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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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24. Heft
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Ausstellungen
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Denkmalpflege
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0921

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DENKMALPFLEGE

möglich gemacht wurde unter der Vereinsdirek-
tion für die Galerie erfprießlich zu wirken.
Hoffentlich entfchließt fich nun die Stadt recht
baid, der Galerie den lange gefparten Direktor
zu geben. ch.

DENKMALPFLEGE
SCHWEIZERISCHES JAHRBUCH
FÜR KUNST- UND DENKMAL-
PFLEGE Der Verband der [chweiz. Kunft-
mufeen beabfichtigt die Herausgabe einer perio-
difchen Publikation, welche über die Tätigkeit
der Behörden, der Mufeen, der Künftler und
Kunftvereine orientieren foil, die eine Überficht
über die Ausheilungen fchweizerifcher Künftier
im In- und Ausiande, über die wichtigftenNeu-
anfchaffungen auf dem Gebiet von AAalerei, Plaftik
und Graphik geben wird, fowie über die neue
Kunftiiteratur. Diefes Nachfchiagewerk hat vor
allem die Beftimmung, im In- und Auslande
die Kunft und Kunftbeftrebungen der Schweiz
bekannter zu machen. Auf Antrag der eidge-
nöffifchen Kunftkommiffion hat der Bundesrat
eine offizielle Subvention des Jahrbuches be-
fürwortet. C.
'S-HEERENBERG Das Rathaus von
's-Heerenberg ift ein fchönes gotifches Gebäude,
eines der wenigen aus der Zeit in diefer Gegend.
Eine Reftauration ift nach den unverantwortlichen
Veränderungen, die im Laufe der Jahre angebracht
wurden, nach der Verunftaltung der urfprüng-
lichen Architektur und bei dem beklagenswerten
Zuftand, in dem das Gebäude fich befindet,
dringend nötig. Ein Gefuch der Gemeindever-
waltung von Bergh um Unterftü^ung wurde
von der Provinzialen Gelderfchen Arcbäologifchen
Kommiffion kräftig unterftü^t, welche fchon in
ihrem Jahresbericht von 1906 dieAufmerfamkeit
auf diefes merkwürdige gotifche Gebäude lenkte,
das aus einer Zeit ftamme, aus der nur wenig
Rathäufer im Lande noch erhalten feien. Das
Reich befchioß, für die Reftaurierung eine Unter-
ftüt$ung von 9000 Gulden zu bewilligen. Die
Gefamtkoften wurden auf 16759 Gulden ver-
anfchlagt. Die Deputierten Staten van Gelder-
land verfuchten nun, da die Gemeinde Bergh
ohne Mittel ift, die Provinz. Staten um provin-
zielle Unterftü^ung, die fich auf die Hälfte der
noch ungedeckten Koften beläuft, alfo um ca.
3900 Gulden. R. B
ROM VATIKAN. Die vor einem halben Jahre
in der Kapelle Nicolaus V. entdeckten Fresken

des Fra Angelico find im Laufe des Sommers
vonCavenaghi in fachgemäßer Weife reftauriert
worden.
Allerdings kann man kaum von einer Reftau-
ration fprechen, da die Fresken tadellos erhalten
find. Es galt vor allem den Staub vorfichtig zu
entfernen und hier und da die Mauerriffe aus-
zufüllen.
Die Wirkung, die diefe Reliquien FraAngelicos
in den wieder freigelegten Fenfterlaibungen aus-
üben, ift fchlechthin einzigartig. Der Charakter
der Kapelle fcheint völlig verändert, feit man
ftatt der nachgemachten die wirklichen Fenfter
fieht. Das Licht erhält die Kapelle allerdings
nach wie vor durch das je^t mit But$enfcheiben
gefchioffene Bogenfenfter über dem Altar.
Leider wird dem Publikum einftweilen noch
nicht der Eingang in die Kapelle geftattet, da
das Altarbild des fpäten Cinquecento noch durch
ein Triptychon aus der Zeit Fra Angelicos zu
erfe^en ift. Auch die vom Vatikan veranftalteten
Aufnahmen der Fresken find noch nicht im Handel
erfchienen, da eine kleine Publikation diefer
wunderfamen Entdeckung geplant wird.
Befonderen Dank hat fich Cavenaghi auch da-
durch erworben, daß er bei diefer Gelegenheit
die Wände der Kapelle vorfichtig reinigen ließ,
die nach der Sixtina das fchönfte Heiligtum ift,
das der Vatikan befit^t.
Monfignor Misciatteili, der, wie vielleicht
niemals ein Präfekt des Apoftolifchen Palaftes
vor ihm, Verftändnis und Gefchmack befit$t, hat
auch das Glück gehabt, aus der Propaganda
Fide eine große Anzahl von Gemälden in den
Vatikan überführen zu können. Diefe Gemälde
find allerdings zum größeren Teil wertlos, aber
es finden fich doch in der Sammlung einige
höchft bemerkenswerte Stücke.
Die Bilder find einftweilen neben der Floreria
untergebracht, in einem Magazin, das fich an
die Pinakothek des Vatikans anfchließt und
mehrere Säle umfaßt. E. St.
UTRECHT An maßgebenden Stellen finden
augenblicklich Unterhandlungen ftatt, um eine
Reftaurierung des Klofterganges beim Dome
durchzuführen. Das Verfammlungszimmer des
Kirchenrates foll gefchliffen, die dadurch frei-
werdende Mauer reftauriert und gleichzeitig eines
der Fenfter an der Südfeite des Domes wieder-
hergefteilt werden. Die Leitung der Arbeiten
liegt in den Händen des Rcichsarchitekten für
Denkmäler: A. Mulder. R. B.
n a n

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