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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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22. Heft
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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Neue Kataloge
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0851

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

Futter-München eröffnet worden, die in den
ausgefucht heften Werken das ganze Schaffen
diefes Künftiers zeigt. Ferner find noch einige
fehr feine Werke von R. Schleich, W. Trübner,
Max Slevogt, 0. Kokofchka u. a. m. neu ausge-
ftellt.
MÜNCHEN In der anfangs Oktober ge-
gefchioffenen Sommerfchau der Neuen Kunft bei
Hans Golfs, wurden außer den kürzlich ge-
nannten Werken noch verkauft: Hoetger „Däm-
merung", Büfte in Mufchelkalk, an das Stadt-
mufeum in Danzig, derf. 5 Majoliken an die
Kunfthalle Mannheim. Ferner an Private: Werke
von Georg Kars, E. L. Kirchner, Kokofchka,
Friesz, Rohlfs, Afcher, Macke, Kisling, Pascin,
H. Huber, Stückgold, Maillol, Exner und Kögen,
fowie eine große Anzahl von Radierungen. Das
gefamteVerkaufsrefultat diefer Revue der neuen
Kunft war 32 Gemälde und Aquarelle, 21 Pla-
ftiken und Majoliken und ca. 150 Radierungen,
Handzeichnungen und andere graphifche Blätter.
* * *
Die Ausftellung von Zeichnungen, Gemälden
und Plaftiken des jungen Edwin Scharff in der
Galerie Caspari hat nicht nur in München
großes Auffehen gemacht. Verfchiedene Galerien,
wie Köln und Mannheim haben Zeichnungen
erworben. Wahrfcheinlich wird die Samm-
lung auch bald in Berlin, Hamburg und anderen
Städten gezeigt werden.
Mitte November bringt die Galerie Caspari
eine Ausftellung von neuen Werken von Carl
Caspar und Maria Caspar Filfer, der fich
dann im Laufe des Dezembers eine Ausftellung
von Odilon Redon, Paris, anfchließen foll.
NEW-YORK Meffrs. Duveen Bros., Kunft-
händler hier und in London, deren Verurteilung
wegen Zollunterfchlagung noch keineswegs ver-
geffen ift, fcheinen eine etwas unbegreifliche
Vorliebe dafür zu haben, als Angeklagte vor
Gericht zu erfcheinen und diefes als Verurteilte
zu verlaffen. Ob fie das als gute Reklame für
die Solidität ihres Haufes und die Art ihrer Ge-
fchäftsführung anfehen, ift ihre eigne Sache. Faft
fcheint es fo. Aber fie könnten fich wohl fehr
darin täufchen. Der leßte „Fall Duveen" befteht
darin, daß fie Miß Charlotte Springer, die den
Verkauf von Wandteppichen ufw. aus dem Befitj
König Alfonfos an Pierpont Morgan für fie ver-
mittelte, die ihr zukommende Provifion nicht
zahlen wollten. Der Dame ift nun vom Supreme
Court die Summe von ^ 20000 zugefprochen
worden, und Duveens dürften noch hohe Koften
dazu zu tragen haben. F.

NEUE KATALOGE
Jofeph Baer & Co., Frankfurt a. M., Hochftraße 6.
Katalog 615: Phitofophie, enthaltend einen Teil der Biblio-
thek des verdorbenen Geh. Ober[chulrats Wendt-Karlsruhe.
Jofeph Baer & Co., Frankfurt a. M., Hochftraße 6.
Frankfurter Bücherfreund XI. Nr. 3—4. Incunabula tgpo-
graphica 1459 15C0. (Mit 12 Tafeln, 43 Abb. u. 3 Regiftern.)
Georg & Co., Bafel, Freieftr. 10. Antiquariatskatalog
Nr. 108. Werke aus allen Gebieten.
Gilhofer&Ranfchburg, Wien , Bognergaffe2. Antiqua-
rifcher Anzeiger Nr. 106.
KartW. Hierfemaim, Leipzig, Königßr. 29. Monat-
lichesVerzeichnis. Neue Folge Nr. 1. (Archäologie, Archi-
tektur, Kunftgefchichte und Kunftgewerbe, orientalifche
Kunft ufw )
AMSTERDAM Frederik Müller & Cie.
verfteigern am 25. und 26. November eine um-
fangreiche Kollektion von Gemälden alter
und neuer Meifter, fowie von Aquarellen und
Zeichnungen ausverfchiedenemBefiß. Unter den
Werken neuerer Meifter ragen namentlich zwei
Gemälde aus der Zeit in Arles und zahlreiche
Zeichnungen von van Gogh, zwei Frühwerke
von Jofeph Israels, Arbeiten von Mauve und
Monticelli hervor. Unter den alten Gemälden
befinden fich Werke von Arent Arentsz, Ter-
borch, dem älteren Breughel, Aelbert Cugp, Dou,
drei Gemälde Jan van Goijens, Hondecoeter,
Nie. Maes, v. d.Neer, ein Hauptftück von Potter,
Ruijsdael u.a. Das Ausland vertreten Montagna
und ein Selbftporträt Angelica Kauffmahns.
Sehr umfangreich ift auch eine Kollektion von
Antiquitäten aller Art, die an derfelben Stelle
vom 25. bis 28. November zur Verweigerung
kommt. Sie beginnt mit einer langen Reihe
oftafiatifcher blauer und bunter Porzellane, um-
faßt eine fdiöne Reihe zumeift fignierter Delfter
Fayencen, Perfifcher und Rhodifcher Keramik.
Die Möbel entftammen zumeift dem 17. Jahr-
hundert, daran fchüeßt fich eine kleine Kollektion
von Biidwebereien. Eine Abteilung für fich bildet
die Sammlung von Midzou-ire-Stücken (Samm-
lung Molenaar), meift Stücke des 17. und 18. Jahr-
hunderts in Bronze, aber auch Keramik und fogar
ein Stück in Bergkriftali umfaffend. Holländifches
Silber, Perl- und Diamantfchmuck, Glas, allerlei
Brie ä Brac, einige Spißen, etwas Graphik und
wenige Bücher befchließen den Katalog, den die
Firma ebenfo wie den Gemäldekatalog mit vor-
züglichen Tafeln reich ausgeftattet hat.
Die Medaille, welche nach den Auffchriften
das Eigentum Rembrandts als Mitglied der
Amfterdamer St. Lucasgilde (1634) gewefen fein
muß, wird Ende November gleichfalls bei Fred.
Müller & Cie. in Amfterdam verfteigert werden.

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