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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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19. Heft
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Gesellschaften und Vereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0724

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PERSONALIEN ° VERMISCHTES

Plakate, Packungen u. a. von Kün[tlern vor-
führte. Ferner wurde im Frühjahr die fog.
Monatsfchau eingerichtet, eine durch Epidia-
fkop vermittelte Überficht über die Abbildungen
der führenden Kunftzeitfchriften, wie Kunft und
Künftler, Cicerone und Deutfche Kunft und De-
koration, die in lichtbiiderartiger Vergrößerung
vorgeführt und eriäutert werden und dergeftalt
einem großen Kreife die Kenntnis der neueften
Kunft vermitteln fowie zum Studium der Zeit-
fchriften anregen. Endlich geht man auch kunft-
erzieherifch bei der Jugend vor, indem man ihr
Preisaufgaben ftellt und fie etwa veranlaßt,
ein Gemälde des Städelfchen Inftituts in Frank-
furt als „das fchönfte" zu befchreiben. Das erfte
Ausfehreiben diefer Art fiel fehr intereffant und
ermutigend aus.
WIEN Auf dem 13. deutfehen Hiftorikertage
hielt Regierungsrat Dr. Moriz Dreger, Vize-
direktor des k. k. Öfterreichifchen Mufeums für
Kunft und Induftrie, den Feftvortrag über „Die
Stellung Wiens in der Kunftgefchichte".
PERSONALIEN
MOSKAU Im Alter von 66 Jahren verftarb
hier Prof. Iwan Wladimirowitfch Zwje-
tajew, ehemaliger Direktor des Rumjanßew-
Mufeums und ießhin Direktor des neuen Alexan-
der 111.-Mufeums, deffen Gründung, Ausbau und
Vollendung der unermüdlichen Energie des Ver-
dorbenen, feinem befondern Talent immer neue
Hilfsquellen für feine Lieblingsidee ausfindig zu
machen, zu verdanken ift. Als Nachfolger Zwje-
tajews wird Prof. W. Malmberg genannt, der
auch bisher an genanntem Mufeum tätig war.
P. E.
POSEN Als Nachfolger Richard Hamanns ift
Prof. Dr. Franz Bock als Dozent der Kunft-
gefchichte an die Akademie berufen worden.
WEIMAR Zum Direktor des Großherzog-
lichen Mufeums und des Kunftgewerbemufeums
ift als Nachfolger des Herrn von der Gabelenß
Dr. Anton Mager ernannt worden. Dr. Mager,
der Gatte Lucie Höflichs, der anfangs Hufaren-
offizier war, promovierte vor mehreren Jahren
mit einer Arbeit über die Brüder Bril. Vor
kurzem veröffentlichte er eine zweite Schrift
über den Gefühlsausdruck in der bildenden Kunft.
WIEN Heinrich Teffenow, der Erbauer
des Dalcrozefchen Feftfpielhaufes in Hellerau, ift
zum 1. Oktober an die Kunftgewerbefchule als
Dozent berufen worden.

VERMISCHTES
BUCHGEWERBLICHE WELTAUS-
STELLUNG LEIPZIG 1914 UND
WERKBUNDAUSSTELLUNG KÖLN
Es ift verfchiedentlich aufgefallen, daß die Aus-
heilung des Deutfehen Werkbundes in Köln 1914
in ihrem Programm eine Anzahl von Gruppen
vorfieht, die auch einen wefentlichen Beftandteil
der im felben Jahre in Leipzig ftattfindenden
Internationalen Ausftellung für Buchgewerbe
und Graphik bilden werden. Um Mißverftänd-
niffen vorzubeugen, legen daher die beiden Aus-
ftellungsleitungenWert auf die Feftftellung, daß
in Köln lediglich eine befchränkte Auswahl
deutfeher Erzeugniffe unter dem fpeziellenGe-
fichtspunkt des Werkbund-Gedankens, d. h. der
gefteigerten Qualität in Form und Technik, ge-
zeigt werden kann und foll, die einen verein-
barten Umfang keinesfalls überfchreiten wird,
während Leipzig die allgemeine große Fachaus-
ftellung des gefamten Buchgewerbes und der
Graphik auf internationaler Bafis bringt, auf
der jedoch felbftverftändlich die künftlerifchen
Beftrebungen gleichfalls voll zur Geltung ge-
langen follen.
BERLIN Zur Feier des Jubiläums der Ber-
liner Porzellanmanufaktur wird, wie wir bereits
mitgeteilt haben, Mitte Oktober in Gegenwart
des Kaifers eine große Jubiläumsausftellung im
Kunftgewerbemufeum eröffnet werden, die na-
mentlich auch den Befiß der königlichen Schlöffer
ftark in Anfpruch nehmen wird. Anläßlich der
Feier hat das Handelsminifterium Dr. Lenz mit
der Abfaffung einer Gefchichte der Porzellan-
manufaktur unter Friedrich dem Großen beauf-
tragt, die außer dem Text 162 Tafeln enthalten
wird. Das Werk, das auch dem Kaifer über-
reicht werden wird, gelangt nur in 300 Exem-
plaren zur Ausgabe.
BONN In der jährlich erfcheinenden Chronik
derUniverfität widmet PaulCIemen feinem Vor-
gänger Carl Jufti einen herzlichen Nachruf, der
auch über den Nachlaß des berühmten Kunft-
hiftorikers wertvolle Mitteilungen bringt. Ein
Effay über die Porträtkunft, Abfchnitte von Aus-
arbeitungen über die großen Bildnismaler, Apho-
rismen über Rembrandt und Anfänge größerer
Arbeiten über Dürer und Holbein berühren feine
gewohnten Arbeitsgebiete, eine Sammelmappe
mit der Auffchrift: Moderne Irrtümer fcheint dem
zu gelten, was der alte Jufti als Torheiten der
neueren Kunft und Kunftpflege mit einem kräf-
tigen Haß verfolgte. Vor allem tritt aber Cie-

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