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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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14. Heft
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Denkmalpflege
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Entdeckungen. Funde
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Personalien
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Vermischtes
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0573

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ENTDECKUNGEN UND FUNDE ° PERSONALIEN ° VERMISCHTES

[ei näch[t der foliden Maltechnik diefem Um-
ftand zu verdanken. Übrigens fei er[t vor kur-
zem die ausgezeichnete Konfervierung diefer
„Die Anbetung des Lammes" darfteiienden Mittel-
tafel von einem Beriiner Künftler feftgeftellt
worden, den Profeffor Bode behufs Kopie der
Jungfrau nach St. Bavon gefandt habe. F. M.

ENTDECKUNGEN + FUNDE
EIN NEUER HOLBEIN? Am 8. Aprii
wurde bei Meffrs. Puttick & Simpfon in London
ais Nr. 17 das „Porträt einer Dame", 31x23 inches
groß, mit der Infchrift „Marg Tudor, Queen of
Scotiand", im Kataiog angeführt ais „Mary,
Queen of Scots von einem unbekannten Künftier
der frühen engiifchen Schuie, Eigentum des ver-
dorbenen Mr. Charies Bodenham of Rotherwas"
um 345 gs von Mr. A. H. Buttery erworben.
Beim Entfernen der aiten Firnisfchicht ver-
fchwand die faifche Infchrift, und das treffiich
erhaitene Biid wurde von Kennern, darunter
Dr. Friediänder-Beriin, ais ein echter Hoibein
aus der Frühzeit feiner erften engiifchen Periode
angefprochen. Mr. Maurice W. Brockweii ver-
öffentlicht in der „Morning Poft" vom 28. Juni
eine intereffante Abhandlung über das Werk,
in der er die Frage erörtert, wer dieDargefteiite
fei. Er neigt dazu, fie in der dritten Tochter
des Sir Thomas Morus, Ceciiia Heronia zu finden,
wiewohi das neuaufgefundene, offenbar niemals
veröffentlichte oder geftochene Porträt nur eine
geringe Ähnlichkeit mit der Ceciiia Heronia auf
der Holbeinfchen Skizze „Sir Thomas Morus
und Familie" in Bafel aufweift. F.

PERSONALIEN
BERLIN Der Archäologe Dr. Martin Schede
ift zum Direktorialaffiftenten bei den königlichen
Mufeen in Berlin mit dem dienftlichen Wohn-
fiße in Konftantinopel ernannt worden.
BRÜSSEL Die Kgl. Akademie der Künfte
hat in der Abteilung der Gravierkunft den Ra-
dierer Pennell in London zum Mitglied ge-
wählt. M.
PARIS Gafton La Touche, der Maler der
galanten Fefte der dritten Republik, ift, nahezu
60 Jahre alt, am 12. Juli geftorben. Mit ihm
fcheidet eine Perfönlichkeit, die eine befondere
Stellung in der Kunft, neben den großen Strö-
mungen, behauptete. Zwar, als 1889 die fran-

zöfifche Sezeffion gegründet wurde, gehörte ihr
auch La Touche an, damals ein Maler realifti-
fcher Arbeiterbilder und heiliger Legenden im
modernen Alltagsgewande. Aber er verließ
diefe Sphäre bald, wie die Bildhauerei, von der
er ausgegangen war, und fchuf fich feinen Kreis
in einer eigenartig aus Wirklichkeit und Vifion
gemachten Schilderung derGefellfchaft feiner Zeit.
VERMISCHTES
BRÜSSEL In Anbetracht des Umftandes,
daß in der Weltausftellung in Gent eine Anzahl
Vitrinen mit Spi^enmuftern der verfchiedenen
flandrifchen Fabrikationszentren des 17. Jahr-
hunderts in der Abteilung für alte Kunft auf-
geftellt worden find, hat der Konfervator des
Cinquantenaire, Herr van Overloop, auf die
von ihm beabfichtigteAusftellung Brüffeler Spieen
verzichtet, ebenfo wie von einer in Brügge pro-
jektierten Spi^enausftellung Abftand genommen
worden ift. Durch diefen doppelten Verzicht
wird die Genter Veranftaltung hoffentlich pro-
fitieren, indem die ausgeftellten Spit$en die ehe-
malige Leiftungsfähigkeit auf diefem Gebiete
dokumentieren. Es ift zu wünfchen, daß fie an-
regend wirkt nach der Seite der Vervollkomm-
nung der modernen Handfpi^e, der eine Er-
neuerung der Zeichnung fowie eine Verbefferung
der Ausführung dringend nottut. Die vom Staate
fubventionierten profeffionellen Schulen haben
wohl dies Handwerk gefördert. Es bleibt aber
noch viel zu tun, fo auch nach der Seite der
Erziehung des Publikums zum Gefchmack. Erft
wenn dies alles weiter gediehen ift, kann von
einem Verdrängen der Mafchinenprodukte zu-
gunften der Handfpi^e die Rede fein. F. M.

LITERATUR
Der Inhaber der Libreria Loefcher (Herr
W. Regenberg) gibt bereits feit einigen Jahren
bibliographifcheKatalogeheraus,die esverdienen,
auch in weiteren Kreifen Beachtung zu finden.
Zuerft erfchien die Bibliografia archaeo-
logica, die bereits in fieben Nummern vor-
liegt und das meifte umfaßt, was feit 1906 in
der archäoiogifchen Wiffenfchaft erfchienen ift.
Jüngeren Datums ift die Bibliografia artistica
Italiana, deren erftes Heft im März 1909 er-
fchien und deren drittes Heft im Mai 1913 aus-
gegeben wurde. Die erften beiden Hefte um-
faßten Kunftgefchichte überhaupt und konnten
daher nicht erfchöpfend fein. Im lebten Heft
dagegen hat fich der Herausgeber ganz auf die

Der Cicerone, V. Jahrg., 14. Heft 41

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