt hatte und das ihm entrissen worden, so
daß der Zipfel in seiner Hand geblieben war.
Dieser trug den Namenszug. Der andere Theil
des Taschentuches wurde von einem Polizisten
später im Kamin meines Zimmers gefunden,
geschickt versteckt und halb verbrannt; doch
das Ende, von welchem der Zipfel abgerissen,
war unversehrt. Das Taschentuch gehörte mir,
Alexa, aber wie es an die Stelle oder wie das
Stück in die Hand meines Bruders kam, begreife
ich nicht.
Noch mehr: die Mordthat wurde mittelst

eines Dolches ausgesührt. Jemand erinnerte,
daß ich eine Waffe dieser Art besessen und als
Curiosum aufbewahrt hatte. Es wurde danach
geforscht und der Dolch in dem Astloch einer
großen Eiche gefunden, welche nahe vor meines
Bruders Fenster stand- Die Klinge paßte zur
Wunde. Der Mörder hatte meine Waffe zu der
That gebraucht und sie dann vom offenen Fenster
nach dem Baum geworfen, wobei sie wahrschein-
lich in das Astloch gefallen war. Du siehst Alexa,
die Kette der Ueberführungen war vollständig.
Diese scheinbaren Beweise überzeugten Alle,
die sie hörten, von meiner Schuld. Meine
Gattin kam nicht zu mir, schrieb mir nicht ein-
mal; mein Kind wurde auf mein Verlangen
nicht zu mir gebracht; mein Vertheidiger rieth
mir, mich schuldig zu bekennen. Niemand glaubte
den Betheuerungen meiner Unschuld."
„Eine furchtbare Kette von Beweisen", sagte
Alexa gedankenvoll; ihr Gesicht war todtenbleich,
als sie die Schwierigkeit der Aufgabe erkannte,
die sic übernommen hatte.
„Ja. Seitdem meine Gattin und ihr Vater
meine Flucht bewerkstelligte, habe ich bis jetzt
nicht die geringste Hoffnung gehabt, daß das un-
gerechte Urtheil aufgeboben würde. Ich floh, um
meiner Gattin und Dir den Schimpf meines
schmachvollen Todes zu ersparen. Der Gefangen-
wärter entkam nach Amerika. Er hatte für seine
Hilfe eine ansehnliche Summe erhalten und ist
hoffentlich wohlhabend und glücklich. Meine
Gattin wird bald wieder heirathen, wie Lord
Kingscourt mir erzählte, ohne zu ahnen, wie nahe

mir Lady Wolga steht. Der Fluch des Mordes
lastet hauptsächlich auf mir und Dir, Alexa. Das
Geheimniß zu erforschen, steht nicht in meiner
Macht. Wer tödtete meinen Bruder? War es
ein Einbrecher, der die Juwelen stahl, oder einer
der genannten fünf Männern? Oder sonst
Jemand?
„Hattest Du einen Feind, Vater?"
„Nicht, daß ich es wüßte. Es schien mir
zwar, als sei das Ganze das wohlgeplante
Werk eines Feindes, aber ich konnte gegen
Niemanden Verdacht schöpfen, — nur, daß ich
manchmal dachte, Renard könne die That verübt
haben. Diesen mochte ich nicht leiden, und er
wußte es."
„Ich muß mir das Alles ins Gedächtniß
einprägen," sagte Alexa, „denn zu Papier
bringen darf ich es nicht. Der Schein war
allerdings stark gegen Dich, auch kann ich mich
nicht wundern, daß Fremde Dich schuldig glaubten,
aber daß die Frau, welche Dich liebte, auch an
Deine Schuld glauben konnte, scheint mir un-
glaublich. Wie ist es möglich, daß ihr Ver-
trauen und ihre Liebe in dieser Zeit der Prüfung
wankend werden konnten?"
„Ich weiß es nicht. Sie war stolz und
besaß eine große Ehrfurcht vor ihrem Vater.
Ich denke, er muß sie von meiner Schuld über-
zeugt haben. Ungeachtet ihres Mangels an
Vertrauen zu mir, war sie rein, edel und
liebenswürdig sowohl, wie stolz in hohem Grade.
Sie ist Deiner zärtlichen Zuneigung Werth.

Belesenstes Blntt rir Stcrdt rr. A-irt Heldellse^A rrnd MnrKegenh.

Gvösztev Lässig süv Inserate.

