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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Juli bis Dezember)

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No. 211 - No. 220 (7. September - 18. September)
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Tägliche Auflage 6800

das

ein

V

und beide schauten mit herzinnigem Blicke in
voll aus sie gerichtete Auge ihrer Frauen.

weis das Geld zum Vorschein. Während unser
Landsmann mit seinem Eigenthum vergnügt von
dannen zog, wurde der Dieb in Hast behalten,
der viel weniger betrübt als ärgerlich war, daß
er nicht nach seinem vollen Werthe zu würdigen
gewußt hatte „den Rock des Herrn Meyer".
* Ueber Heirathen in Birma bringt ein
osfizieller englischer Bericht solgende Einzelheiten:
Heirathen scheinen dort weniger zahlreich als in
Indien zu sein. Diese Thatsache wird dadurch
erklärt, daß unter den Budhisten und „Natan-
betern", welche die Mehrheit der Bevölkerung
bilden, nicht, wie in Indien, Heirathen unter
Kindern stattfinden. In Birma ist die Liebe das
Motiv zum Heirathen, jedoch ist die Zahl der
Heiratheu dort größer als in Europa. Die Ver-
bindung kann leichter geschlossen und leichter ge-
löst werden. Die Armuth ist dort säst unbekannt
uud die Bedürsnisse in dem gemäßigten Klima
können leichter besriedigt werden als im Norden
Europas. Ein junges Ehepaar kann seinen Haus-
halt mit einem Kochtops anfangen. Das überall
zu findende Bambusrohr gewährt Material zum
Hausbau, zur Feuerung und mag selbst zum Essen
beitragen. Die Frau nimmt gewöhnlich Antheil
an dem Unterhalt und hat sich so eine unab-
hängige Stellung erworben, deren sich die ver-
heiratete Frau in Europa nicht ersreut. Nach
dem alten buddhistischen Gewohnheitsrecht kann
der Ehemann nicht ohne Einwilligung der Frau
über Eigenthum versügen, das nach der Verhei-
rathung von Beiden gemeinsam erworben wurde.
Gewöhnlich finden die Heirathen zwischen dem
-4^-uud-_25__2aLre statt. Die meisten Birmanen

ans Stadt

Ans Wcry und Jern.
* Karlsruhe, 11. Sept. In der Durlacher-
straße hat eine Frau von Schweigern vertragsmäßig
bei ihrem verheiratheten Sohn je 6 Monate im
Jahr Pflege zu erhalten. Dieses Verhältniß führte
bei der Schwiegertochter öfters zu unliebsamen Aus-
einandersetzungen und wurde die Frau in der
schuldigen Verpflegung vernachlässigt. Bei einem
hierdurch veranlaßten Wortwechsel ergriff die
Schwiegertochter ein Bierglas und versetzte damit
ihrer Schwiegermutter einen so wuchtigen Schlag
auf den Kopf, daß sie eine schwere Verletzung er-
hielt und in das Martha-Haus verbracht werden
mußte. Die Schwiegertochter ihrerseits will dadurch
gereizt sein, daß ihre Schwiegermutter sie öfters
bei ihrem Ehemann verschwatzte, und dadurch den
ehelichen Frieden störte.
* Karlsruhe, 12. Sept. Die Taschendiebe
haben am Sonntag reiche Beute gemacht. Ein
Reisender, Italiener, eskamotirte Sonntag Abend
auf dem Marktplatz einem Blechner, in der Degen-
feldstraße wohnhaft, das Portemonnaie mit 48 Mk.
Inhalt aus der Hosentasche. Der Taschendieb wurde
verhaftet. Am gleichen Abend wurde einem Bild-
hauer aus der Gottesauerstraße auf dem Schloßplatz
eine silberne Zylinderuhr mit goldener Kette im
Gesammtwerth von 65 Mk. und einem Schreiner
aus der Akademiestraße in der Nähe der Hofküche
eine silberne Zylinderuhr mit Nickelkelte im Ge-
sammtwerth von 24 Mk. von der Weste losgemacht
und entwendet. Auf dem Schloßplatz wurde einer
Frau von hier das Portemonnaie mit 9 Mk. In-
halt aus der Rocktasche gestohlen.
* Mannheim, 12. Sept. Gestern Abend
wurde am rechten Neckarufer bei der ehemaligen
Hahn'schm Ziegelhütte eine Kindsleiche, an welcher
der Kopf sowie Beine fehlen, geländet. Da die
Leiche längere Zeit im Wasser gelegen haben mag,
ist anzunehmen, daß die fehlenden Körpertheile durch
Anstoßen im Wasser losgetrennt worden sind, und
es sich nicht um gewaltsame Entfernung derselben
handeln kann. Auch konnte noch nicht genau fest-
gestellt werden, wie alt das Kind gewesen ist. Jeden-

