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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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Biermann, Georg: Die Gemäldesammlung B. Lippert in Magdeburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0028

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DIE GEMÄLDESAMMLUNG B. LIPPERT IN MAGDEBURG


deutschen Privatfammlungen, die ein gefchloffenes Stück moderner deutfcher Kunft-
gefchichte und vielleiclit das bedeutendfte derfelben in [ich begreifen, weil ihr Befißer
mit Bewußtfein auch aus der Produktion des Tages heraus Zukunftswerte erwarb, ob-
wohl fie ihren Schwerpunkt in jener bedeutungsvollen Kunftepoche hat, wo die Ent-
wicklung der deutfchen Malerei im 19. Jahrhundert vor allem einfeßte, in der Zeit der
[iebziger und achtziger Jahre, die durch Perfönlichkeiten wie Leibi, Schuch, Trübner,
Thoma und andere umfchrieben wird. Damals überwog für die künftlerifclie Entwick-
lung zweifellos der Süden und fpeziell München gegenüber dem Norden, wo die
kleine, aber nicht minder anfehnliche Gruppe der Berliner Maler vom Schlage eines
Menzel und des jungen Liebermann die Entwicklung ähnlich vorwärts trieb, und
diefe zwiefache Orientierung gibt demnach auch der Magdeburger Galerie ihr Gepräge
und hat jenen ausgezeichneten Schafs von Bildern beftimmt, von dem hier einiges
mitgeteilt werden [oll.
Herr Lippert befißt von Leibi den prachtvollen Männerkopf eines Bauern, der aus
der ießten koloriftifchen Periode des Meifters ftammt, die heute wie nirgends fonft in
Köln gewertet werden kann. Sicher i[t es intereffant, neben diefem Bild jene kleine,
aber von feinem Duft durchfeßte Landfchaft J. Sperls zu fehen, auf der Leibis Garten
dargeftellt ift. Beider Künftler Werke aber führen ohne weiteres zu jenem anderen

Abb. 7. HANS THOMA,
ItalienifcheLandfdiaft. 1881


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