UW" Telephon-Anschluß Nr. 102. dK

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und deren näherer Umgebung, welche den
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für Heidelberg und Umgegend
nebst achtsritigem illnstrirtrn Sonntags-Kktt
durch unsere Trägerinnen und Agenten zu-
gestellt erhalten, bekommen denselben, wie seither,
ohne weiteres fortgeliefert.
Anläßlich der durch den geringen Wasserstand
des vergangenen Sommers, sowie durch Vertheucrung
der Rohmaterialien für die Papierfabrikation hervor-
gerufenen enormen Steigerung der Papierpreise,
sehen wie uns veranlaßt, vom 1. Januar ab eine
unbedeutende Erhöhung deS Abonnementspreises ein-
treten zu lassen. Da das Blatt auch dann noch
die billigste Zeitung Heidelbergs
genannt werden darf, sind wir überzeugt, daß
uns-re zahlreichen Abonnenten, denen der „Neue
General-Anzeiger" schon in so kurzer Zeit zuni
lieben Hausfreunde geworden, uns nach wie vor
treu bleiben werden. Der„NcueGeneral-Auzeiger"
kostet ab 1. Januar monatlich, durch unsere
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4« Pis .
vierteljährlich, am Postschalter abgeholt,
1 Alk.,
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Neu eintretende Abonnenten er-
halten das Blatt bis Ende dieses Monats gratis.
Zum Abonnement ladet freundlichst ein
Zer'Mag des „Neuen Genrral-AMigers",
Hauptstraße 25.
. ...
* Vnm Landtage.
Während unser Landtag gegenwärtig seine
Neihnachtsferien genießt, dürfte ein Rückblick auf
die bisherige Thätigkeit desselben angebracht sein.
Das bis jetzt erledigte Arbeitspensum ist aller-
dings noch ziemlich geringfügiger Natur und bietet
lür die Allgemeinheit nicht viel bemerkenswerthe
Punkte. Die ersten Tage wurden durch Wahl-

prüfungen, sowie durch die Bildung der Komis-
missionen, der Abtheilungen und des Präsidiums
ausgefüllt, woran sich die Vorlage des Budgets
durch Herrn Finanzminister Dr. Buchenburger
schloß. Dieses Budget enthielt insoferne einige
unerfreuliche Momente, als infolge' der Erhöhung
der Matrikularbeiträge im verflossenen Jahre, so-
wie infolge der projektirten Aufbesserung der Ge-
hälter für die niederen und mittleren Beamten-
klaffen die Ausgaben sich erhöht haben, so daß
sich die Regierung veranlaßt sieht, die direkten
Einkommensteuern zu steigern, und zwar sollen
Steuersätze wieder auf die Höhe normirt werden,
die sie vor zwei Jahren vor der in jener Zeit
eingetretenen Steuerermäßigung hatten. Gegen-
wärtig liegt das Budget in der Kommission, die
bis jetzt nur einzelne Berichte an das Plenum
erstattet hat. Seitens der Regierung war den
Landständen sodann noch eine Vorlage unterbreitet
worden zur nachträglichen Gutheißung der von
der Regierung ini Laufe des vergangenen Sommer-
halbjahres zur Minderung der Futternoth er-
griffenen Maßregeln und der dadurch verursachten
Kosten.
Ferner hat die Regierung dem Landtag eine
Vorlage wegen Erbauung einer Eisenbahn von
Haltingen nach Kandern vorgelegt, die einstim-
mige Genehmigung fand. Die übrige Zeit wurde
durch die Berathung der aus der Mitte des
Hauses gestellten zahlreichen Anträge und Inter-
pellationen ausgestellt. Die erste Stelle nahm
hier die viertägige Debatte für die Reichssteuer-
vorlage und die Stellung der Regierung zu der-
selben ein. In dieser Debatte erklärte sich die
große Mehrheit des Hauses sowohl gegen die
Reichsweinsteuer als gegen die Tabakfabrikat-
steuer und die Quittuugsstcuer, während die Groß-
herzogliche Regierung im Bundesrath nur gegen
die Weinsteuer, aber für die Tabakfabriksteuer und
Stempelsteuer gestimmt hat. Endlich entspann sich im
Landtag noch eine kleine Debatte über die Frage
der Zulassung der Jesuiten, die zu einer Abstim-
mung jedoch nicht führte, sowie über eine Petition
des Deutsch-sozialen Vereins in Karlsruhe, welche
verlangte, daß eine Kommission aus deutschen
Hochschulprofessoren zur Prüfung der jüdischen
Aeheimgesetze gebildet werde. Der Landtag er-
ledigte die Petition durch Ncbergang zur Tages-
ordnung_
Deutsches Reich.
Berlin, 24. Dezember.
— Wenngleich die umfangreicheren, auf Ab-
änderung der Gewerbeordnung hinauslaufenden
gesetzgeberischen Arbeiten in der nächsten Zeit kaum
o gefördert werden können, daß eine von ihnen
noch in der gegenwärtigen Tagung dem Reichs-

