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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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[10. Heft]
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Biermann, Georg: Die Sammlung Marczell von Nemes
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0400

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DIE SAMMLUNG MARCZELL VON NEMES


Abb. 10. REMBRANDT, Biidnis des [og. Vaters des Künftiers

fondern allein die rein künftlerifche Empfindung hat diefe Biider geadelt. Man be-
trachte daraufhin genau die beiden wundervollen Gerard Davids der Sammlung
Nemes, diefe prachtvoll gefchloffene, ganz in einen verhaltenen Schmerz eingefaßte
„Beweinung Chrifti" oder daneben die vor einer abfolut modern gefehenen Landfchaft
fißende Madonna, die man unbedenklich eines der fchönften Muttergottesbilder über-
haupt nennen darf. Man gehe von hier direkt zu Baidungs feltfam apoftrophierender
und doch ganz klaffifch behandelter Venus (die wiederum ein Hauptwerk diefes
Meifters ift) und rekapituliere, was folche Schöpfungen von dem für den Gefchichts-
forfcher greifbaren Zeitgehalt befi^en, ja, ob es überhaupt in ihnen außerhalb desKünft-
lerifchen liegende Momente gibt, die diefen Werken ihre Note aufgeprägt haben (Abb. 4).

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