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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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VERMISCHTES ° LITERATUR

auf 35881000 Dollars, in Deutfchland von 1302000
auf 1838000 Dollars, während Italien im Jahre
1911 für 993000 und im Jahre 1912 für nur
801000 Dollars Kunftwerke nach denVereinigten
Staaten ausführte.
Der Vergleich diefer Ziffern könnte zeigen, daß
die in Italien zum Schuß der Kunftdenkmäier ge-
troffenen Maßnahmen die Verminderung des Ex-
portes um faft 20 Prozent zur Folge gehabt haben,
doch iftzuberückfichtigen, daß fehr viele für den
Export nach Amerika beftimmte Kunftwerke nicht
den direkten Weg, fondern den Umweg über Paris
oder London nehmen, von wo fie erfahrungs-
mäßig oft um hohen Preis nach Amerika ver-
kauft werden. W. B.
ST. PETERSBURG Auf den internatio-
nalen Kunftausftellungen in Venedig wird
Rußland nunmehr einen eigenen Pavillon be-
fißen, zu deffen Herftellung der Kiewer Kunft-
freund B. J. Chanenko die nötigen Mittel ge-
fpendet hat. Der rufjifche Pavillon wird nach den
Plänen des Akademikers A. W. Schtfchußjew
in den Giardini Publici im Stile der Epoche
Peter I. erbaut und wird aus einem großen und
zwei kleineren Ausftellungsfälen beftehen. Der
Bau foll im laufenden Jahre fertiggeftellt werden.
P. E.

LITERATUR
Unter dem Titel: ANNUARIO B1BLIOGRAFICO
DI ARCHEOLOGIA E STORIA DELL'ARTE PER
L'ITALIA geben zwei tüchtige Fachleute, Fran-
cesco Gatti und Franz Pellati, bei E. Loefcher
& Co. in Rom eine Bibliographie der Archäo-
logie und Kunftgefchichte Italiens heraus, deren
erßer, den Veröffentlichungen des Jahres 1911
gewidmeter Band foeben erfdiienen ift. Ein
zweiter Band, der die Druckfchriften des Jahres
1912 verzeichnet, foll demnächft folgen. An-
gefichts der eminenten Nützlichkeit foicher Unter-
nehmungen hat man allen Grund, fich darüber
zu freuen, daß es noch immer Gelehrte und
Verleger gibt, die fich der undankbaren Aufgabe
unterziehen, Bibliographien zufammenzuftellen
und zu edieren. Namentlich die Veröffentlichung
pßegt auf Schwierigkeiten zu ftoßen. Der Schreiber
diefer Zeilen weiß ein Lied davon zu fingen.
Hat er doch fechs Jahre warten müffen, bis er
für feine „Allgemeine Florentiner Bibliographie"
einen opferwilligen Verleger fand. Doch dies
nur nebenbei! Hoffen wir, daß die Zeit nicht
mehr fern fei, da auch der Kunftgeiehrte der
Mühe überhoben fein wird, für jedes Thema,

das er behandelt, die ganze Fachliteratur durdi-
zufehen.
Die vorliegende Arbeit ift auf breiter Bafis
aufgebaut. Die ftattliche Zahl von 378 Zeit-
fchriften und Tageszeitungen ift durchgearbeitet,
und die bibliographifchen Angaben belaufen fich
auf nicht weniger denn 3722 aus dem einzigen
Jahre 1911! Die von den beiden Kompilatoren
gewählte Anordnung ift die des „Annuario
bibliografico della Storia d'Italia" von Crivellucci
und Monticoio. Zwei Regifter der excerpierten
Zeitfchriften, das eine in numerifcher, das andere
in alphabetifcher Anordnung, machen den An-
fang. Darauf folgt das alphabetifch nach Autor-
namen geordnete Verzeichnis der Druckfchriften,
und den Abfchluß bildet ein nach Stoffen fyfte-
matifch geordneter Index. Diefer fyftematifche
Index ift vielleicht die einzige fchwache Seite
der fonft alles Lobes würdigen Bibliographie.
Wer die Bibliographie aufmerkfam durchlieft,
findet zwar die Künftler Israels (Nr. 360), Laszlö
(Nr. 150), Ximenes (Nr. 336) und den General
Giufeppe Rugglero (Nr. 398) regiftriert, aber im
Index fehlen fie. Fra Bevignate, der Erbauer
des Aquäduktes und Mitfchöpfer der Fontana
Maggiore in Perugia, ift in der Bibliographie
mit einer faifchen Indikation zitiert, und im
Index fehlt er. Wer über ein Thema aus der
Gefchichte des italienifchen Theaters arbeitet,
wäre gewiß für den Nachweis des intereffanten
Auffaßes von Graul über Porzellankomödianten
in der Zeitfchrift für bildende Kunft (Februar
1911) fehr dankbar. Aber er muß im fyftema-
tifchen Index fchon unter „Porcellana" nachfehen,
um ihn zu finden. Der Raffael-Spezialift findet
unter Nr. 151 den Nachweis eines Auffaßes, be-
titelt: „LesAventures d'un tableau de Raphael"
aus dem Parifer „Intermediaire des chercheurs
et curieux", ohne nähere Angabe, und wird
ficher große Mühe haben, fich diefe Zeitfchrift
zu befchaffen und aus ihr zu erfehen, um wel-
ches Bild des Urbinaten es fich handelt. Wie
leicht wäre es dagegen für die Kompilatoren
gewefen, mit drei Worten einen Hinweis auf
den Gegenftand des Auffaßes hinzuweifen ! — Der
Index verzeichnet ferner nicht den von A. Köfter
bearbeiteten Literaturnachweis zu dem erften
Bande von Anton Springers Handbuch der Kunft-
gefchichte, Leipzig, Seemann, 1911. Der Be-
nußer der Bibliographie wird unter dem Namen
„Köfter" oder dem Stichwort „Springer" danach
fuchen, aber er findet die Angabe bei den
Anonymen, unter dem Stichwort „Anton". —
Diefe wenigen Ausheilungen [ollen den beiden
Kompilatoren nur die Anregung geben, dem
Indice sistematico und den erklärenden Hin-
weifen größere Aufmerkfamkeit , zu widmen.

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