tage wird unterbreitet werden können, so dürfte
doch für die Zeit nach der Wiederaufnahme der
Reichstagssitzungen die Vorlegung einer kleinen
Novelle zur Gewerbeordnung zu erwarten
sein. Dieselbe wird sich nur auf zwei Paragraphen
der letzteren beziehen. Einmal soll, wie man hört,
der Handel mit Droguen und chemischen Prä-
paraten in den Absatz 2 des ß 35 ausgenommen
und ein neuer dritter Absatz zu diesem Paragraphen
geschaffen werden, wodurch die Wiederaufnahme
bestimmter, einmal untersagter Gewerbe-
betriebe möglich gemacht wird, und sodann soll
der Z 53 dahin abgeändert werden, daß der Landes-
centralbehörde oder einer anderen von ihr zu be-
stimmenden Behörde die Vollmacht zur Gestattung
der Wiederaufnahme des Betriebes nach dem Ver-
lauf von fünf Jahren gewährt wird. Der betr.
Entwurf liegt bereits längere Zeit zur Berathung
dem Bundesrathe vor und wenn die darin behandelte
Materie auch keine leichte ist, so dürften die Be-
rathungcn sich doch voraussichtlich in so naher Zeit
erledigen lassen, daß der Reichstag sich noch in der
laufenden Tagung mit der Vorlage wird beschäftigen
können.
— Ein Londoner Blatt bringt heute die
Meldung, auf Neu-Pommern im Bismarck-
Archipel hätten die Eingeborenen die deutschen
Kolonien angegriffen. Es seien hierbei 160 Schwarze
gcködtet worden. Die Deutschen hätten keinerlei
Verluste erlitten, doch ständen weitere Kämpfe un-
mittelbar bevor. In den Berliner Blättern liegt
noch keine Bestätigung dieser Nachricht vor. Bis
zu einer Mittheilung von Seiten der Kvlonialab-
theilung des deutschen Auswärtigen Amtes wird es
jedoch gerathen sein, sich eines Urtheils über die
gemeldeten Vorgänge zu enthalten, da die englische
Presse bekanntlich eine nicht immer völlig zuver-
lässige Quelle für Nachrichten aus deutschen Schutz-
gebieten ist.
— Das Zentralkomite zur Errichtung eines
B i s m a r ck d en km a ls in Berlin tritt am 12.
Januar behufs Erörterung der Platzfrage zusammen.
— Aus parlamentarischen Kreisen meldet die „Natl.
Corr." die Regelung der Frage des Identitäts-
Nachweises bei der Getreide-Ausfubr stehe nahe
bevor. Auch die Aufhebung der preußischen Staffel-
tarife werde ernstlich erwogen.
— Es fand Hierselbst eine von sämmtlichen
deutschen Bundesstaaten beschickte Konferenz statt,
welche sich mit Vorbesprechungen über eine ein-
heitliche Regelung der Staats lotteri en be-
chäftigte. Sachsen soll sich nicht an dieser Konferenz
leheiligt haben.
— Ueber den Verlauf der hier stattfindenden
deutsch-französischen Konferenz über die Grenz-
regulirung Kameruns verlautet, dieselbe sei noch
wenig vorgeschritten und nicht einmal bei den

