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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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7. Heft
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Sauerlandt, Max: Erfurter Fayencen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0266

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ERFURTER FAYENCEN

reren andern Gefchirren begegnen wird, in be-
sonders reicher Ausgestaltung auf einem gleich-
falls }-] gemarkten Scharffeuerfarbenteller (Abb. 10,
Mtfl. 20) der Sammlung Haenert-HaHe.
Auch das A-Initial wird als Erfurter Mater-
marke durch eine btaue Flafchenvafe der Samm-
lung Kuchenbuch feftgelegt (Abb. 8 rechts, Mtfl. 21),
es findet fich ähnlich auf einem den mit V
markierten Krügen nächft verwandten Watzen-
krug mit Manganfond und Kartufche der Samm-
lung Haenert, auf einem ähnlichen Krug und
einem Teller in Stendal.
Gefchirre thüringifchen Charakters, meift un-
markiert (am beften der Enghalskrug Sammlung
Eifenmann Nr. 123, dann Sammlung Jourdan
Nr. 626) mit dem Wappen von Stoiberg. einem ^ . sammiung Kndienbudr. Stend.i
vor gekrönter Säule nach links fchreitenden Markentafel 19
Hirfch, haben fich in ziemlicher Zahl erhalten.
Schon vor längerer Zeit hat Herr G. Lockner meine Aufmerkfamkeit auf diefe Gruppe
gelenkt, Nachforfchungen an Ort und Stelle haben jedoch zu dem Refultat geführt,
daß im Stolbergifchen felbft eine Fagencemanufaktur aller Wahrfcheinlichkcit nach nicht
beftanden hat. Es fcheint nun, daß auch diefe Wappengefchirrc für die benachbarte
Hofhaltung in Erfurt hergeftelit find, wenigftens befindet fich unter den alten Befiß-
ftücken der Sammlung Kuchenbuch ein folcher Teller (Abb. 11), deffen Marke (Mtfl. 23)
in Verbindung mit dem V-lnitial auf einem Näpfchen der Sammlung Haenert mit ge-
drehtem Henkel (Abb. 12, Mtfl. 24)
wiederkehrt. Vielleicht könnte man
das S. auf einen der Fabrikanten
Silberfchlag oder Stieglitz deuten.
Genau den gleichen Dekor wie
das letzterwähnte Stück, einen Chi-
nefen, der mitgefchwungener Peitfche
einen ftörrifchen Stier führt, zweimal
wiederholt zeigt eine deckellofe Kruke
der gleichen Sammlung mit glänzen-
der Glafur und frifcher Blaumalerei
mit unterftrichener W-Marke (Abb. 13,
Mtfl. 25), die auf einer fächerför-
migen Achttüllenvafe mit figürlichen
Chineferien und Krokodilhenkeln im
Mufeum für Kunft und Kunftgewerbe
in Halle und einer Platte mit blauem
Laub- und Bandelwerkdekor im Kunft-
gewerbemufeum in Oldenburg wieder-
kehrt (Mtfl. 26 u. 27).



Hbb. 10. Sammlung Haenert, Halle a. S.
Markentafel 20

Wir kommen noch einmal auf
die Stolberger Wappengefchirre zu-

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