falls dürfte es nur wenige Tage alt gewesen sein.
Der gerichtsärztliche Befund muß demzufolge abge-
wartet werden.
* Eberbach, 12. Sept. Eine originelle Wette
kam vorgestern in der Brauerei Riedinger zn
Stande. Ein in den 60er Jahren stehender
Schiffer Namens E . . g von hier wettete, daß er
in 5 Minuten ohne Rock und ohne Strümps und
Schuh, also nur mit einer Hose begleitet, von ge-
nannter Brauerei bis nach der Jtterburg und
wieder zurück springe. Derselbe traf bereits eine
halbe Minute früher ein und gewann somit die
Wette, welche 1 Mk. betrug.
* Wiesenthal, (A. Bruchsal), 12. Sept. Seit
einiger Zeit machten die Herren Langfinger in
hiesiger Gegend unliebsame nächtliche Besuche. So
wurde vor einiger Zeit bei Herrn Restaurateur
Freund in Waghäusel — gegenüber dem Bahnhose
— eingebrochen. Da aber die Tageskasse in
Sicherheit war, so nahmen sie mit Zigarren,
Würsten rc. verlieb. Deßgleichen statteten die
„Raubvögel" in Neulußheim und in Hockenheim
im „Russischen Kaiser" Besuch ab. Auch auf
Wiesenthal dehnten sie ihre Thätigkeit aus. Im
Gasthaus zur Krone wurden sie vertrieben,
während ihnen in der Wirthschast zum „Deutschen
Mann" vom 3. auf 4. d. M. ein Bettzeug zu stehlen
gelang. Es wurde ein Jagdgewehr nebst Tasche
und ca. 40 scharse Patronen entwendet. Deß-
gleichen die Sonntags getragenen Kleider der
Wirthin nebst Tageskasse.
* Durlach, 12. Sept. Der Gartenbauverein
Durlach veranstaltet in Verbindung mit dem
Bienenzuchtverein eine Ausstellung in der städtischen
Turnhalle, sowie aus dem Raume hinter derselben.
Ausgestellt werden von Seite des Gartenbauver-
eins Pflanzen, Gemüse, Obst, Trauben rc. Der
Bienenzuchtverein wird Honig, Geräthe rc. für
Bienenzucht zur Ausstellung bringen. Die Aus-
stellung beginnt Samstag den 16. und endigt
Montag den 18. September Abends. Mit dieser
Ausstellung wird ein Glückshafen verbunden sein,
wobei die Gewinne in Pflanzen bestehen werden.
Wir machen mit diesen Zeilen auf diese Aus-
stellung aufmerksam mit der Versicherung, daß die
Aussteller ihr Bestes zur Schau bringen werden
und der Besuch derselben für Jedermann interessant
sein wird.
" Ettlingen, 11. Sept. Dem Bürgerausschuß
ist ein Antrag zugegangen auf Bewilligung eines
Kredits zur Aufstellung von Plan, Kostenvoran-
schlag und Rentabilitätsberechnungen für Ver-
längerung der Lokalbahn als Industriebahn bis
zur oberen Spinnerei und Weberei und Erwirkung
der Konzession zu dieser Bahnverlängerung. Der
sehr durchsichtige Zweck, der damit erreicht werden
soll, das Projekt einer Bahn Karlsruhe-Herrenalb
zum Scheitern zu bringen, dürfte wohl doch zu
Wasser werden.
* Lembach, A. Bondorf, 12. Sept. Ein großes
Unglück ereignete sich hier. Die 21jährige ledige
Johanna Schmid, Magd des Landwirth Güntert
von hier, wollte, um Grünfutter aufzuladen, einen
leeren Wagen auf die Wiesen leiten. Unterhalb
des Ortes am steilsten Abhang kam jedoch der
Wagen, der nicht gesperrt war, in zu raschen Lauf;
das Mädchen stürzte und ein Rad ging demselben
quer über den Kopf, was sofortigen Tod zur Folge
hatte. Die Unglückliche wird um so mehr be-
dauert, da sie ein sehr fleißiges Mädchen war-
* Freiburg, 12. Sept. Ein gräßliches Un-
glück ereignete sich Samstag Vormittag auf dem
Schloßberg. Die Kinder d?s Herrn Bierbrauer
Rommel spielten unter Aufsicht des Kindsmädchens
auf dem Wasserreservoir und begaben sich wegen
des eintretenden Regens in die Schutzhütte in den
ehemaligen Dietler'schen Reben. Das zweitälteste
Töchterchen des Herrn Rommel suchte am Rain
Blumen, als auf einmal ein großer Hund durch
das Gebüsch gesprengt kam und sofort über das
Kind herfiel. Der Eigenthümer des Hundes, Herr
Platenius, ein 72jährizer Herr, konnte nicht Mei-
ster über seinen Hund werden und auch die An-
strengungen zweier Dienstmädchen, das Kind in

