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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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2. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0095

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN



auf feine drollig-gemeinen Ber-
liner Typen vorgeworfen, daß
man es laut fagen muß, hier in
der Radierung der Frau mit
Sack fei etwas entftanden, das
fich in der AHgemeingültigkeit
der Formung, die abfeits von
allem nur anekdotifch undlokal-
typifch befchränkten bleibt, den
Werken großer Meifter, fagen
wir ruhig Millet oder Daumier,
an die Seite ftellen darf. H. Fr.

Bevorstehende
Auktionen

MAX BECKMANN, Nächtliche Szene
Vertag des Graphi[chen Kabinetts J. B. Neu mann, Bertin W

wieder mehr dem Impreffionismus, wie, von
einer andern Seite, in der Linie Liebermann-
Beckmann, der nicht ganz fo bedeutfame Ber-
liner Otto Beyer mit freilich härterer Form-
gebung als die Vorgänger. Beide Arten, die
rein lineare und die tonig-impreffioniftifche um-
fchließt das verheißungsvolle Werk Bernhard
Haslers, von dem eine prachtvolle Steingravüre
„Kreuzigung" auch nach der Ausdrucksfeite hin
vorzüglich ift. Als liebenswürdiges Talent, das
gleichfalls in Liebermannfchen Bahnen wandelt,
erweift fich Reinh. Hoberg mit feiner lithogra-
phifchen Folge „Spaziergänge".
Kräftiger mutet Wilh.Oefterie
an, mit zwei breiten, großen, fehr
warmen Akten, von denen der
eine befonders vorzüglich in Be-
wegung und organifcher Geftal-
tung ift. Noch völlig unbekannt
ift Alfred Parti-kel, der nun
wieder den Kreis der Mittel er-
weitert, und Asphalt- und Mez-
zotinto-Technik heranzieht. Er
fteht mit einer lithographierten
Ernte und einem Pferdemarkt
auch noch innerhalb der Lieber-
mannfchen Tradition, gibt aber
in zwei wunderfchönen deutfchen
Vorfrühlingslandfchaften, einer
fchwer-weichen,regnerifchen und
einer zerftürmten, durchaus Eige-
nes und fehr Hoffnungsvolles.
Schließlich mahnt der Katalog
dazu, noch eine Ehrenpflicht zu
erfüllen: man hat Heinrich
Zille fo oft die Befchränkung

BERLIN Am 28. Januar kom-
men im Berliner Kunftauktions-
haus Gebr. Heiibron Goethe-
und Schillerreliquien aus dem
Nachlaß von Goethes Sekretär
Kräuter zur Verweigerung. Von den Goethe-
fchen Stücken ift das wertvollfte ein Aquareil-
porträt der fchönen Mailänderin, angeblich
von Goethe bei Hackert gezeichnet, daneben
finden fich andere Reliquien: Feder, Meffer,
eine Brieftafche, Pantoffeln u. a., auch einige
kleinere Autographenfragmente. Dazu kommen
Bücher aus dem 18. und der erften Hälfte des
19. Jahrhunderts, z. T. alte und Originalausgaben
von Schiller, Goethe und Wieland, und andere
Literatur und Karten, vornehmlich aus der Bilblio-
thek von Babo-Vivenot in Wien.

BERNHARD HASLER, Landfchaft
Vertag des Graphischen Kabinetts J. B. Neumann, Bertin W.

Der Cicerone, V. Jahrg., 2. Heft. 6

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