Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0153
DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:Müller-Wulckow, Walter: Neuerwerbungen des städtischen Kunstgewerbe-Museums in Strassburg
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NEUERWERBUNGEN DES STADT. KUNSTGEWERBE-MUSEUMS IN STRASSBURG
Abb. 7. Entwurf zu dem Krönungswagen für Friedrich Wiiheim II. von Preußen. Straßburg 1789
AömAum EMbrec/V A. SAusburg*. Die Uhr ift aus Goldbronze; den kräftig vortretenden
Sockel in Treibarbeit fchmücken mehrfigurige Allegorien der vier Elemente, deren
malerifcher Reliefftil etwa an Girardon erinnert. Das Gehäufe felbft ift turmartig ge-
ftaltet und von reich ornamentierten Eckfäulen flankiert. Die Bekrönung bildet ein
etagenweife fich verjüngender Aufbau, mit Baluftern umftellt, die Glocken des Schlag-
werks enthaltend. Die kleine Trompeterfigur im dritten Gefchoß wirkt wie ein Über-
bleibfel der automatifchen Figuren, die fich bei den großen Werken an diefer Stelle
bewegten. Auch das Planetarium, das den Abfchluß bildet, ift im Vergleich zu dem
bei manchen aftronomifchen Uhren von dem Räderwerk angetriebenen nur eine fpie-
lerifche Reduktion. Als Erfat) tritt dafür die Himmelskarte im Hauptzifferblatt ein.
Das Uhrwerk erteilt nämlich feine Angaben auf zwei Seiten mit je drei Zifferblättern,
und man kann fchwanken, welche man für die Schaufeite halten foll. Die auf Abb. 8
fichtbare enthält hauptfächlich die aftronomifchen Angaben. Das große Zifferblatt zeigt
innerhalb des 2X12 Stundenkreifes die Himmelskarte; das ftark durchbrochene, mit
den Sternbildern des nördlichen Himmels den Tierkreis umfaffende „Net$" dreht fich in
einem Sterntag einmal über die Grundplatte hin, die mit einem planifphärifchen Gradnet)
des Himmelsgewölbes verfehen ift. Das kleine Zifferblatt links unten enthält die fieben
Planetengötter für die Wochentage, das rechte die einftellbare Weckerfcheibe. Auf der
vergrößert wiedergegebenen Kehrfeite (Abb. 8) ift das Kalendarium zu fehen, und zwar
im Innern des feftftehenden Kreifes der Monatstage, zu dem der Zeiger gehört, der
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Abb. 7. Entwurf zu dem Krönungswagen für Friedrich Wiiheim II. von Preußen. Straßburg 1789
AömAum EMbrec/V A. SAusburg*. Die Uhr ift aus Goldbronze; den kräftig vortretenden
Sockel in Treibarbeit fchmücken mehrfigurige Allegorien der vier Elemente, deren
malerifcher Reliefftil etwa an Girardon erinnert. Das Gehäufe felbft ift turmartig ge-
ftaltet und von reich ornamentierten Eckfäulen flankiert. Die Bekrönung bildet ein
etagenweife fich verjüngender Aufbau, mit Baluftern umftellt, die Glocken des Schlag-
werks enthaltend. Die kleine Trompeterfigur im dritten Gefchoß wirkt wie ein Über-
bleibfel der automatifchen Figuren, die fich bei den großen Werken an diefer Stelle
bewegten. Auch das Planetarium, das den Abfchluß bildet, ift im Vergleich zu dem
bei manchen aftronomifchen Uhren von dem Räderwerk angetriebenen nur eine fpie-
lerifche Reduktion. Als Erfat) tritt dafür die Himmelskarte im Hauptzifferblatt ein.
Das Uhrwerk erteilt nämlich feine Angaben auf zwei Seiten mit je drei Zifferblättern,
und man kann fchwanken, welche man für die Schaufeite halten foll. Die auf Abb. 8
fichtbare enthält hauptfächlich die aftronomifchen Angaben. Das große Zifferblatt zeigt
innerhalb des 2X12 Stundenkreifes die Himmelskarte; das ftark durchbrochene, mit
den Sternbildern des nördlichen Himmels den Tierkreis umfaffende „Net$" dreht fich in
einem Sterntag einmal über die Grundplatte hin, die mit einem planifphärifchen Gradnet)
des Himmelsgewölbes verfehen ift. Das kleine Zifferblatt links unten enthält die fieben
Planetengötter für die Wochentage, das rechte die einftellbare Weckerfcheibe. Auf der
vergrößert wiedergegebenen Kehrfeite (Abb. 8) ift das Kalendarium zu fehen, und zwar
im Innern des feftftehenden Kreifes der Monatstage, zu dem der Zeiger gehört, der
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