Am Freit
Morgens
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werde ich—..
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und ec!
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Wände,
Bilder,
schirr,
sonstige
öffentlich
steigern.
Heidelk

einem Hause der Sandkaulstraße, wo im ersten
Stocke ein 25jähriger Sohn mit seiner Mutter
wohnt. Vermuthlich waren die beiden Personen
in Streit gerathen, in dessen Verlauf der Sohn
seine Mutter zum Fenster hinaus in den Hof
stürzte, wo sie schwerverletzt aufgehoben und zum
Mariahilfspital gebracht wurde. Die benachrichtigte
Polizei verhaftete den unnatürlichen Sohn, der
sich im Kamin versteckt hatte.
* Berlin, 11- Sept. Ueber eine Demon-
stration von Reservisten, die gestern auf dem Kirch-
hofe der Dreifaltigkeitsgemeinde stattgefsuden haben
soll, melden Berliner Blätter: Es galt, einen den
Anstrengungen bei der Reserveübung in Küstrin
am 23. August verstorbenen Reservisten durch
Niederlegung eines Kranzes auf dem Grabe zu
ehren, zu welchem Akt sich wohl an 2000 Per-
sonen auf der Begräbnißstätte nach 2 Uhr Mittags
eingefunden hatten. Von dem großen Kranz
mußte die weiße Atlasschleife auf der die Widmung
zu lesen war: „Es ehren die Reservisten der 5.,
6., 9., 10., 11. und 12. Kompagnie des Regi-
ments 48 ihren in Folge der Strapazen erlegenen
Kameraden", auf Anordnung der Polizei entfernt
werden. Einen zweiten Kranz hatten Reservisten
der 7. Kompagnie niedergelegt. Später vereinigten
sich noch 400 Reservisten in dem Ausschank der
Habel'schen Brauerei, um dort über die Behand-
lung der Reservisten in Küstrin ihre Erfahrungen
auszutauschen. Es handelt sich hauptsächlich darum,
daß die 9. Kompagnie bei großer Hitze in der
Mittagsstunde des 19. August einen Marsch hat
machen müssen, auf dem eine Anzahl Reservisten
zusammengebrochen sind.

WermischLes.
— RetourbilleLs auf den Pfälzische« Eisen-
bahnen. Die Direktion der pfälzischen Bahnen
macht bekannt, daß Retourbillets mit lOtägiger
Giltigkeit vom 1. Oktober ab auch für den Verkehr
mit den jenseitigen Bahnen in Bayern, Baden
und Württemberg gelten.
— Di^ Adresse seiner Braut zu ermitteln
bat der Arbeiter Kulina in Berlin ein eigenthümliches
Mittel angewendet. Das Liebespaar wurde kürzlich für
eine Zeit lang getrennt, weil Kulina eine Strafe
zu verbüßen hatte. Als er wieder auf freien Fuß
gesetzt wurde, hatte die Braut die Wohnung ge-
wechselt und die von Kulina angestellten Nach-
forschungen waren vergebens. Da begab er sich
nach der Polizei und beschuldigte die Braut des
Diebstahls. Nun mußte die Behörde Nachforschungen

