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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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1. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0042

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SAMMLUNGEN ° AUSSTELLUNGEN

ufw. in Japan ankaufen laffen, von denen drei
große Hoizfiguren aus dem 12. und 13. Jahr-
hundert hervorgehoben feien.
Ferner wird im Metropolitan Mufeum im
Januar Mr. Pierpont Morgans berühmte
Gemäldefammiung aus feinem Londoner
Wohnhaus zur öffentlichen AusfteHung ge-
langen. Die Sammlung umfaßt u. a.: Rafaeis
„Madonna di Sant'Antonio", Rembrandts „Ni-
cholas Ruß", eine Infanta von Velasquez, van
Dycks „Marquife de Spinola" und „Earl of
Warwick", Rubens „Anna von Öfterreich" und
„Kardinal Ferdinand", Greuzes „La Dividuefe",
ein Porträt von Vigee Lebrun, Porträts von
van Loo, Latour und Drouais und zwei Land-
fchaften von Hobbema. Die englifche Schule
ift vertreten durch: Reynolds, „Lady Betty Delme"
und „Duchess of Gloucester"; Gainsborough,
„Lady Gideon", „Mrs. Tennant" und die be-
rühmte „Duchess ofDevonshire"; Hoppner, „The
Setting Sun"; Romney, „Lady Broughton";
Lawrence, „MissFarren"; Morland, „Countess
of Coventry"; Raeburn, „Mrs. Bell" und „Lady
Maitland"; John Ruffell, „Topham Family";
Turner, „State Procession"; Conftable, „River
Stour". F.
lA/^IEN Die keramifche Abteilung des K. K.
ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS FÜR KUNST
UND INDUSTRIE ift durch eine überaus wert-
volle Erwerbung bereichert worden, die das be-
rühmte „Porzellanzimmer" des Grafen Albrecht
Dubsky in Brünn zum Gegenftande hat. In
Fachkreifen ift das genannte Objekt feinerzeit
zuerft durch eine Publikation Julius Leifchings,
des Direktors des Brünner Mufeums für Kunft
und Gewerbe, bekannt geworden; Einzelftücke
daraus wurden dann auch in der Altwiener
Porzellan-Ausftellung des öfterreichifchen Mu-
feums (1904) in Wien gezeigt. Der Vizedirektor
des öfterreichifchen Mufeums und Vorftand der
keramifchen Abteilung, Regierungsrat J. Fol-
nefics, leitet nunmehr die Abmontierung und
Neuaufteilung des Porzellanzimmers, das be-
reits demnächft der allgemeinen Befichtigung zu-
gänglich gemacht werden dürfte.
* %
*
In der ägyptifchenSammlung des KUNST-
HISTORISCHEN HOFMUSEUMS gelangen ge-
genwärtig eine Reihe wertvoller neuer Fund-
ftücke zur proviforifchen AusfteHung. Sie find
das Ergebnis umfangreicher Ausgrabungen, die
Prof. Dr. Hermann Junker feit dem Jahre 1910
im Aufträge der kaif. Akademie der Wiffen-
fchaften in Ägypten durchgeführt hat.

AUSSTELLUNGEN
KÖLN Die deutfche Werkbund-Aushei-
lung 1914, deren Programm nunmehr vorliegt,
hat fich zur Aufgabe geftelit, die Entwicklung
der neuen deutfchen Werkkunft und die Ver-
edelung der Erzeugniffe der deutfchen kunft-
gewerblichen Arbeit im leßten Jahrzehnt durch
das Zufammenwirken von Kunft, Induftrie und
Handwerk zu zeigen. An die erfte Stelle follen
erlefene Einzelftücke der alten und neuen Werk-
kunft gefeßt werden, und Sonderausftellungen
der Künftler, deren Schaffen für die Entwicklung
der neuen Form von Bedeutung gewefen ift,
beides dargeboten in vorbildlichen Sammiungs-
räumen. Daran fchließen fich die Abteilungen:
„Kunft in Handwerk und Induftrie" und „Raum-
kunft" (in organifcher Verbindung mit Malerei
und Plaftik). Die künftlerifche Einwirkung auf
wichtigen Lebens- und Arbeitsgebieten bringen
dann einzelne Abteilungen zur Anfchauung,
u. a. die Gruppen: „Architektur und Städtebau",
„Fabrik, Werkftatt und Bureau", „die Kunft im
Handel", „das Etagenhaus für mittlere Ein-
kommen", „das Haus der Frau" und „das neue
niederrheinifche Dorf". Die öfterreichifchen Er-
zeugniffe wird ein befonderes „öfterreichifches
Haus" vereinigen. Sehr intereffant dürfte die
Abteilung „Künftlerifche Erziehungsmethoden"
werden. Übrigens follen auch die Feftgebäude
der AusfteHung und felbft der Vergnügungspark
im Sinne der beherrfchenden Idee ausgeftaltet
werden.
BRUSSEL Von der übergroßen Anzahl von
Ausheilungen heben fich einige derfelben vor-
teilhaft ab. Die Gefellfchaft belgifcher Aquarel-
liften z. B. bringt jährlich im Saale des MUSEE
MODERNE eine Auswahl von foliden Arbeiten,
ohne Exzentrizitäten zuzulaffen. So ift diesmal
Alfred Delaunois der Spezialift der Löwener
Kircheninterieurs und von Land und Leuten
diefes Kreifes ausgiebig vertreten. Von Emile
Claus, Donnay, Smits und Charlet find gute
Landfchaften, von Marcette, Bafeieer, Bliek und
Hens flotte Marinen zu fehen, von James Enfor
einige humoriftifche Blätter, bei denen aber das
Kolorit ganz vernachläffigt ift. Khnopf ftellt
kleine Stadtbilder aus, deren feine Arbeit wirkt,
während feine figürlichen Sachen immer weniger
Charakter zeigen. Von Ausländern ift Hans
Herrmann mit einigen kräftigen Aquarellen zur
Stelle, Nico Jungmann, ein Engländer, bringt
die vortreffliche Studie eines jungen Mädchens,
von den Holländern Max Bauer und van der
Way find gleichfalls refpektable Arbeiten da.
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