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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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[10. Heft]
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0431

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

aux Rodlers", die Cheramy auf der Auktion
Pleffis-Belliere (1897) um 6300 fr. erworben,
dann auf feiner eigenen, wo fie Haro 60000 fr.
taxierte, um 78000 fr. zurückgenommen hatte.
Diesmai erreichte fie, nachdem das Steigern mit
500 begonnen hatte, mühfelig 4100 fr. (Mme.
Mat$a gegen Hm. von Haymerle aus Wien).
Gieiches Schickfal hatte ein lionardesker Johannes,
Nr. 398: Cheramy 1908: 12500 fr.; gefchät^t:
2000 fr.; verkauft: 820 fr.
Wir nennen ferner: Nr. 357. Boitraffio zuge-
wiefen, La Madonna deila casa Litta (verh
6000 fr.), Marx: 7200 fr. (Cheramy: 7500fr.). —
Nr. 384. Italienifch, 15. Jahrh., Chrift in Banden
(verh 2000 fr.): 2700 fr. (Cheramy: 4000 fr.). —
Nr. 393. Romney zugefchrieben, Lady Hamiiton
(verl. 1500 fr.), Maffy: 730 fr. (Cheramy: 12100 fr.).
— Nr. 404. Chafferiau, Kopie der Mona Lifa
(veri. 600 fr.): 2050 fr.
Nr. 50. Ingres, Studie der Füße für die Ge-
ftalt des „Ilias" („Apotheofe Homers"), Gradt:
4500 fr. — Nr. 53. Meiffonier, Napoleon I.:
350 fr. — Nr. 55. Millet, Holzhacker: 600 fr.
— Nr.58. Puvis de Chavannes, L'inspiration
(verh 1000 fr.): 600 fr. — Nr. 59. Renoir, Le
liseur (verh 2500 fr.), Kelekian: 3050 fr.— Nr. 60.
Derf., Äpfel und Nüffe: 950 fr.
Unter den Handzeichnungen brachte eine kleine
Gouache von Manet, Frauenporträt, 2400 fr. —
Millet, Krugtragende Frau: 2500 fr., beide an
Strolin. — Prud'hon.La Musique, weiß ge-
höhte Zeichnung: 4500fr. — Zwei Zeichnungen
Rembrandts: 4600 und 2000 fr. — Ein Aquarell
von Turner: 3300 fr. — Zwei Bronzen Ro-
dins, Le Printemps: 9300 fr. und eine kleine
Replik des Penfeur: 4000 fr. R. K.
AUS DER SAMMLERWELT
UND VOM KUNSTHANDEL
KARLSBAD Die Leitung der neuerbauten
ftädtifchenKunfthaile wurde der Galerie Miethke
in Wien übertragen, die demnächft mit derVer-
anftaltung von Ausheilungen beginnen wird.
MAILAND Nach der im Winter erfolgten
Auflöfung der hiefigen Privatgalerie Crespi wird,
nach Mitteilungen italienifcher Blätter, auch die
Privatfammiung des Cav. Forefti aus Carpi in
den politifchen und ökonomifchen Wirren ver-
fchwinden. Sie enthält eine große Zahl wert-
voller italienifcher und fremder Kunftobjekte,
und bei derVerfteigerung, die im Palazzo Cova
[tattfinden wird, dürften namentlich die zwei
Phantafielandfchaften des Venezianers Francesco
Guardi und eine Terrakotta-Madonna Jacopo

deila Quercias regem Intereffe begegnen. Da-
neben enthält die Sammlung Bildniffe von van
der Helft und Clouet, ein Altarbild von dem
Aretiner Spinello, gute und feltene zifelierte
Waffen und Bronzen des 14. und 15. Jahrhun-
derts, fowie Möbel und Kunftgewerbe ver-
fchiedener Art.
MÜNCHEN In der Modernen Galerie
Thannhaufer, Arcopalais ift in zweien der
oberen Räume für kurze Zeit eine Ausftellung
von Werken Leibis und dem Leiblkreife an-
gehörende Künftler ausgeftellt, die Gemälde von
Leibi felbft, fowie vonTrübner, Schuch, Theodor
Alt und Duvenek enthält.
* *
*
Die Direktion der Staatsgalerien erwarb für
die neue Pinakothek von Brakls moderner
Kunfthandlung eine große Thunerfeelandfchaft
aus den neunziger Jahren von Ferdinand Hodler.
* *
*
Der Salon „Neue Kunft", Hans Golf;,
Odeonspla^ 1, eröffnet am 23. Mai eine Aus-
heilung von Gemälden, Zeichnungen und Ra-
dierungen des Schweden EmilZoir. Nur einem
kleinen Kreis von Bewunderern ift in Deutfch-
land die Kunft diefes großen Meifters erfchloffen
worden durch die Münchner Ausftellung feiner
Radierungen. Die Gemälde werden zum erften-
mal gezeigt. In Frankreich und Norditalien —
das Selbftbildnis des Meifters hängt unter den
Porträts berühmter Maler in den Uffizien in
Florenz — zählt Zoir fchon feit Jahren zu den
am meiften anerkannten Künftlern. Der Aus-
heilung bei Golt$ — der erften Gefamtausftellung
in Deutfchland — wird deshalb mit großem
Intereffe entgegengefehen.
ST. PETERSBURG Einer derbekannteften
ruffifchen Sammler alter Meifter, Pawel Wik-
torowitfeh Delarow, verftarb hier kürzlich.
D. fammelte feitjahrzehnten und hat es verftanden,
aus ruffifchen Quellen eine ganze Reihe bedeu-
tender Werke, vorwiegend der holländifchen
Malerei, welche feine Spezialität blieb, heraus-
zufifchen; mehrere diefer Bilder waren, wie
bekannt, leihweife in europäifchen Galerien aus-
geftellt. Die Delarowfche Sammlung, welche
ca. 2000 Nummern aller Schulen und Länder
umfaffen foll, dürfte wohl feitens der Witwe
öffentlich verfteigert werden. P. E.
WIEN DerKunftfalon Heller plant die Her-
ausgabe einer Folge von 10 farbigen Original-
radierungen „Burgen und Klöfter in Nieder-
öfterreich" des bekannten Wiener Radierers
Luigi Kafimir.

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