KröMe ArrMge
aller in Heidelberg erscheinenden Blätt.er

Bekam
Das Taba!
Vufigm Gemen
1883 liegt von
Tagen in I
Mnzlei zur Ei
offen-
Heidelberg,
Bürge
D

haben nur eine, wenige mehr als zwei Frauen.
Die erste Frau ist gewöhnlich die Wahl des
Mannes in seiner Jugend. Hat sie aufgehört,
Kinder zu erhalten, so hilft sie dem Manne sehr
ost in der Wahl einer zweiten Frau, die ihr ge-
horchen muß. Die Leichtigkeit mit der die Ehe-
scheidung dort von Statten geht, ist eine der Ur-
sachen warum die Polygamie so selten ist. Der
Theil, der die Ehescheidung wünscht, nimmt seinen
Antheil am Eigenthum und nicht mehr; der andere
Theil nimmt das Uebrige und die Kinder. Die
öffentliche Meinung ist gegen eine zu oft statt-
findende Ehescheidung des Mannes; die Selbst-
achtung, welche die Frauen besitzen, verbietet ihnen,
einen Mann zu heirathen, der sich hänfig von
seinen Frauen hat scheiden lassen.
* Liebe Gäste. Indische Blätter erinnern
jetzt daran, daß der soeben von Engländern seiner
Grausamkeit wegen entthronte Emir vonKelat
(Beludschistan) wegen seines Hanges zum Dieb-
stahl bekannt war. Einmal war Seine Hoheit
mit seinen Ministern, als diese eben in Kalkutta
weilten, zum Diner beim Vizekönig geladen. Nach
dem Speisen machten die Diener den Vizekönig
darauf aufmerksam, daß mehrere goldene Eßbe-
stecke und eben solche Salzfässer von der Tafel
fehlten. Der Vizekönig ließ nun sogleich die
Thüren des Speisesaales schließen und befahl dem
Emir und seinen Ministern, die gestohlenen Sachen
unverzüglich wieder auf die Tafel zu legen, was
diese denn auch ohne Widerrede thaten.
* Aufbewahrung von Zwiebeln. Trocken-
heit ist ein Feind der Fäulniß. Diese Regel be-
währt sich auch bei der Aufbewahrung der Zwiebeln.

