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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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16. Heft
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Schmidt, Paul Ferdinand: Die Neuordnung des Frankfurter Kunstgewerbe-Museums
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0615

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DIE NEUORDNUNG DES FRANKFURTER KUNSTGEWERBE-MUSEUMS


Abb. 6. Saal des Schmiedeeifens
ausschließlichen Sachlichkeit, der einfachen Flächen, der ftarken aber nie grellen
Farben. Er beherrfcht in gesteigertem Maße die beiden Ausstellungsräume, die ficli
Seitlich an die Stoffmufterfammlung anfchließen; in ihnen war Schlechthin ein idealer
Raum für alle Zwecke zu Schaffen.
Der harmonifche Eindrude, den diefe beiden Räume hervorrufen, beruht in erfter
Linie auf der fchönen Lichtführung. Der erfte hat Oberlicht die klaffiziftifche ge-
wölbte Decke, ähnlich der im Textilienfaal, ift durch Unterfpannung einer zweiten
flachen mit Mattglas-Mittelteil ausgefchaltet— und hohes Seitenlicht; der zweite Seitenlidit an
den beiden gegenüberliegenden Schmalfeiten. Dadurch bleiben die Wandßächen unter-
halb diefer Fenfter für die Ausstellungen frei, und es entfteht die Möglidikeit mannig-
facher Beleuchtungskombinationen. Das Licht ift zu allen Zeiten fchön und günftig.
Die Wände find mit Holz gefüttert, darüber werden Stoffe oder Pappe gefpannt. An
Stelle der Rahmen dienen horizontale Leiften, zwifchen denen breite Glasftreifen die
ausgeftellten Blätter bedecken. Jede Ausftellung kann anders ausgeftattet werden; der
Rahmen des Gegebenen ift äußerft beweglich. Wenn man hinzufügt, daß durch den
Ausftellungsbetrieb das Mufeum nicht berührt wird, indem der Packraum hinter dem
zweiten Saal liegt und die Ausftellungsftücke durch einen Aufzug direkt von unten
hineingefchafft werden können, fo bleibt wohl kaum noch etwas Wünfchenswertes für
eine derartige Einrichtung übrig, die fich den Dank der Künftler immer wieder verdient.

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