Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
22. Heft
DOI Artikel:
Rundschau - Sammlungen
DOI Artikel:
Ausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0836

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SAMMLUNGEN ° AUSSTELLUNGEN

Gefchenk eine Gravüre nach dem Gemälde von
B. Fabritius im Braunfehweiger Mufeum, ferner
eine Radierung von 0. Harting. Ein Fifch-
Stiheben von A. W. van Voorden ift nur leih-
weife aufgefteiit.
Die kleine plaftifche Sammlung hingegen er-
fuhr durch den Ankauf der gewaltigen Bronze-
gruppe „Pflügende Ochfen" von Charles van
Wijk eine willkommeneErweiterung. Das präch-
tige Werk wurde inmitten der Gemälde der
Haagfchen Schule aufgefteiit, deren Charakter es
fich fowohl durch Sujet und Auffaffung als auch
durch feine malerifchen Eigenfchaften wunder-
voll anpaßt. Die Aufteilung und die Bekleidung
des Sockels wurden in Übereinftimmung mit dem
Künftler ausgeführt. R. B.
TRIPOLIS Eine der erften Sorgen der ita-
lienifchen Regierung war nach der Pazifikation
des Landes dieErrichtung eines lokalenAntiken-
Mufeums. Prof. Aurigemma hat nun alles, was
von Antiken in Tripolis und der Umgebung frei
umherftand und dem Verderben ausgefe^t war,
gefammelt und in der früheren türkifchen Gen-
darmeriekaferne beim Kafteil untergebracht.
Außer den klaffifchen Objekten hat er mit Recht
feine Aufmerkfamkeit auch auf die arabifche
Kunft gerichtet. L. P.
WIEN Die Neuordnung der GEMÄLDE-
GALERIE DES AH. KAISERHAUSES hat in der
letzten Zeit abermals rüftige Fortfehritte gemacht,
fo daß nunmehr die Aufteilung der einen Hälfte
der Sammlung beendet ift. Zuletzt wurden die
folgenden, nach den bisher bewährten Prinzipien
neu ausgeftatteten und neugeordneten Säle dem
Publikum wieder zugänglich gemacht: Saal V
(graue Befpannung): Gemälde des 18. Jahrhun-
derts, die Kunft unter der Kaiferin Maria Therefia
(Canaletto, Zoffani); Kabinett VH, VIII und IX
(graue Befpannung): die fpanifche Schule des
16. und 17. Jahrhunderts, Velazguez, italienifche
Skizzen der Barockzeit, darunter auch drei neu
erworbene, bzw. aus dem Depot übernommene
Werke Magnascos, italienifche und franzöfifche
Gemälde des 18. Jahrhunderts; die englifche
Schule, faft durchweg Neuerwerbungen der
jüngften Zeit (Reynolds, Gainsborough, Rae-
burn, Hogarth); die öfterreichifche Schule des
18. Jahrhunderts, vor allem die Skizzen der öfter-
reichifchen Barockmaler; Saal VI (tiefroteBefpan-
nung): die deutfehen und öfterreichifchen Gemälde
des 17. und 18. Jahrhunderts; Saal HI (grüne Be-
fpannung): die deutfehen und öfterreichifchen
Schulen des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter
die neuerworbenen Altarwerke aus dem Kreife
Michael Pachers; Kabinett X: deutfehe Bilder des

18. Jahrhunderts, Holbein, Dürer — hier befon-
ders wirkungsvoll die Neuaufteilung des Aller-
heiligenbildes. — Die gefamte Neuordnung der
Gemäldegalerie foll nach ihrer Vollendung in
einem illuftrierten Auffa^ eingehend gewürdigt
werden. * *
*
Die durch den Erweiterungsbau des K. K.
ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS für Kunft und
Induftrie veranlaßte Neuordnung feiner Samm-
lungen ift vor kurzem durch die Wiedereröff-
nung der Säle I und 11, die (mit dem bereits vor
längerer Zeit eröffneten Oberlichtfaal) die Me-
talifammlung des Mufeums enthalten, beendet
worden.
AUSSTELLUNGEN
AMSTERDAM A quelgue chose malheur
est bon! Die Wirren auf dem Balkan haben
unter anderem die Einfuhr von kaukafifchen und
perfifchen Teppichen nach Konftantinopel unter-
bunden. Die koftbaren Stücke konnten nicht
mehr nach dort verladen werden und — aus
dem Grunde ift es Onder den Sint Maarten
nicht fchwer gefallen, orientalifche Teppiche zu
bekommen. — Eine umfangreiche Ausftellung,
worunter fehr fchöne, große Stücke, ift nun in
dem vornehmen Haufe wieder ausgeftellt. Fär-
bungen fieht man da, — fo fein, fo filbrig und
tief von Farbe, wie zurzeit draußen unter dem
Herbftlaub. Und, man hört oftmals klagen, daß
es unter orientalifchen Stücken keine tadellofcn
mehr gebe, was hier zu fehen ift, ift alles un-
verfehrt. * ^ *
Anstellung über die „franzöfifche Zeit".
A. Th. Hartkamp wird vom 15. November bis
2. Dezember in zwei Sälen des STÄDTISCHEN
MUSEUMS in Erinnerung an den Gedenktag
der Wiederherftellung niederländifcher Unab-
hängigkeit eine Ausftellung veranftalten, die die
Herrfchaft der Franzofen über Holland und dieBe-
freiung davon zum leitenden Grundgedanken hat.
* * *
„De onafhankelijken". Die Vereinigung
bildender Künftler „Die Unabhängigen" hat am
8. November in ihrem Gebäude in der Willaert-
ftraat eine zweite internationale juryfreie Aus-
teilung eröffnet. Die Ausftellung umfaßt dies-
mal: Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Paftelle,
Graphik, Skulpturen, angewandte Kunft und
architektonifche Arbeiten. Sie bleibt vier bis
fünf Wochen geöffnet. R. B.
BERLIN Die GEMÄLDEAUSSTELLUNG I.B.
NEUMANNS, die, bisher etwas abfeits gelegen,
nicht fo ganz zu ihrem Rechte kam, ift nun neben

804
 
Annotationen