festen Punkten angelangt, über welche eveut. eine
Abstimmung erforderlich fei.
— Die Berliner Anarchisten gedenken
in diesem Winter ihre Hauptagitation unter die
Arbeitslosen zu verlegen. Zu diesem Zwecke sollen
mehrfach Arbeitslosen-Versammlungen in Berlin,
sowie in den Vororten stattfinden. In den Ver-
sammlungen soll dann analog den bisherigen Ver-
sammlungen der Anarchisten ohne jeden Zwang
über die Ursachen und die Beseitigung der Arbeits-
losigkeit diskutirt werden. Ueberhaupt scheinen sich
die Anarchisten Berlins mit den Orten, wo viele
Arbeitslose verkehren, mit Vorliebe zu befassen. So
verkehrt einer der in Berlin bekanntesten Anarchisten
viel in den Wärmehallen, Volkskaffeehäusern,
Herbergen, sogar das Polizei-Asyl besuchen einige,
aber nicht etwa aus Noth, sondern, wie sie sagen,
um Studien zu machen.
— Der „Lokalanzeiger" will wissen, daß die
Untersuchung über die Attentatsversuche
gegen den Kaiser und Reichskanzler
deutscherseits Anfangs Dezember abgeschlossen worden
seien. Auch ein abschließender Bescheid der fran-
zösischen Regierung liege vor, wonach die Be-
mühungen des Kommissars Dignet, die Absender
der Briefe zu ermitteln, erfolglos gedlieben
seien.
Ausland.
Paris, 24. Dez. In der letzten Stadtrath-
sitzung von Saint Denis wurde eine Glückwunsch-
zuschrift an die Kammer beantragt. Stadtrath
Pillot bemerkte darauf: Ueberlaffen wir es den
Bourgeois, welche die Lunte angezündet haben,
und der Regierung, die dieser Bombe bedurfte,
um die Amnestie zu verweigern und niederträchtige
Unterdrückungsgesetze zu erlangen, gegen Thaten
zu zetern, an denen sie allein Schuld sind!"
Pillot's Worte wurden mit stürmischem Beifall
ausgenommen-
Rom, 23. Dez. Eine Meldung der „Agenzia
Stefani" aus Massauah vom heutigen Tage be-
tätigt die Nachricht, daß die Derwische in der
Schlacht bei Agordat außer einem Verlust von
1000 To dien eine große Anzahl von Verwun-
deten und Versprengten hatten. Der Verlust der
Italiener hetrug außer drei Offizieren und einem
Unteroffizier, die getödtet wurden, sowie zwei ver-
wundeten Offizieren, 98 Todte und 123 Ver-
wundete, die den in italienischen Diensten stehen-
den eingeborenen Truppen angehören. Der Oberst
Arimondi hat sich nach Kustt begeben.
Rom, 23. Dez. In Kreisen, welche dem
Vatikan nahestehen, verlautet, der Papst werde
Gelegenheit nehmen, in seiner Weihnachtsansprache
seinem Abscheu gegen den Anarchismus Ausdruck
zu verleihen.
Brüssel, 23. Dez. Die Wittwe des ver-

ALeXer
oder
Auf dunklen Megen.
Roman von Dr. Ed. Wagner.
2?) (Fortsetzung.)

,Das Fehlen der Diamanten wurde auf
verschiedene Weise erklärt," fuhr Mr. Strange
!«rt. „Jngestre sagte aus, daß der Marquis
AM gesagt, er habe sich der Steine entledigt.
Aer Kammerdiener machte ähnliche Aussagen.
mir sagte mein Bruder dasselbe. Die Ju-
cken konnten aber nirgends aufgefunden werden;
?üch keine entsprechende Summe Geldes war vor-
ö^nden, die auf einen Verkauf derselben hinge-
^Utet haben würde. Einige glaubten, er habe sie
j^Ner Braut geschenkt; diese aber stellte es in Ab-
^de. Andere meinten, ich würde sie irgendwo
^borgen haben, um meiner That den Anschein
'"es Raubmordes zu geben; und wieder Andere
fachen von Raubmördern, bis die Beweise gegen
Ach sich mehrten und sie zum Schweigen brachten.
Aas aus den Juwelen geworden ist, die ein
Aerth von Fünfzigtausend Thalern repräsentirten,
1 ein Geheimniß geblieben bis aus den heutigen Tag."
- . Und nun erzähle mir von den weiteren Be-
^effen gegen Dich, Vater, bat Alexa.
„Ich habe Dir die hauptsächlichsten genannt,
schwerwiegend waren außerdem die Aussagen
.Nes Mannes, des Rev. Mr Amory, welcher
I meinem Bruder eingeladen war, bei der
I ^uung zu assistiren, und welcher erst spät am
I °°üd in Montheron ankam. Er schlief in einem
 
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