die Hütte zu ziehen, mißlangen. Endlich ließ der
Hund nach, das Kind lief davon, aber sofort fuhr
der Hund hinterdrein, warf das Kind wieder zu
Boden und biß abermals wüthend darauf los.
Durch das Hülfegeschrei der Kinder aufmerksam
gemacht, sprangen zwei oben spazieren gehende
Herren hinzu, gerade als der Hund das arme Kind
am Hals packen wollte und nur durch Prügeln mit
Reb- und Baumpfählen gelang es, die Bestie von
ihrem Opfer abzubringen. Das an beiden Unter-
schenkeln schrecklich zerbissene Kind wurde sofort der
chirurgischen Klinik übergeben, wo es schwer dar-
nieder liegt.
* Endingen, 12. Sept. Bei der Beerdigung
des in dem frühen Alter von 38 Jahren ver-
storbenen Herrn O. Sartori erregte die Leichen-
rede des Dekans lebhafte Entrüstung. Der Geist-
liche sprach über den Verstorbenen geradezu ein
Verdammungsurtheil aus, da er seit längerer Zeit
nicht mehr gebeichtet hatte und die Kirche nicht
mehr besucht habe. Daran sei allein der Umstand
schuldig daß er in gemischter Ehe gelebt habe.
Die anwesende Wittwe gerieth in eine solche Auf-
regung, daß sie lant ausrief: „Mein Mann kommt
doch in den Himmel!" und sich ins Grab stürzen
wollte. Ein Bürger trat dann vor und gebot
dem Geistlichen Schweigen, und der anwesende
Gesangverein begann ein Lied. Die Aufregung
in Endingen war ungeheuer.
* Kenzingen, 12. Sept. Ein bekannter
Nimrod, der in der Nähe auf Rebhühner jagte,
traf, statt eines Rebhuhns eine weidende Kuh ins
Auge. Die Kuh muß der unsichere Schütze natür-
lich bezahlen.
* Lörrach, 12. Sept. Kürzlich versuchten
zwei besser gekleidete Italiener in einer Wirth-
schast in Weil einen falschen 50 Frankenschein zu
verausgaben, die Wirthin erkannte die Unächtheit
des Scheines, worauf die Betreffenden sich der
Leopoldshöhe zuwandten. Bald darauf erschienen
drei Schweizer Landjäger, welche auf die Italiener
fahndeten. Wie man hört, sollen diese Gauner
in Basel an ihre eigenen Landsleute falsches Papier-
geld gegen gutes Geld umgewechselt haben.
* Stuttgart, 12. Sept. Aus der Stuttgarter
Skandal-Kronik sind wieder einige interessante
Fälle zu melden. Ein Beamter und ein Ge-
schäftsmann sind ihren Gattinnen durchgegangen;
der erstere mit einer Schauspielerin aus Karlsruhe,
der andere mit einem 16jährigen Mädchen von
hier.
* Kaiserslautern, 12. Sept. Eine merk-
würdige Naturerscheinung ist im Stiftswald hier,
Distrikt Lindenköpfc, zu beobachten. Weite Strecken
von Buchenwald tragen bereits winterliches Gewand:
sie sind von Raupen völlig entlaubt worden, welch
letztere noch massenhaft sich vorfinden. Aus den be-
troffenen Flächen, zumeist Hochwald, ist das Streu-
werk sorgfältig entfernt und wird deshalb das am Ende
seiner Zerstörung angelangter Getier nunmehr bald
selbst der Witterung zum Opfer fallen.
* Pirmasens, 11. Sept. Auf dem Exerzier-
platz dahier ist seit einiger Zeit F. L H. Tiemanns
mechanisches „Welttheater" aufgestellt, dessen Vor-
stellung gestern Abend wieder sehr stark besucht
war, es mochten gegen 300 Personnen anwesend
sein. Plötzlich gegen 10 Uhr geriet die Gallerie
ins Wanken und stürzte zusammen, der zweite
Platz folgte bald nach. Trotzdem der Schrecken
und die Verwirrung sehr groß waren, kam doch
kein erheblicher Unfall vor, sodaß lediglich die Unter-
nehmer dabei zu Schaden gekommen sind. Die
Ursache, daß der amphitheatermäßig gebaute Zu-
schauerraum einstürzte, soll darin liegen, daß eine
Horde junger Fabrikschuster durchaus gratis in die
Bude wollte, und nachdem man sie verjagt hatte,
das Dach zu erklettern versuchten, wobei sie mehrere
der von außen angelegten Holzstützen durchbrachen
dadurch vorlor der Bau auf einer Seite den Halt
und stürzte nach dieser Seite hin ein. Glück im
Unglück ist eS noch, daß keine Personen ernstlich zu
Schaden kamen.
* Aachen, 10. Sept. Ein nichtswürdiger
Vorgang ereignete sich gestern Nachmittag in

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gern. Ein Theil der Resultate der Abstimmung
macht wahrscheinlich, daß der Au sstand mit großer
Majorität beschlossen wird.
London, 12. Sept. In mehreren Städten
kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen den
Unionisten und Nationalisten, als die Menge auf
öffentlichem Platze gegen Gladstone demonstrierte
und eine wie Gladstone gekleidet e Puppe verbrannte.
Truppen zerstreuten die Menge.
Madrid, 10. Sept. Ueber die cartistische
Bewegung, deren baldigen Anschluß an die
fueristische Bewegung in den baskischen Provinzen
man bekanntlich erwartet, liegen nruerdings wieder
interessante Nachrichten vor. Der Pariser „Figaro"
veröffentlicht wieder Folgendes: „Einige begeisterte
Freunde des Prätendenten, welche infolge der Er-
eignisse in San Sebastian allzu optimistische
Hoffnungen gefaßt hatten, die aber durch die Hal-
tung Don Carlos bald enttäuscht wurden,
haben öffentlich die Frage aufgeworfen, wo die
Ursache für die außerordentliche Zurückhaltung des
Prätendenten zu finden sei. Wenn es schon
schwierig ist, die Ursachen dieser Zurückhaltung
aufzufinden, so ist cs noch schwerer, darüber zu
sprechen; wenn man nämlich gut unterrichteten
diplomatischen Kreisen glauben kann, so ist die
Schweigsamkeit des Prätendenten allein auf seine
Ritterlichkeit zurückzuführen; Don Carlos ist ent-
schlossen, weder gegen die Königin-Regentin selber
etwas zu unternehmen, noch unternehmen zu lassen.
Denn die Regentin ist eine Oesterreicherin, Kaiser
Franz Josef hat für seine erhabene Verwandte,
welche er mit so viel Takt und Intelligenz die sie
umgebenden Schwierigkeiten überwinden sieht, eine
gewisse Vorliebe gefaßt. Don Carlos, dessen Sohn
zur Zeit der österreichischen Armee angehört, ist
demnach nicht in der Lage, die Regentin zu be-
kämpfen; es müßte denn sein, daß er seine warmen
Beziehungen zum österreichischen Hof auf's Spiel
setzen wolle."

