Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
5. Heft
DOI Artikel:
Raspe, Th.: Die älteste Bildnismalerei Leonard Limosins
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0194

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE ÄLTESTE BILDNISMALEREI LEONARD LIMOSINS


Emailplatte mit Bildnis des Hieronymus Welfer und den Initialen Leonard Limofins
Zeit um 1780. Der Stich [oll, wie Freiherr von Welfer [chreibt, nach einem „nicht
mehr in Welferfchem Be[it$e befindlichen Biide" gemacht worden fein, d. h. natürlich
nach dem Limoufiner Emailoriginal, als welches bisher eben die Oldenburger Platte
angefehen wurde. Ein anderes Bild, etwa ein Ölgemälde, kommt fchon der ganzen
Anordnung wegen, vor allem aber wegen der kaum anders aufzulöfenden Initialen
L. L. nicht in Betracht. Durch die widerfprechende Überfchrift „Chriftopherus Welfer"
dürfen wir uns nicht irre machen laffen. Offenbar hat der Befteller des Stiches,
P. C. Welfer, die Bedeutung der Zahl „24" nicht gekannt, das Koftüm für ein Kleriker-
gewand angefehen und daher aus dem Dargeftellten den 1533 bereits 53 Jahre alten
Bamberger Dompropft Chriftoph Welfer gemacht.
Den Zufammenhang zwifchen Stich und Email hat auch Marguet de Vaffelot für
zweifellos erklärt, daraus aber den Schluß gezogen, daß das Oldenburger Stück eine
Fälfchung nach dem Stich fei. Wir find damit alfo an fich nicht weitergekommen.
Wohl aber beweifen Stich und Oldenburger Platte, auch wenn diefe falfch fein follte,
daß Leonard Limofin 1533 den Hieronymus Welfer gemalt hat. Diefe Tat-
fache ift für die Entwicklungsgefchichte des Künftlers wichtig genug. Bisher kannten

170
 
Annotationen