Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
21. Heft
DOI Artikel:
Wettbewerbe
DOI Artikel:
Personalien
DOI Artikel:
Vermischtes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0801

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WETTBEWERBE ° PERSONALIEN ° VERMISCHTES

DRESDEN Am22. Oktober i[t die Entfchei-
dung des Preisgerichtes über die 55 Entwürfe
gefaben, die in dem Wettbewerb für den Neu-
bau einer modernen Gemäldegalerie eingegangen
waren, und zwar erhielten die Architekten Kra-
mer & Pufch und der Profeffor Beftelmeger
jeder einen zweiten Preis von 11000 Mark.
Ein dritter Preis wurde Geh. Rat Düifer zu-
gefprochen, verfchiedene andere Entwürfe für
je 200 Mark angekauft. Ein erfter Preis wurde
nicht verteilt, auch keiner der prämiierten Entwürfe
zur Ausführung empfohlen, da fämtiiche Löfungen
zurVorausfefsung hatten, daß der Neubau auf
dem vom Kultusminifterium vorgefchiagenen
Geiände am Zwinger errichtet werde. Vielmehr
wurde ein zweiter Entwurf der Firma Kra-
mer & Pufch, der auch einen Preis von 4000 M.
erhielt,zurAusführung einftimmig empfohlen.
Diefer Entwurf ordnet das Gebäude fo an, daß
das Stadtbild, von der Hauptwache aus gefehen,
abgefchloffen erfcheint, und bildet fo ftädtebau-
lich wie künftlerifch eine ausgezeichnete Löfung.
Mit diefer Entfcheidung fcheint die Gefahr ab-
gewendet zu fein, die dem Zwinger durch das
unglückliche Projekt des Kultusminifteriums
drohte, den Neubau unmittelbar neben der jetzigen
Galerie zu errichten. Daß das nicht gefchieht,
ift um fo notwendiger, als durch den in jeder
Hinficht verfehlten Neubau des Schaufpielhaufes
die einzigartige Erfcheinung des Zwingers be-
reits aufs empfindlichfte gefchädigt worden ift.
WIEN Das Unterrichtsminifterium hat einen
Wettbewerb auf dem Gebiete der Hiftorien-
malerei ausgefchrieben: Es handelt fich um Ent-
würfe für eine Darftellung der Heerfchau Kaifer
Maximilians 1. in Trient 1508, die zum Schmuck
des Feftfaales des neuen Kriegsminifteriums
beftimmt ift. An der Konkurrenz können fich
nur öfterreichifche Staatsbürger beteiligen; unter
die vom Preisgericht vorgefchiagenen Bewerber
gelangt die Summe von 10000 K. zur Verteilung.
WIESBADEN Bei dem Wettbewerb zur
Erlangung eines Städtebauplanes für die Hm-
geftaltung des hervorragenden Teiles der Stadt
wurde der erfte Preis nicht verteilt. Zwei zweite
Preife erhielten Prof. Fr. v. Thierfch-Mündien
und die Architekten Werz & Huber-Wiesbaden.
Der dritte Preis kam an den Berliner Architekten
Henry Groß und ein Entwurf von Zollinger-
Neuköln wurde angekauft.
n n a

PERSONALIEN
BERLIN Dr. Theodor Demmler ift nun-
mehr endgültig zum Direktorialaffiftenten an der
Abteilung der Bildwerke und der Gemäldegalerie
der Kgl. Mufeen ernannt worden, welche Stel-
lung er bisher kommiffarifch verwaltete. Er tritt
an die Steile des jetzigen Direktors des Zeug-
haufes, Dr. Binder.
GRAZ Der Affiftent am kunfthiftorifchen In-
ftitut der hiefigen Univerfität, Dr. Rudolf Ame-
feder, wurde zum Praktikanten an der Biblio-
thek der k. k. Akademie für bildende Kunft in
Wien ernannt „bei gleichzeitiger Verwendung
als Konzeptskraft im Kunftdepartement des Mi-
nifteriums für Kultus und Unterricht". In Graz
übernimmt Dr. Hans Heubach, Volontär am
Kaifer Friedrich-Mufeum in Berlin, die Affiften-
tenftelle.
WIEN Hier ftarb der Maler Regierungsrat
Karl Karger im 66. Lebensjahr. Als Schüler
Eduards von Engerth war er deffen Mitarbeiter
bei dem Freskenfehmucke der Wiener Hofoper.
Audi zwei Plafonds des neuen Burgtheaters
find fein Werk. Einige feiner Tafelbilder find
in den Befit$ desKaifers und der Gemäldegalerie
des Ah.Kaiferhaufes übergegangen. Von 1887
bis 1908 war K. als Profeffor an der Kunft-
gewerbefdiule des k.k. öfterreichifdienMufeums
für Kunft und Induftrie tätig.
* * *
Hier ftarb ferner der Porträt- und Genremaler
Hugo Schubert im 39. Lebensjahre; er war
Mitglied des Hagenbundes, fpäter desAlbrecht-
Dürerbundes.

VERMISCHTES
BERLIN Die neue Univerfitätsauia im alten
Bibliotheksgebäude foll demnächft einen be-
fonderen Schmuck durch ein Wandgemälde Arthur
Kampfs erhalten, zu dem der Künftler bereits
die Vorftudien und den Karton begonnen hat. Das
Thema find Fichtes Reden an die deutfehe
Nation. Im Februar kommenden Jahres gedenkt
Prof. Kampf, der auch diefes Bild felbft auf die
Wand malen will, mit der Malerei zu beginnen.
* *
*
Dem GlasmalerGottfried Heinersdorff wurde
auf der Leipziger Baufachausftellung für feine
Fenfter nach den Entwürfen von Pechftein.Thorn-
Prikker, Cefar Klein und Unger die Goldene
Medaille verliehen.

769
 
Annotationen