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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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Heft. 1
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Stoermer, Curt: Paula Modersohn
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0035

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PAULA MODERSOHN

Äbb. 10. PÄULfl MODERSOHN, Bep&er: Herr Baron

Ällegorie. 1907 v. d. HeHdt, Elberfeld

ift bezeichnend, daß bei Paula Moderfohn jede leidenfchaftliche oder auch nur aktive
Gefte fehlt. In ihren Porträts, Figuren und Landfchaften ift der Inhalt ftets negativ
und felbftlos. Aus diefer Eigenart erklärt fich für den Pfgchologen ihre Vorliebe für
die Gefte des Mütterlichen und die Darftellung des faft konkret Weiblichen. In dem
„Liegenden Akt mit dem Kinde“ ift dies befonders überzeugend ausgedrückt. Diefe
kauernde Frau, die als ganz ein Stück Natur dem Werden des Kindes an ihrer Seite
gehört, ift hierzu vielleicht das ftärkfte Beifpiel. Aber es gibt unzählige Zeugniffe
ihrer Liebe für das Mütterliche, die vielen Darftellungen von Mutter und Kind und
fdiließlich all die Säuglingsftudien mit Wiegen, Kiffen und Kinderwagen. Als fich
jedoch ihre Sehnfucht zur Mutterfchaft an ihr felbft erfüllte, fchied fie dahin, fie ftarb
nach der Geburt ihres einzigen Kindes im Jahre 1907 mit 32 Jahren.

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