Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0157
DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:Müller-Wulckow, Walter: Neuerwerbungen des städtischen Kunstgewerbe-Museums in Strassburg
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NEUERWERBUNGEN DES STADT. KUNSTGEWERBE-MUSEUMS !N STRASSBURG
Abb. 11. B]audekorierte Straßburger Fayencen
Der Zahl und Bedeutung nach am größten war der Zuwachs der keramischen Ab-
teilung. Hier waren es zunächft Bodenfunde, die mancherlei Auffchlüffe brachten.
Zwifchen den Fundamenten der Magdalenenkirche fanden fich grüne und gelbglafierte
Ofenkacheln, aus deren Reliefdarftellungen allerdings zu weitgehende Schlüffe auf die An-
wefenheit der Vorlagenzeichner gezogen worden find. Die überaus lehrreichen Scherben,
die der Ofenausraum der Hannongfchen Fabrik enthielt, find ihres archäologifchen Cha-
rakters wegen zum größten Teil im ElfäffifchenAltertümermufeum untergebracht worden/
Sie find wichtige Belegftücke dafür, daß man den Entwicklungsgang der Straßburger
Fayence-Fabrikation in den lebten Jahren richtig erkannt hat.
Diefe Einficht war nun auch maßgebend für die Neuordnung, die Profeffor Polaczek,
der felbft die Zufammenhänge in diefer Zeitfchrift* dargelegt, in diefer wichtigften Ab-
teilung durchführte, das Mufeum dadurch dem Ziele näher bringend, zu deffen Erftrebung
Brinkmann in richtiger Einfchä^ung der Situation anfpornte, indem er fagte, „daß man
nach Straßburg reifen wird, um diefe Dinge zu fehen". ln der Tat ift das Hannong-
zimmer der Glanzpunkt der Sammlung.
Von den in Konkurrenz mit Rouen nur mit blauen Behangmuftern dekorierten Ge-
fäßen der Frühzeit fei als befonders eindrucksvoll erwähnt ein Wafchbecken (B H) mit
' Dr. R. Forrer in der Eifäffifdhen Monatsfchrift f. Gefch. u. Volkskunde H, 4.
2 Cic. 1909, S. 385 u. S. 447, 1910, S. 387.
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Abb. 11. B]audekorierte Straßburger Fayencen
Der Zahl und Bedeutung nach am größten war der Zuwachs der keramischen Ab-
teilung. Hier waren es zunächft Bodenfunde, die mancherlei Auffchlüffe brachten.
Zwifchen den Fundamenten der Magdalenenkirche fanden fich grüne und gelbglafierte
Ofenkacheln, aus deren Reliefdarftellungen allerdings zu weitgehende Schlüffe auf die An-
wefenheit der Vorlagenzeichner gezogen worden find. Die überaus lehrreichen Scherben,
die der Ofenausraum der Hannongfchen Fabrik enthielt, find ihres archäologifchen Cha-
rakters wegen zum größten Teil im ElfäffifchenAltertümermufeum untergebracht worden/
Sie find wichtige Belegftücke dafür, daß man den Entwicklungsgang der Straßburger
Fayence-Fabrikation in den lebten Jahren richtig erkannt hat.
Diefe Einficht war nun auch maßgebend für die Neuordnung, die Profeffor Polaczek,
der felbft die Zufammenhänge in diefer Zeitfchrift* dargelegt, in diefer wichtigften Ab-
teilung durchführte, das Mufeum dadurch dem Ziele näher bringend, zu deffen Erftrebung
Brinkmann in richtiger Einfchä^ung der Situation anfpornte, indem er fagte, „daß man
nach Straßburg reifen wird, um diefe Dinge zu fehen". ln der Tat ift das Hannong-
zimmer der Glanzpunkt der Sammlung.
Von den in Konkurrenz mit Rouen nur mit blauen Behangmuftern dekorierten Ge-
fäßen der Frühzeit fei als befonders eindrucksvoll erwähnt ein Wafchbecken (B H) mit
' Dr. R. Forrer in der Eifäffifdhen Monatsfchrift f. Gefch. u. Volkskunde H, 4.
2 Cic. 1909, S. 385 u. S. 447, 1910, S. 387.
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