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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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5. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0217

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

Hogarth z. B. „Peg Woffington", nur # 2100.
Auch die zahireich und teilweife gut vertretenen
Barbizonmaler konnten es zu keinen [ehr hohen
Summen bringen. Was fo oft in folchen Fällen
zu bemerken ift, der Eifer war von vornherein
dahin. Es feien vermerkt: Corot, „Die Riefen-
weiden", # 2600; dito, „Das Häuschen am Wege",
# 1050; dito, „Italienerin", #400; Millet, „Junges
Mädchen einen Apfel effend", # 1050; dito,
„Liebespaar auf dem Felde", # 525; „Rouffeau,
„Die Farm", # 575; dito, „Sonnenuntergang",
# 675; Decamps, „Schulzeit im Orient", # 475;
dito, „Der Samariter", # 2550; Troyon, „Land-
fchaft mit Schafen", # 325; Diaz, „Wald bei
Fontainebleau", # 600; Daubigny, „Landfchaft",
# 700; Ifabey, „Straßenfzene", # 400; Vollon,
„Stilleben", # 325; Daumier, „Siefta", # 410;
Courbet, „Wafferftrahl", # 325; Reynolds, „Cu-
pido", # 1500; ditofzugefchr.), „Biafender Knabe
und Nymphe", #825; Lawrence, „Lady Caven-
dish", # 400; Morland, „Zigeunerlager", # 400;
dito, „Haustür", # 650; van Goyen, „Erntezeit",
# 1500; Rembrandt (?), „Anbetung der Hirten",
# 400; van Dyck (?), „Marguerite, Herzogin von
Cleveland", #315; Jan van Ravefteyn, „Damen-
porträt", #775; Salvatore Rofa, „Sturm", # 400.
Der Telegraph meldet, daß in der Auktion der
Bordenfammlung am 14. Februar Rem-
brandts „Selbftmord der Lucretia" aus dem
Jahre 1664 um # 130000 verkauft worden ift.
DiefesGemälde hatte imSanDonatoverkaufinl880
#29200 gekoftet. Turners „Regatta" aus dem
Jahre 1828, deren Pendant im Londoner Vic-
toria- und Albertmufeum hängt, trug # 105000
ein; es war in 1835 um ^*199^2 nach Amerika
verkauft worden. Romneys „Willetkinder" aus
dem Jahre 1789—90 brachte es auf # 100000.
Die 42 Gemälde umfaffende Sammlung ergab
ein Gefamtrefultat von faft # 800000. F.
AUS DER SAMMLERWELT
UND VOM KUNSTHANDEL
DRESDEN Die Galerie Ernft Arnold feßt
die Sonderausfteliungen Dresdner Künftler durch
eine Ausftellung von E. R. Dieße fort. Ferner
findLudwig vonHofmannundFriedrich Kall-
morgen mit Kollektionen vertreten. Im oberen
Stockwerk zeigen drei Berliner Künftler: Burger,
Richter und Herrmann ihre Werke.
LONDON Die Firma Gorer hat die erft-
klaffige Sammlung chinefifchen Porzellans
des Mr. G.R. Davies angekauft, die 600 Stücke
enthält. Sie follzunächftzuAusftellungszwecken
nach Amerika überführt werden. F.

NEW-YORK Mr. J o h n N. W i 11 y s -Toledo
hat Rembrandts „Pilger im Gebet" aus dem
Jahre 1664, einft in der Weber- und dann in der
Maurice Kann-Sammlung, um, wie es heißt,
#250C00 angekauft und es demToledo-Mufeum
als Lehen zur Ausftellung überlaffen. Liefern
Mufeumhater ebenfalls feinen van Dyck, „Por-
trät des Grafen Wolfgang von Pfalz-Neu-
burg", und andere Gemälde übergeben. Der-
felbe Sammler hat foeben einen Franz Hals,
„Porträt des Jofeph Coeymans", aus 1664 um
# 150000 erworben, der bei Hofftede de Groot
erwähnt wird und 1910 in London in den Grafton
Galleries zu fehen war. Auch diefes Bild ge-
hörte einft der Maurice Kann-Sammlung an.
Außer diefen zwei Gemälden hat Mr. Willys
kürzlich noch fieben andere Werke erworben,
darunter Gainsboroughs „Königin Charlotte";
Romneys „Mrs. Maloney"; Hoppners „Lady
Rancliff"; Raeburns „Miss Frazer of Reelig".
Anderer Ankäufe wegen hat Willys fich jeßt
nach Europa begeben.
Mr.Henry C.Frick hat zwei GemäldePaolo
Veronefes angekauft, „Weisheit und Stärke"
und „Tugend und Lafter", die um ca. 1550 ge-
malt worden find und einft der Königin Chriftine
von Schweden gehört hatten.
Houdons Marmorbüfte feiner Tochter Sabine,
im Alter von 10 Monaten aus dem Jahre 1788,
ift um # 100000 von E. H. Gary angekauft
worden.
Mr. Edward T. Stotesbury-Philadelphia
hat eine Landfchaft von A. Cuyp für # 75000
erworben.
Sir William Vanhorne-Montreal, der fchon
eine wertvolle Sammlung alter Meifter (darunter
vier Rembrandts, F. Hals, Greco, Murillo ufw.)
befit^t, hat diefer zwei neue Rembrandts zu-
gefügt: „Porträt eines jungen Rabbiners" (Preis
# 100000), früher in der Rudolph Kann-Samm-
lung, und „Porträt eines Mannes mit fchwarzem
Käppchen" (Preis ca. # 50000).
Mr. E. Huntington hat vor kurzem Rom-
neys „Mrs. Siddons und Schwefter" für #150000
erworben; außerdem ein Gruppenporträt von
Raeburn und Hoppners „Mrs. Munroe".
Van Dycks „Porträt der Madame de Cot-
tignies" aus der Zeit nach feiner Rückkehr aus
Genua und vor feiner Überfiedlung nach Eng-
land ift einem neuen Sammler verkauft worden.
Das Bild kommt direkt aus dem Befit^ eines
Nachkommen der Dargeftellten.
Meffrs. Knoedler hielten kürzlich eine Rae-
burnausftellung ab, in der 24 Porträts des
fchottifchen Künftlers zu fehen waren. F.

Der Cicerone, V. Jahrg., 5. Heit. 15

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