Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
9. Heft
DOI Artikel:
Personalien
DOI Artikel:
Wettbewerbe
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0373

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PERSONALIEN ° WETTBEWERBE

von der Academie des Beaux-Arts präfentiert
wurde (auf der auch Gabriel Ferrier ftand), hat
der Minifter Aibert Besnard ais Nachfolger
gewählt, von welcher Verkörperung künftierifcher
und diplomatifcher Qualitäten man [ich das Befte
zum Heil der Villa Medici verfpricht.
ln „Art decoratif" lefen wir einige dem offi-
ziellen Bericht Henry Roujons entnommene Be-
merkungen über den ießtjährigen Pflichtfalon
der Rompenfionäre, die uns daran erinnern, daß
cs dort wunderlich zugeht. Die Kritik ift hart;
denn die Sendungen „laffen Arbeit und Studium
vermiffen". Die Jagd des Adonis des M. X.
„könnte ebenfo gut die Verlobung darftellen".
Eine Kopie nach Veronese des Herrn Y. beweift
nichts als den geringen Fleiß diefes Penfionärs.
Mit den Skulpturen fteht es nicht anders. „Die
Ausftellung von 1912 zeugt, als Ganzes, mit
trauriger Beredfamkeit von den geringen Sor-
gen, die die Rompenfionäre [ich machen „de
realiser des oeuvres bien conpues et vigoureuse-
ment executees".
ROM Es find ernannt worden: Graf Romano
Romani zum Mitgliede der Konfervatoren der
antiken Denkmäler der Provinz Macerata und
der Ing. Salv. Seinto Patti zum gleichen Amte
der Provinz Catania. Zu Honorarinfpektoren
wurden ernannt: Dr. D. Rofetti für Chieti,
Prof. G. Jezzi für Guardiagrele, Dr. P. Ro-
fario für Bovino (Prov. Foggia) und G. Sab-
bione für Montebelluno (Prov. Trevifo). L. P.
STOCKHOLM An Stelle des zurücktreten-
den Reichsantiquars, des Prof. Oskar Montelius,
ift der Direktor des Nordifchen Mufeums, Dr.
Bernhard Salin, zum Reichsantiquar er-
nannt worden.
1VEIMAR Prof. Albin Egger-Lienz, der
im vorigen Jahre nicht nur durch feine Werke
Auffehen machte, hat foeben feine Entlaffung
aus dem Lehrerverbande der Akademie erbeten
und erhalten. Aus dem Abfchiedsgefuch, das
die „Tägliche Rundfchau" in voller Ausführlich-
keit veröffentlicht, geht indes hervor, daß nur
Motive rein künftierifcher Natur ihn dazu ver-
anlaßt haben. Es heißt da unter anderem: Ein
großes Werk drängt zur Ausführung, ein Zyklus,
für den ich alle Jahreszeiten der Natur brauche
und — entbehre. Ein längerer Urlaub könnte
mir nichts helfen, und mein Hierfein wäre nur
ein Urlaub von meinem künftlerifchen
Leben. Und auch der Akademie wäre nicht
gedient mit einem Lehrer, der fein Amt als
Feffel empfindet. Die Entbehrung meiner Welt

müßte geradezu eine Verbitterung hervorrufen,
die mir zuleßt auch die Freude am Lehren nähme.
So kann ich denn mein Anfuchen mit derVer-
ficherung fchließen, daß nicht die leifefte Willkür
oder Laune augenblicklicher Verftimmung, fon-
dern einfach die Notwendigkeit einer Natur das-
felbe verurfacht, das Heimweh.
* * *
Der Dozent für Kunftgefchichte und Äfthetik
an der Hochfchule für bildende Künfte, Prof.
Dr. Otto Egg elin g wird mit Ablauf des Sommer-
femefters aus dem Lehrkörper ausfeheiden.

WETTBEWERBE
BERLIN Das auswärtige Amt will zur Er-
langung von Entwürfen für einen neuen Palaft
der deutfehen Botfchaft in Wafhington einen
allgemeinen freien Wettbewerb für die
deutfehen Architekten eriaffen.
KREFELD Bei dem Preisausfchreiben
des Kunftvereins für die Rheinlande und Weft-
falen für einen Marmorfries zum Schmucke
des Treppenhaufes des hiefigenKaiferWilhelm-
Mufeums konnte der erfte Preis nicht vergeben
werden. Es wurde daher eine zweite Kon-
kurrenz zwifchen den Trägern der übrigen
drei Preife, den Düffeldorfcr Bildhauern P. Stam-
men, F. Coubillier und G. v. Bochmann d. J.
ausgefchrieben.
MONTEVIDEO Bei dem großen internatio-
nalen Wettbewerb um einen Generalbebau-
ungsplan, zu dem auch einige namhafte deut-
fche Städtebauer feitens der Regierung befonders
eingeladen worden waren, fiel der zweite Preis
im Betrage von 13000 Mark an den Prof. Joh.
Brix von der technifchen Hochfchule in Char-
lottenburg, der fchon beim Wettbewerb Groß-
Berlin einen erften Preis erhalten hatte. Seine
Mitarbeiter waren diesmal Architekt E. Maul-
Charlottenburg und Stadtbaumeifter 0. Hecker-
Berlin.
ROSTOCK BeimWettbewerbumdenFrit;
Reuterbrunnen fiel der erfte Preis an den
Nürnberger Bildhauer Ewald Hoiß, der zweite
an Stephan Walter-Friedenau, der dritte an
Wilhelm Krufe, ebenda, und der vierte an
Reinh. Felderhoff in Charlottenburg.
n n n

343
 
Annotationen