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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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VERMISCHTES ° LITERATUR

dender Zweifel, die meiften ruffifchen Ardiäologen
und Kunfthiftoriker [ie ais echt erkannten, bis
endiieh die chemifdie Analyfe des Silbers die
moderne Herkunft desfelben bewies. Wie es
fich erweift, handelte es fich um Erzeugniffe
eines äußerftgefchicktenSilberfchmieds inOdeffa,
der mit feinen Fälfchungen einen redit fchwung-
haften Handel trieb und bereits mehrere Sammler
in Odeffa, Kiew und im Auslande hinters Licht
geführt hatte. P. E.
MÜNCHEN Zufammenfet^ung der Sezef-
fionsjury für die nächfte internationale Aus-
heilung im Glaspalaft: 1. Präfident: Hugo von
Habermann; 2. Präfident: Albert von Keller;
Schriftführer die Herren Maler Ridhard Winter-
nit$ und Bildhauer Floßmann; weitere Mitglieder:
die Maler Becker-Gundahl, Jofef Damberger,
Julius Diez, Hans v. Hayek, Ludwig Herterich,
Paul Rieth, Rudolf Schramm-Zittau, Franz v.
Stuck und Charles Tooby und der Bildhauer
Bernhard Bleeker.
WIEN Das Preisgericht für die Entwürfe
zur Erbauung des Städtifchen Mufeums auf
der Schmelz hat nunmehr das offizielle Er-
gebnis der Konkurrenz verlautbart. Es waren
im ganzen 40 Entwürfe eingelangt, die gegen-
wärtig im großen Feftfaal des neuen Rathaufes
ausgeftellt find. Die beiden erften Preife (je
11000 K.) wurden den Architekten Dr. techn.
Emil Tranquillini und Karl Hoffmann fo-
wie Hofrat Otto Wagner (für fein Projekt
„Opus IV") zuerkannt. Unter den übrigen Preis-
trägern befinden fich Oberbaurat Baumann,
dieArchitekten Lehrmann und Walter, Anton
Floderer (Wilmersdorf), Prof. Max Heg eie,
ferner die Architekten Jofef Hofbauer und
Viktor Jonkifch, Prof. A. Payr und V. Baier-
* *
*
Die Stadt Wien hat auf der gegenwärtigen
Ausftellung imKünftlerhaufe die Gruppe „Scherzo"
(Bronze und Marmor) von Jofef Mülin er an-
gekauft; das Kunftwerk ift zur öffentlichen
Aufhellung beftimmt.
LITERATUR
Bei Martin Breslauer, Berlin W. 15, ift ein
Katalog erfchienen, der den Titel führt: DAS
SCHÖNE BUCH IM WANDEL DER ZEIT und
der in verfchiedenen Abteilungen fehr wertvolles
Material zurGefchichtederBuch-Illuftration auf-
führt. Befonders die Abteilungen der koftbaren
Handfchriften, zum Teil mit Miniaturen, und ein-
zelne Pergamentminiaturen, enthalten überaus
koftbare Stücke, als fchönftes wohl das Livres

d'heures aus der Familie da Cofta, deffen mehr
als 200 Miniaturen der Zeit und der nächften
Umgebung Hans Memlings angehören dürften.
Daß auch die Abteilungen der Druckwerke des
16.—20. Jahrhunderts viel wertvolles enthalten,
und daß der Katalog überhaupt einen refpek-
tabeln Beitrag zur Bibliographie darftellt, braucht
nicht befonders gefagt zu werden.
Im gleichen Verlage haben die Freunde und
Verehrer PaulSchwenkes, des ausgezeichneten
Bibliographen, zu deffen 60. Geburtstage unter
der Führung Adalbert Hortzfchanskys einen
ftattlichen Quartband inhaltreicher Abhandlungen
erfcheinen laffen, die fich zumeift auf bibliogra-
phifchen Gebiete bewegen, aber z.T. doch ge-
rade auch auf das Intereffe der Kunfthiftoriker
rechnen dürfen. So z. B. die Forfchungen von
Rudolf Ehwald-Gotha über eine franzöfifche
Miffalhandfchrift des 14. Jahrhunderts, die Arbeit
Ernft Voulliemes zur Gefchichte einiger Erfurter
Typen des 15. Jahrhunderts, vor allem aber der
Beitrag: „Der unvollendet gebliebene
Bibliotheksbau des großen Kurfürften"
von Hermann Pick. Hier wird unter Beigabe
einer Tafel der Vertrag abgedruckt, den der
Kurfürft 1687 mit feinem Hofbaumeifter Michael
Matthias Smidts fchloß und nach dem Smidts
den Bau eines Bibliotheksgebäudes zwifchen dem
Apothekenflügel des Schloffes und dem alten
Pomeranzenhaufe an der Oftfeite des Luft-
gartens übernahm. Diefes Projekt, das nur
einen Teil des größeren bildete, den ganzen
Luftgarten mit monumentalen Gebäuden zu um-
ziehen, iftumfo intereffanter, als man annehmen
darf, daß auch zu diefem Bau, wie zu fo vielen
Smidtsfchen, der unter ihm arbeitende Nering
die Entwürfe gefchaffen habe, fo daß fich alfo
eine direkte perfönliche Verbindung ergäbe,
zwifchen diefem erften Monumentalprojekt einer
Pia^anlage und jenem großartigften Plan diefer
Art, der von der Hand Andreas Schlüters
ftammt. H. Fr.
Im Verlage von Henry Holt & Co., 34Weft
33rd Street, New-York, hat der Kurator der
Kupferftichfammlung an der New-Yorker öffent-
lichen Bibliothek, F. Weitenkampf, unter dem
Titel „American Graphik Art" ein Werk ver-
öffentlicht, das die zerftreuten Materialien zur
Gefchichte der graphifchen Künfte in Amerika in
einer kurzen und klaren Darftellung zum erften
Male zu fammeln unternimmt. Es ift dabei
weniger auf eine Aufzählung jedes einzelnen
Künftlers abgefehen, als vielmehr auf eine Gene-
ralüberficht über die wichtigften Persönlichkeiten
und Tendenzen. Das Werk, das mit 37 Illu-
ftrationen gefchmückt ift, koftet ^ 2,75.

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