Wer seine Zwiebeln recht lange gut erhalten will,
der bewahre sie daher an einem Trockenen Orte
auf und sorge dafür, daß keine schon angefaulte
oder angestoßene, gequetschte oder anderweitig
lädirte Exemplare dazwischen sind. Die Zwiebel
ist aber ein lebendiger Organismus, der sich nur
hält, wenn er am Leben bleibt. Ein Trocknen
bei höheren Temperaturgraden ist daher gefähr-
lich. Während des Winters macht die Zwiebel
weiter einen Prozeß durch, welcher die Stoffe so
umlagert, daß das Auskeimen im Frühjahr vor
sich gehen kann; denn im Herbst keimen die
Zwiebeln auch unter den günstigsten Bedingungen
nicht. Dieser Prozeß muß nun nach Möglichkeit
verlangsamt werden, denn das Auskeimen ist stets
mit Verlusten verbunden. Man erreicht dies durch
niedrige Temperaturen, denn je niedriger die Tempe-
ratur, desto langsamer die Umsetzungen. Zwiebeln,
die über die Frühjahrszeit aufbewahrt werden
sollen, bringe man dieserhalb in einen kühlen
Raum. Selbst gegen geringe Kältegrade ist die
Zwiebel nicht empfindlich, wenndie Einwirkung keine
andauernde ist.
* Einstuß der Wandbekleidung auf die Er-
leuchtung der Zimmer. Nimmt man als Ein-
heit die Zahl der Kerzen an, mit denen ein mit
schwarzem Tuch ausgefchlagenes Zimmer hell be-
leuchtet werden kann, so erfordert nach Versuchen
von Sumpner die Erleuchtung eines gleich großen
Zimmers, dessen Wände bekleidet sind mit dunkel-
brauner Tapete 87 Kerzen, blauer Tapete 72
Kerzen, rein gelber Farbe 00 Kerzen, reinem
Holz 50 Kerzen, dunkel gebeiztem Holz 80 Kerzen,
Mörtel 15 Kerzen.

Bunte Mappe.
* Ein Reise-Abenteuer. Herr Meyer,
geborener Berliner und in Geldsachen sehr vor-
sichtig, hatte vor seiner Abreise nach Paris, die
er kürzlich antrat, für den Fall, daß er in dem
„Strudel, Strudel" seines Portefeuilles verlustig
gehen sollte, 2000 Mk. in das Futter eines seiner
Röcke einnähen lassen. Nun geschah es, daß in
dem von ihm bewohnten Hotel ein Bediensteter
mit einer Anzahl der zur Reinigung herausge-
gebenen Kleidungsstücke der Hotelgäste verduftete.
Darunter befand sich auch der mit so kostbarem
Futter ausgestattete Rock unseres Landsmannes.
Schon hatte der Bestohlene mit der ganzen Würde,
die seine hohe Steuerstufe ihm gestattete, das Un-
vermeidliche getragen, als auf einem Spaziergange
die eigentümliche Farbe und der Schnitt eines
Rockes seine Aufmerksamkeit erregt. Eine nähere
Betrachtung des Kleidungsstückes läßt Herrn Meyer
an einen Polizisten mit dem Begehren herantreten,
den Träger des Rockes zu verhaften. „Das geht
nicht", erwidert der Beamte, „denn womit werden
Sie beweisen, daß der Rock Ihnen gehört?" —
„Dadurch, daß Sie in seinem Futter 2000 Mk.
werden eingenäht finden." Nunmehr ersuchte der
Polizist den Monsieur, 'hm zur Wache zu folgen.
Hier that der Mann sehr entrüstet, bis die Trenn-
fcheere ihn ganz kleinlaut machte, denn
dafür, daß er des Kleidungsstückes unrechtmäßiger

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