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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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4. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0168

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

JACOPO ROBUSTI (Tintoretto), Männliches
Bildnis

Kat.-Nr. 62 der Verweigerung der Sammlung des Freiherrn
Ludwig v. Sdtacky + bei Rudolph Lepke-Berlin
am 10. 12. März 1914

des 15. Jahrhunderts, die feine Gubbio-Platte
mit dem fixenden Amor und anderes mehr.
Audi unter dem deutfdien Silber find gute Ar-
beiten von Paulus Flind von Nürnberg vor-
handen. Gute italienifdie Bronzen des 16. und
17. Jahrhunderts, Marmorfkulpturen und Elfen-
beinarbeiten geben der Sammlung eine inter-
effante Vielfeitigkeit, aus der wir aber befonders
die noch mit Fortwänglers Hilfe gefammelten
Tanagrafiguren und griechifche Kleinkunft des
7.—3. Jahrh. v. Chr. hervorheben.

* *

*

Am 20. / 21. Februar verfteigert das Kunft-
antiquariat Max Perl eine Sammlung von
wertvollen Originalradierungen, Holz-
fchnitten und Lithographien moderner Meifter,
meift aus dem Befiß eines Budapefter Sammlers.
Es handelt fich meift um frühe Drucke, zum Teil
audi um Probedrucke, meift mit handfdiriftlicher
Bezeichnung. Vertreten find die beften Namen
aller Länder. Neben den Niederländern Boon
und Baertfon ftehen die Engländer, von denen
Whiftler, Haden und Strang beigetragen haben.
Frankreich repräfentieren die Klaffiker der Litho-

graphie Delacroix und Daumier, Legrand, Le-
gros, Touloufe Lautrec und Rops, von dem
u. a. die 8 Blätter der Feminies in fchwarz und
farbig da find. Zorn, Munch und Goga (mit den
Capricdiios von 1868 und den Proverbios von
1864) fchließen die Reihe der Ausländer. Von
den Deutfchen erfcheint Klinger mit den Inter-
mezzi, der Brahmsphantafie und Amor und Pfyche
neben Einzelblättern. Sonft find u. a. noch gut
vertreten: Greiner (namentlich mit Lithographien),
Stauffer-Bern, Liebermann, Menzel, Corinth,
Boehle, Orlik, Slevogt, Schmuser, Hermann,
Struck und Thoma.

Vom 2.-5. März 1914 verfteigert die gra-
phifche Abteilung des Haufes A. Wertheim
eine mehr als 900 Nummern umfaffende Samm-
lung von Kupferftichen, Lithographien, Zeich-
nungen und Gemälden des 18. und der erften
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diefe Sammlung
ift in der Abficht zufammengeftellt worden, die
Freude am Befiß und an dem Sammeln gra-
phifcher Kunftwerke zu wecken und Anfängern
der Sammelkunft Gelegenheit zur Anlage einer
Sammlung zu bieten. Deshalb ift fie reich an
Meifternamen wie an Motiven. Aus der Fülle
des Gebotenen feien folgende Namen hervor-
gehoben: Bartolozzi, Boucher, Chodowiecki,
Downman, Drevet, Earlom, Edelinck, Hofemann,
Franz Krüger, Menzel, G. F. Schmidt, Nanteuil,
Lancret, Watteau, Wouwerman, J. R. Smith,
J. E. Ridinger und J. G. Wille.

Holl ft ein & Puppel verfteigern vom 9. bis
12. März Kupferftiche, Radierungen, Far-
bendrucke ufw. des 16.—19, Jahrhunderts
aus Wiener Adelsbefiß und dem eines ehemaligen
Profeffors der Berliner Akademie. Den Glanz-
punkt des Kataloges bildet ein faft vollftändiges
Werk Daniel Chodowieckis, 519 Nummern um-
faffend, darunter eine große Zahl fehr feltener
Dinge, wie den kleinen L’Hombretifch, die Folge
zu Sophiens Reifen, die der natürlichen und
affektierten Handlungen des Lebens ufw. Auch
die Chodowieckifche Stecherfchule ift reich ver-
treten, fo Berger, Bolt, Geyfer und Gottfr. Chodo-
wiecki. Auch fonft enthält die Sammlung vor-
zügliche und feltene Blätter. Vor allem von den
Engländern, von denen Gainsborough mit dem
Portät der Herzogin von Cumberland in einem
feiten guten Druck glänzt, und Lawrence, Rey-
nolds und Morland gut vertreten find. Auch
von den Berlinern G. F. Schmidt, Meil, Schadow,
Krüger und Menzel find feine Arbeiten zu finden,
ebenfo von den älteren Holländern wie Jeremias

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