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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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7. Heft
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Sauerlandt, Max: Erfurter Fayencen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0269

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ERFURTER FAYENCEN


rück und notieren als Erfurtifch nunmehr auch
das Malerinitial G, das [ich auf einem blauen
Stolberger Wappenteller der Sammlung Eifen-
mann (Nr. 159 mit Abb.), auf drei Tellern der
Sammlung Riefebieter und einem Wildemann-
teller in Stendaler Privatbefib findet (vgl. Abb. 14.
Mtfl. 28—30)'.
Abfichtlich haben wir uns bisher damit begnügt,
ohne Inanfpruchnahme ftiliftifcher Analgfe nur auf
Grund hinlänglich zuverläffiger äußerer Indizien
eine feft verkettete Reihe von Signaturen aufzu-
führen, um damit eine breitere Grundlage für die
Beurteilung der Erfurter Fayencen zu gewinnen.
Eine vergleichende Überfchau über unfere Ab-

Abb. 18. Sammlung Riefebieter,Oldenburg
Höhe 22,5 cm Markentafel 33
bildungen wird nunmehr aber auch fchon eine
Reihe ftiliftifcher Merkmale zur Beftimmung wei-
terer, auch unfignierter Gefchirre an die Hand
geben, wobei freilich bei der nahen Familienver-
wandtfchaft, die zwifchen den Erfurter Erzeugniffen
und denen der andern fo nahe benachbarten thü-
ringifchen Manufakturen befteht, der Erweis der
Zugehörigkeit zu unferer Gruppe in der Regel doch
nur auf den Nachweis nicht nur einer, fondern
mehrerer Erkennungsmerkmale zu begründen fein
wird. Auf einzelnes fei ausdrücklich aufmerkfam
gemacht: es zeigt z. B. der Dekor der Tellerfahne

Abb.17. Sammlung Haenert, Halle a. S.
Höhe 20,5 cm Markentafel 31

* Die Richtigkeit der Erfurter Provenienz der Stoli-
berger Gefchirre vorausgefeßt, kämen für die Frühzeit
des erften dortigen Unternehmens auch die Gefäße zweier
fürftlicher Apotheken (Abb. 15 u. 16) in Betracht, deren
Monogrammauflöfung ich Herrn G. Lockner-Würzburg
verdanke, a) 1715: Chriftoph Friedrich v. Stolberg-Stol-
berg -f 1738 — Henriette Katharina -f 1719, b) 1716:
Chriftian v. Sachfen-Weißenfels -f 1712, vermählt mit
Louife Chriftine v. Stolberg-Stolberg, der Schwefter
Chriftoph Friedrichs. Stücke der leßten Art befinden fidi
z. B. bei Herrn Lockner in Würzburg, im Germanifchen
Nationalmufeum in Nürnberg, in der Kgl. Porzeilanfamm-
iung in Dresden und im Keftner-Mufeum in Hannover
(aus der Sammlung des Leibniß-Haufes).

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